Großer Kampf wird nicht belohnt
Stark ersatzgeschwächt trat der EHC am Freitagabend bei Aufsteiger Blue Devils Weiden an und... Auf Seiten des EHC fielen kurzfristig drei Stammstürmer aus: Tomas Schwamberger, Captain Sean O’Donnell sowie Lennart Otten. Nach wie vor nicht einsatzfähig sind Petr Heider sowie Filip Reisnecker und der langzeitverletzte Alex De Los Rios. So konnte Coach Timo Saarikoski lediglich 9 Stürmer und 7 Verteidiger einsetzen – Calvin Pokorny war nach seiner krankheitsbedingten Absenz wieder dabei.
Von Beginn an waren die Wölfe in dieser dritten Auswärtspartie der DEL2-Saison gefordert. Denn bereits in der ersten Spielminute kassierten sie eine Strafe, nur um kurz nach deren Ablauf gleich eine zweite zu kassieren. Das durcheinander gewürfelte Line-up war ja an sich schon eine Herausforderung, die frühen Strafen erschwerten es zusätzlich, Ruhe und Struktur ins eigene Spiel zu bekommen um ein erfolgversprechendes Offensivspiel aufziehen zu können. Wenig überraschend bestimmten also die Hausherren die ersten zwanzig Minuten, konnten glücklicherweise aber nur ein Mal treffen. Mit ein wenig Glück wäre es sogar möglich gewesen, mit einem Unentschieden in die erste Pause zu gehen, mit Pech hätte der Rückstand auch höher ausfallen können. So oder so war die Führung der Blue Devils bis zu diesem Zeitpunkt verdient.
In Drittel zwei eine besondere Rolle spielten die Special Teams. Aus Sicht des EHC: Die Unterzahlformation hielt bei einer neuerlichen Strafzeit stand. Mehr noch: In Überzahl gelang Eero Elo der erste Freiburger Treffer des Abends (32.). Zwar „nur“ zum 1-2 – Elias Pul hatte eine der zahlreichen Weidener Chancen genutzt (24.) – aber dieser Treffer war insofern wertvoll, als daß er offensichtlich wie eine Initialzündung für die Wölfe gewirkt hat. In der Folge war der EHC das spielbestimmende Team und schaffte es nun erstmals nachhaltig und vermehrt „Zone Time“ im Angriffsdrittel zu verbuchen. Es boten sich konsequenterweise einige aussichtsreiche Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen (Billich, Elo). Allerdings waren auch die Blue Devils immer wieder gefährlich, da es ihnen nach wie vor gelang, die neutrale Zone schnell zu überbrücken und damit mit Geschwindigkeit und ergo torgefährlich ins Freiburger Drittel zu kommen. Die gesteigerten Spielanteile des EHC vermochten dieses Problem natürlicherweise im Verlauf des zweiten Drittels etwas einzudämmen.
Im letzten Abschnitt wechselten sich die Torchancen auf beiden Seiten ab. Weiden kam nach der etwas schwächeren Phase gegen Ende des Mitteldrittels wieder stärker aus der Kabine und agierte nun wieder offensiver und zielstrebiger. David Elsner gelang zehn Minuten vor Schluss die 3-1 Führung als er seinen eigenen Nachschuss verwertete. Umgehend folgte aber die Antwort des EHC: Dennis Miller fälschte einen Distanzschuss von Marvin Neher unhaltbar ab. Nach längerem Videobeweis bestätigen die Schiedsrichter ihr zuvor auf dem Eis getroffene Entscheidung. Die Wölfe versuchten alles, schafften den Ausgleich aber leider nicht mehr. So blieben sie zum ersten Mal in dieser Saison ohne Punkte.
Tore:
1:0 (11:17) Samanski (Länger)
2:0 (23:39) Pul (Muck)
2:1 (29:18) Elo (Linsenmaier, Ventelä) – PP1
3:1 (49:57) Elsner
3:2 (50:38) Miller (Ventelä, Neher)
Schüsse: Weiden 34 (14/11/9), Freiburg 21 (8/8/5)
Strafen/Strafminuten: Weiden 4-8, Freiburg 4-8
Überzahleffizienz: Weiden 0-3, Freiburg 1-3
Schiedsrichter: Zsombor Palkövi, Daniel Kannengießer / Sören Kriebel, Yannick Müller-Osten
Zuschauer: 1554
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Naas, Burghard / Ventelä, Neher
Billich, Linsenmaier, Saakyan / Schwaiger, Stowasser
Miller, Streu, Bechtold / Hafenrichter, Leitner
Pokorny
Foto: Tobias Neubert