Kein Ganzjahres-Eis in Freiburg – neue Halle im Fokus
Das ganze Jahr 2019 über Eissport in der Freiburger Franz-Siegel-Halle, auch im Sommer – mit diesem Gedankenspiel ist der EHC Freiburg im Dezember an die Öffentlichkeit getreten. Nach Abstimmungen mit der Stadt Freiburg hat sich nun aber herausgestellt, dass das ehrgeizige Projekt nicht umgesetzt werden kann.
Eine Eisschicht auch in den warmen Monaten, mehr Trainingsmöglichkeiten für Breiten- und Nachwuchssportler, ein sommerliches Freizeitprogramm für schlittschuhbegeisterte Kinder, kein energieaufwändiges Hochfahren der Anlage im Juli/August: Das Ganzjahres-Eis hätte für die Sportstadt Freiburg einen erheblichen Mehrwert mit sich gebracht – und für den EHC Freiburg eine zusätzliche Einnahmequelle in den bisher eisfreien Monaten Mai, Juni und Juli.
Aus baulichen Gründen kann der Plan jedoch nicht umgesetzt werden: Nach Einschätzung von Fachleuten der Baustatik und Bauphysik würde die zusätzliche Feuchtigkeit der Dachkonstruktion zusetzen. Für deren Stabilität sei wichtig, dass während dreier Monate im Jahr kein Eis in der Franz-Siegel-Halle liege.
Der EHC Freiburg nimmt diese Einschätzung mit Bedauern zur Kenntnis, wie gewiss auch die Eissportfreunde der Region. Das Interesse am Ganzjahres-Eis ist riesig. Während der etatmäßigen Öffnungszeit von August bis Ende April ist das Interesse an Eiszeiten so groß, dass die Kapazitätsgrenze längst erreicht ist und etliche Interessenten abgewiesen werden müssen. Das Eis wird bekanntlich zum größten Teil von der Öffentlichkeit (freier Eislauf, Schulen, Kindergärten, Hobbysport…) und dem Nachwuchs genutzt, nur zu einem Anteil von rund 10 Prozent von den Eishockeyprofis des EHC Freiburg.
Um der permanenten Überbelegung Herr zu werden, hatte der EHC Freiburg im Frühjahr auch die Option geprüft, an der Ensisheimer Straße eine zweite Eisfläche einzurichten. Die Idee einer Leichtbauhalle auf dem jetzigen Parkplatz ließ sich nach Rücksprache mit der Stadt Freiburg aber ebenfalls nicht umsetzen.
Umso mehr dringen die EHC-Verantwortlichen nun darauf, dass die Planung einer neuen Eissporthalle Fahrt aufnimmt. "Jetzt muss endlich zeitnah und ernsthaft mit der Standortsuche und Planung begonnen werden. Wir rechnen mit einer Schließung der Franz-Siegel-Halle im Jahr 2024. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sachverständigen oder der TÜV einem Betrieb über 2024 hinaus ihre Zustimmung erteilen werden", sagt Vereinspräsident Michael Müller und verspricht: "Wir bleiben am Thema neue Eishalle dran und werden auch nach den Kommunalwahlen mit dem neuen Gemeinderat das Gespräch suchen." Im Jahr 2024 läuft die Betriebserlaubnis für die Franz-Siegel-Halle aus. Der politische Beschluss zum Neubau eines Eisstadions wurde im Freiburger Gemeinderat bereits 2013 gefällt.