frankfurt freiburg Puckpix by Steph
12.01.2019

Knappe Niederlage in Frankfurt

Der EHC Freiburg kann seinen Erfolg aus dem Hinspiel gegen Frankfurt nicht wiederholen und verliert gegen seinen Ex-Torhüter Jimmy Hertel mit 1:3.

In einem Spiel, in dem es den Wölfen schwerfiel, über 60 Minuten hinweg konstant offensive Akzente zu setzen, erzielten die Löwen Frankfurt nach vier Minuten im Schlussabschnitt den entscheidenden Treffer zur 2:1-Führung. Trotz eines überstandenen vierminütigen Unterzahlspiels gelang es dem EHC anschließend nicht, das Spiel auszugleichen – stattdessen kassierte Freiburg 26 Sekunden vor Schluss den Empty-Net-Gegentreffer zum 3:1-Endstand für Frankfurt.

Der Reihe nach:
Die ersten Chancen und ein hieraus resultierendes Powerplay konnte sich der EHC in den ersten Minuten des Spiels dank des Sprint-Einsatzes von Marc Wittfoth erarbeiten, nachdem dieser einen Icing-Pfiff gegen den EHC verhindern konnte – Peter Spornberger sorgte daraufhin für den ersten Torschuss des EHC.

Ab der 8. Spielminute durften sich daraufhin erstmals die neuen Powerplay-Formationen des EHC präsentieren: Anders als in den Spielen zuvor blieb die erste Reihe um Allen/Pither/Billich nun auch bei Fünf-gegen-vier zusammen auf dem Eis. Die beste Chance – und ein Tor für den EHC – ergab sich jedoch, nachdem die Strafe ausgelaufen war: Nach einem Schuss von Christian Neuert legte Luke Pither die Scheibe auf Scott Allen ab, der das in dieser Phase etwas überraschende 1:0 für den EHC erzielen konnte (11.).

Der EHC kam – vielleicht beflügelt durch den Treffer – nun besser ins Spiel: Sebastian Christmann und Christian Billich per Abstauber hätten gar beinahe für eine Zwei-Tore-Führung gesorgt (12./14.). Kurz darauf war jedoch Freiburgs Spieler des Abends, Ben Meisner doppelt gefordert: Zunächst musste er in der gleichen Sequenz zweimal Schüsse von der blauen Linie halten und dann gegen Frankfurts Top-Torjäger Roope Ranta parieren (15./16.).

Das Drittel endete mit zwei nahezu nahtlos ineinander übergehenden Powerplays für die Gastgeber, in denen diese durch einige Direktabnahmen Meisner weiterhin forderten. Ähnlich wie der Führungstreffer für den EHC erfolgte der Ausgleich für die Frankfurter, unmittelbar nachdem die zweite dieser Strafen zu Beginn des Mittelabschnitts abgelaufen war – Eduard Lewandowski zog dabei mit seinem 13. Saisontreffer zwischenzeitlich mit Ranta gleich (1:1, 21.).

Die größte Aufruhr im zweiten Drittel – abgesehen vom Frankfurter Ausgleichstreffer – ereignete sich, als Ben Meisner mit seiner Fanghand einen Schlenzer von Ranta als Schlussaktion eines Konters aus unmittelbarer Distanz parieren musste (23.).

Es folgten Powerplays auf beiden Seiten, wobei Freiburg lediglich durch einen Schuss von Patrick Kurz gegen Ende seiner Zwei-Minuten-Überzahl, die komplett von einer Formation mit Stürmern aus drei unterschiedlichen Reihen (Linsenmaier/Spiro, Ustorf, Betzold) bestritten wurde, zu einer Chance kam (31.). Auf der anderen Seite erlebte der EHC eine Schrecksekunde, als die Scheibe bei Frankfurter Überzahl einmal frei durch den Torraum kullerte (33.).

In der 37. Minute versuchte sich dann Sebastian Christmann daran, am 1:1-Patt zu kratzen, als er – einmal durch Spiro, einmal durch Pageau in Szene gesetzt – zweimal auf das Gehäuse von Jimmy Hertel abfeuerte.

Der Schlussabschnitt begann verdächtig harmlos – das Spiel schien etwas vor sich hinzuplätschern, als dann plötzlich ausgerechnet Frankfurts Goalgetter Roope Ranta im Slot freistand und eiskalt traf (2:1, 44.). Hatte Meisner ihm im zweiten Drittel diesen Führungstreffer noch verwehrt, so sorgte der finnische Stürmer nun doch für das 2:1 der Löwen.

Frankfurt gelang es von nun an gut, das Spiel ohne nennenswerte Angriffe für den EHC über die nächsten Minuten zu bringen. Zur Mitte des Schlussabschnitts spielte ein Foul von Erik Betzold den Löwen zusätzlich in die Hände – von Minute 51 bis 55 agierten sie nämlich hieraus resultierend in Überzahl. Abgesehen von einem Konter von Luke Pither in eben dieser Phase (55.) gelang es dem EHC – dann auch bei Fünf-gegen-fünf – nicht, entscheidend auf das Tor von Jimmy Hertel zu arbeiten. Nach einer knappen Minute Sechs-gegen-fünf bei leerem Freiburger Tor traf schließlich Carter Proft 26 Sekunden vor dem Ende zum 3:1.

Fazit:
Die 5143 Zuschauer in der Eissporthalle Frankfurt erlebten am späten Sonntagnachmittag ein durchweg spannendes Eishockeyspiel, dem es jedoch an vielen Stellen an attraktiven Offensivaktionen fehlte: Viele Chancen entstanden durch Fehler oder Unachtsamkeiten – und Passstafetten über mehr als zwei Stationen waren auch nur selten zu beobachten.
Es bleibt den verletzungsgeplagten Löwen Frankfurt (sieben Ausfälle hat man derzeit zu verbuchen und trat heute mit einem 18-Mann-Kader an) zu einem taktisch gut herausgespielten Sieg zu gratulieren: So ließ man das Forechecking des EHC nicht zur Geltung kommen und schaffte es, insbesondere im letzten Drittel, das Tempo des Spiels so zu prägen, dass der potentielle Ausgleich des EHC nie wirklich in der Luft lag.

So geht es weiter:
Der EHC Freiburg tritt am kommenden Wochenende zunächst am Freitag, 6.12. in Bad Tölz an, bevor dann am Sonntag, 8.12. der EC Bad Nauheim zu Gast in der Echte-Helden-Arena ist. Der EHC möchte sich dabei beim früheren Team von Daniel Heinrizi für die Auswärtsniederlage am 20. Oktober revanchieren. Nachdem Erik Betzold sein erstes Tor im EHC-Dress erzielt hatte, kassierte der EHC im Schlussabschnitt drei Gegentreffer und verlor letztlich mit 3:4.

Tore:
0:1 (10:29) Scott Allen (Luke Pither, Peter Spornberger)
1:1 (20:40) Eduard Lewandowski (Martin Buchwieser, Roope Ranta)
2:1 (43:43) Roope Ranta (Martin Buchwieser, Steven Delisle)
3:1 (59:34) Carter Proft (Martin Buchwieser, Luis Schinko)

Strafminuten: Frankfurt 6, Freiburg 12
Schiedsrichter: Kevin Salewski, Jens Steinecke / John-Darren Laudan, Tobias Treitl
Zuschauer: 5.143

Die Freiburger Aufstellung:
Meisner (Benzing)
Allen, Pither, Billich / Pageau, Spornberger
Spiro, Linsenmaier, Christmann / Brückmann, Kurz
Saakyan, Ustorf, Wittfoth / Rießle, Neher
Betzold, Neuert, Herm / Kunz

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