Knappe Niederlage in Oberschwaben
Erstmals mit ihrem neuen Trainer Mikhail Nemirovsky an der Bande trat der EHC am Freitagabend in Oberschwaben bei den Ravensburg Towerstars an und unterlage mit 2-3. Weiterhin verzichten mussten die Wölfe auf den angeschlagenen Chris Billich, konnten aber dank der Rückkehr ins Line-up von Otten uns Bechtold mit vier Angriffsreihen antreten.
In zwei Kategorien führten die Hausherren nach den ersten zwanzig Minuten: nach Toren und Strafzeiten. Eero Elo kassierte die einzige Strafzeit des EHC im ersten Abschnitt, die Towerstars hingegen zogen drei Strafen und verschafften den Wölfen so einige Powerplayminuten, davon gar 22 Sekunden in doppelter Überzahl. Leider konnten sie die sich bietende Chance mittels Special Teams, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, nicht nutzen. Bei fünf-gegen-fünf war die Partie ausgeglichen. Beide Teams agierten in der Defensive kompakt und kreierten umgekehrt im Angriff zwar kein Offensivspektakel aber doch die eine oder andere Torchance. Der einzige Treffer des ersten Abschnitts gelang den Hausherren in der 7. Spielminute als Karlsson Patrik Cerveny mit einem Handgelenkschuss überraschte.
Der im Eishockey bestens bekannte „Momentum-Shift“ war im zweiten Drittel zu bestaunen. Der EHC startete mit einem Überzahlspiel ins zweite Drittel, konnte dieses zwar wieder nicht nutzen, war aber von nun an das spielbestimmende Team und traf zwei Mal bei fünf-gegen-fünf. Zunächst erzielte Eero Elo inmitten eines Freiburger Reihenwechsels hinein das 1-1. Seine etatmäßigen Sturmkollegen Tomas Schwamberger und Filip Reisnecker hatten bereits auf der Bank Platz genommen, als Lennart Otten und Georgiy Saakyan Elo freistehend vor dem von Nico Pertuch gehüteten Ravensburger Tor fanden, der aus der Nahdistanz vollstreckte. Nur zwei Minuten später war Niko Linsenmaier Nutznießer eines Gerangels zwischen Jung und O’Donnell. An der blauen Linie der Towerstars schnappte er sich aus diesem Gewühle die Scheibe und steuerte alleine auf Pertuch zu, der zwar noch versuchte die Scheibe auszustechen, aber zu spät kam. Wenig später bot sich gar die Chance mit einem Powerplaytor den Vorsprung auszubauen, aber wieder gelang kein Treffer. Zwar schafften auch die Towerstars in einem Powerplay Mitte des zweiten Abschnitts kein Überzahltor, jedoch führte dieses zum eingangs beschriebenen Momentum-Shift. Denn von da an waren die Hausherren spielbestimmend und drängten auf den Ausgleich. Robbie Czarnik war es vorbehalten, diesen in der 37. Minute herzustellen, als er der Freiburger Verteidigung an der blauen Linie entwischte und Cerveny im kurzen Eck hoch überwand.
Eiskalt erwischt wurden die Wölfe gleich zu Beginn des dritten Drittels. Nach elf Sekunden traf Robbie Czarnik zum zweiten Mal in diesem Match und erzielte damit auch schon den schlußendlichen Endstand. Zwar versuchten die Wölfe alles, den Ausgleich noch zu erzielen, jedoch verteidigten die Hausherren diesen knappen Vorsprung energisch und konsequent. Nicht hilfreich bei der Jagd nach dem Ausgleich war eine Strafzeit gut drei Minuten vor dem Ende, was es Ravensburg ermöglichte, die Partie vollends runter zu spielen. Für einen richtigen Schlussspurt mit gezogenem Torwart reichte schlußendlich die Zeit nach Ablauf der Strafe nicht mehr.
Tore:
1:0 (06:14) Karlsson (Santos)
1:1 (25:08) Elo (Saakyan, Ventelä)
1:2 (26:25) Linsenmaier (O’Donnell)
2:2 (36:18) Czarnik
3:2 (40:11) Czarnik (Santos)
Schüsse: Ravensburg 27 (8/8/11), Freiburg 28 (7/11/10)
Strafen/Strafminuten: Ravensburg 8, Freiburg 6
Überzahleffizienz: Ravensburg 0-3, Freiburg 0-4
Schiedsrichter: Bastian Haupt, Thorsten Lajoie / Moritz Bösl, Tobias Züchner
Zuschauer: 2.580
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Schwamberger, Reisnecker / Ventelä, Schwaiger
Naas, O’Donnell, Linsenmaier / Heider, Pokorny
Burghart, Streu, Miller / Leitner, Neher
Bechtold, Otten, Saakyan / Hafenrichter
Foto: Kim Enderle