Lang ersehnter Punktgewinn!
Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Eispiraten Crimmitschau mit 3:4 in der Verlängerung verloren, sichert sich somit aber im Kampf gegen einen Playdown-Platz einen wichtigen Tabellenpunkt
In einer kämpferisch geführten Partie, in der die Offensiven beider Teams erst zur Mitte des Spiels in Fahrt kamen, gaben die Wölfe zwar zweimal eine Führung ab, glichen dann aber ihrerseits im letzten Drittel das Spiel aus, um erstmals seit dem 10. Januar im neunten Versuch wieder einen Punkt einzufahren.
Dabei geriet die Moral des Wölfe-Trosses mehrfach ins Wanken, musste man sich vom Tabellenvorletzten, der vor dem Spiel nur einen Punkt vor dem letzten Platz lag, doch gleich zwei Führungstore binnen weniger Minuten mit einem Ausgleichstreffer beantworten lassen. Auffallend war dabei, dass alle drei Tore der Eispiraten in der regulären Spielzeit – also auch deren Führungstreffer zum 2:3 aus Wölfe-Sicht in der 45. Minute – durch einen Abstauber am Freiburger Torraum zustande kamen. Dieses Areal wurde heute von Fabian Hegmann gehütet, der insbesondere im letzten Drittel und dann beinahe noch mehr in der Verlängerung – u.a. durch einen gehaltenen Penalty – zum herausragenden Wölfe-Akteur avancierte. Letztlich war er dann allerdings 11 Sekunden vor Ende der Overtime gegen einen trockenen Schlenzer von Goldhelm Scott Feser machtlos, der den EHC mit eben dann doch nur einem Punkt im Gepäck zurück in den Breisgau fahren ließ.
Gleich zu Beginn des Spiels hatten die Wölfe noch die besseren Offensivanteile, bevor dann Crimmitschau besser ins Spiel fand und kurz vor Ende des Eröffnungsdrittels für seine Offensivphasen mit einem Strafpfiff gegen Calvin Pokorny belohnt wurde. Dieses Powerplay, das sich fast genau über die letzten beiden Minuten des ersten Drittels erstreckte, wirkte allerdings weniger kontrolliert als es manche sonstigen Vorwärtsbewegungen beider Teams gewesen waren – auch wenn nennenswerte Chancen in diesem Eröffnungsdrittel insgesamt eher Mangelware waren.
Auch das zweite Überzahlspiel der Eispiraten sah mit dem Flattern des Außennetzes das bis dahin höchste der Gefühle für die Gastgeber aufkommen. Ausgerechnet als dann jedoch der EHC mit einem Powerplay an der Reihe war, musste Hegmann erstmals entscheidend an seinem Torraum entschärfen.
Ganz überraschend wirkte es nicht, dass zählbarer Erfolg zur Mitte des Spiels hin auf kämpferische Art und Weise entstand – nämlich nach einer Puckeroberung von Eero Elo hinter dem gegnerischen Tor und einer mustergültigen Vorlage des neuen EHC-Scorer-Rekordmanns Nikolas Linsenmaier auf Sameli Ventelä, dessen Schuss dann noch von Elo abgefälscht wurde (0:1, 30.). Freiburgs Verteidiger-Ass präsentierte sich dann – nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich (1:1, 32.) – sogar auch per Konter vor dem gegnerischen Tor und Christian Billich und Elo hätten mit ihren Alleingängen im zweiten Wölfe-Powerplay durchaus ihre Farben schon vor der zweiten Pausensirene erneut in Führung gehen lassen können.
Dieses 2:1 aus Wölfe-Sicht fiel dann jedoch alsbald – als nämlich Elo nahezu wortwörtlich zu Beginn des Schlussabschnitts nur 19 Sekunden brauchte, um in Scheibenbesitz das Eis des altehrwürdigen Sahnparks zu überqueren und per Bauerntrick dem EHC seine zweite Führung einzufahren. Wieder einen Abstauber später (2:2, 44.) dauerte es dann jedoch nur 16 Sekunden, bis Crimmitschau seinen nächsten Angriff lancierte und nach einem Lattentreffer der Gastgeber der EHC nicht nur seinen dritten Rebound-Gegentreffer, sondern auch den ersten Rückstand des Spiels wegstecken musste. Diese wilden zwei Minuten krönte dann jedoch Filip Reisnecker – der heute mit dem zurückgekehrten Tomas Schwamberger in einer Reihe stürmte – mit seinem 12. Saisontreffer und ließ das Spiel quasi wieder von null beginnen (3:3, 46.).
Die weiterhin ohne Captain Shawn O’Donnell auflaufenden Wölfe zeigten sich in den Schlussminuten teils kompakt, mussten allerdings ihrem Rückhalt Fabian Hegmann des öfteren auf die Schulter klopfen, da er ihnen letztlich diesen Punktgewinn sicherte und mit seinem gehaltenen Penalty in der Verlängerung beinahe eine weitere Chance auf einen Zusatzpunkt in einem möglichen Penaltyschießen nach 65 Minuten einfuhr.
Der EHC verleibt somit auf dem 10. Tabellenplatz – dem letzten vor den Playdowns rettenden Rang – sah seinen Vorsprung auf Verfolger Bad Nauheim jedoch um einen Punkt auf jetzt eben nur noch einen schmelzen, nachdem die Roten Teufel zuhause gegen Rosenheim in der Verlängerung siegreich waren.
Den Auftakt in die letzten acht verbleibenden Spiele der Hauptrunde macht nun ein Heimspiel-Doppelpack, für das am Sonntag, 9.2 und Dienstag, 11.2. nahezu binnen 48 Stunden Krefeld und Kaufbeuren in der Echte-Helden-Arena gastieren werden.
Tore:
0:1 (29:17) Elo (Linsenmaier, Ventelä)
1:1 (31:27) Feser (Saporani, Reichel)
1:2 (40:19) Elo (Ventelä, Ilestedt)
2:2 (43:58) Sacher (Kreutzer, Feser)
3:2 (44:14) Walsh (Mackin, Zap)
3:3 (45:40) Reisnecker (Schwamberger, Pokorny)
4:3 (64:49) Feser (Saporani) – PP1
Schüsse: Crimmitschau 37 (7/14/11/5), Freiburg 40 (10/12/17/1)
Strafminuten: Crimmitschau 8, Freiburg 6
Überzahleffizienz: Crimmitschau 1-3, Freiburg 0-4
Schiedsrichter: Steingross, Engelmann / Klima, Brüggemann
Zuschauer: 2310
Aufstellung:
Hegmann (Cerveny)
Elo, Linsenmaier, Ilestedt / Ventelä, Leitner
Reisnecker, Schwamberger, Korte / De Los Rios, Pokorny
Burghart, Streu, Billich / Neher, Schwaiger
Tripcke, Saakyan, Hafenrichter
Foto: Tommy Valdivia Castro