Last-Minute-Heimsieg gegen Crimmitschau
Nach dem Auswärtssieg in Weißwasser empfing der EHC am Sonntagabend die Crimmitschauer Eispiraten in der Echte Helden Arena und gewann mit 4:3 nach Verlängerung. Nick Master erzielte den Siegtreffer sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung.
Vor Spielbeginn wurde Chris Billich für 698 Ligaspiele im Trikot des EHC geehrt. Damit löste er den bisherigen Rekordhalter Tobias Kunz ab, der es sich nicht nehmen ließ, seinem ehemaligen Teamkameraden auf dem Eis persönlich zu gratulieren.
1. Drittel: Chris Billich trifft im Jubiläumsspiel
Ausgerechnet ebenjenem Jubilar Chris Billich war es vorbehalten, seine Farben in Drittel eins in Führung zu schießen. Dabei bestrafte er einen missglückten Befreiungsversuch der Crimmitschauer Deckung im Powerplay. Sein harter Schlagschuss ließ Oleg Shilin aus kurzer Distanz keine Chance (15.). Bis dahin begegneten sich zwei äußerst kompakt agierende Teams auf Augenhöhe, die es den gegnerischen Sturmreihen schwer machten, zur Geltung zu kommen. Beide Teams erspielten sich die eine oder andere Torchance, jedoch war das Match geprägt von aggressivem Verteidigen und wenig packenden Offensivszenen
2. Drittel: Keine Tore im Mittelabschnitt
Einen Wermutstropfen mussten die Wölfe mit Wiederbeginn schlucken. Shawn O’Donnell blieb nach den ersten zwanzig Minuten angeschlagen in der Kabine. Nahezu unverändert stellte sich das Spielgeschehen in Drittel zwei dar: Beide Teams agierten defensiv diszipliniert, offensiv im Umkehrschluss mit nur wenig Durchschlagskraft. Dennoch erarbeitete sich der EHC nun ein optisches Übergewicht, wenngleich kein weiterer Treffer gelang. Duplizität der Ereignisse: in der Schlussminute des ersten Drittels erhielten die Eispiraten eine Strafzeit – der EHC konnte das Überzahlspiel offensichtlich nicht für einen zweiten Treffer nutzen, in Drittel zwei traf es die Wölfe, sodass jeweils zu Drittelbeginn auf frischem Eis mit einem Mann in Überzahl agiert werden konnte.
3. Drittel und Overtime: Wildes drittes Drittel, „Buzzer-Beater“ von Master in der Verlängerung
Waren die ersten beiden Drittel eher höhepunktarm, so präsentierte sich das 3. Drittel geradezu spektakulär. Beide Teams legten zu Beginn des Schlussabschnitts eine Schippe drauf und intensivierten ihr Laufspiel. So generierten beide Seiten nun hochkarätigere Torchancen im Vergleich zu den ersten vierzig Minuten. Es dauerte aber bis zur 50. Spielminute ehe der zweite Treffer der Partie fiel. Und wieder waren es die Wölfe, die trafen: David Makuzki überraschte den stark haltenden Shilin mit einem harten, halbhohen Schuss in die kurze Ecke. Weniger als eine halbe Minute später legte Dante Hahn nach sehenswerter 3-gegen-2-Kombination den dritten Treffer nach. Es roch nach Vorentscheidung, zumal der EHC weiter am Drücker blieb und nur rund eine Minute später das 4-0 auf dem Schläger hatte, Bowles konnte diesmal Shilin aber nicht bezwingen. So war der Weg bereitet für ein Déjà-vu der unangenehmen Art. Wie bereits im letzten Heimspiel Bad Nauheim, gelang diesmal den Westsachsen das Kunststück, drei Treffer innerhalb kürzester Zeit gegen den EHC zu erzielen. Smith, Saponari und Zikmund glichen innerhalb von nur 2:02 Minuten aus. Trotz EHC-Auszeit hatten die Gäste nun logischerweise Oberwasser und drängten in den letzten rund 5 Spielminuten auf den Siegtreffer. Die Wölfe stemmten sich erfolgreich dagegen und erreichten so die fünfminütige Verlängerung mit mindestens einem Punkt auf der Habenseite.
In der Overtime war es schließlich Nick Master vorbehalten, den Siegtreffer zu erzielen. Erst drehte er wenige Sekunden vor Ablauf der Overtime vor der gegenerischen blauen Linie nochmals ab, nur um dann mit einem Pass Ludwig Nirschl auf die Reise zu schicken, der den zwischenzeitlich mitgeeilten Master im Slot fand. Dieser vollendete gekonnt mit einer Vorhand-Rückhand-Kombination 6 Sekunden vor Schluss unhaltbar unter die Latte und sicherte somit den Zusatzpunkt und Heimsieg.
Tore:
1:0 (14:02) Billich – PP1
2:0 (49:22) Makuzki (Hahn)
3:0 (49:45) Hahn (Master, Billich)
3:1 (53:14) Smith (Kanninen)
3:2 (53:38) Saponari (Thomas)
3:3 (55:16) Zikmund (Saponari, Kanninen)
4:3 (64:54) Master (Nirschl) - OT
Schüsse: Freiburg 35 (10/5/16/4), Crimmitschau 24 (7/5/12/0)
Strafen/Strafminuten: Freiburg 2-4, Crimmitschau 2-4
Überzahleffizienz: Freiburg 1-2, Crimmitschau 0-2
Schiedsrichter: Vladislav Gossmann, Michael Klein / Dominik Pfeifer, Jan Lamberger
Zuschauer: 1.700
Aufstellung:
Zabolotny (Benzing)
Nirschl, Linsenmaier, Bowles / Ventelä, Neher
Hahn, Master, Billich / Pokorny, De Los Rios
J. Roach, Klos, O’Donnell / Wachter, Gretz
Makuzki, Danner, Bongers