Punktgewinn beim Tabellenführer
Zum tabellarischen Spitzenspiel trat der EHC am Sonntagnachmittag beim aktuellen DEL2-Tabellenführer Eispiraten Crimmitschau an. Dabei gelang in einem hochklassigen Spiel ein Punktgewinn.
1. Drittel: Ausgeglichenes Spiel aber Crimmitschau trifft
Beinahe wäre den Wölfen der perfekte Start ins Spiel geglückt, allerdings erkannten die Referees nach Videobeweis den ersten Treffer des Nachmittags wegen Behindung des Torhüters nicht an. Ohnehin gehörten die ersten gut sechs Minuten den Gästen, ehe Marvin Neher die erste Strafe des Spiel aufgebrummt bekam. Sichtlich nervöse Eispiraten konnten in Überzahl keinen Druck entfalten, Luis Benzing war zudem ein sicherer Rückhalt. Aber dieses Powerplay führte dazu, dass die Hausherren nun besser ins Spiel kamen und sich die Partie zunehmend ausgegelichener gestaltete. Schließlich war es Nr.-1-Center Tobias Lindberg, der der Freiburger Defensive ein Mal entscheidend enteilen konnte und flach ins kurze Ecke zur Führung traf (14.). Weiterhin erspielten sich beide Teams Torchancen, jedoch dürften die Wölfe durchaus zufrieden gewesen sein, mit nur einem Tor im Rückstand in die Kabine gegangen zu sein, denn 3 Sekunden vor der Drittelsirene traf Hayden Verbeek nur die Latte.
2. Drittel: Das Spiel wird noch temporeicher, intensiver
Ein regelrecht wildes Drittel mit zahlreichen Torchancen hüben wie drüben bekamen die Zuschauer im Sahnpark im Mittelabschnitt zu sehen. Beide Teams legten gegenüber dem ersten Drittel läuferisch noch einmal deutlich zu. So entstand ein intensives, körperbetontes und sehr schnelles Match. Dabei erwischte der EHC keinen guten Start und es zeigte sich einmal mehr, dass Fehler auf diesem Niveau oftmals postwendend bestraft werden. Ein Scheibenverlust an der eigenen blauen Linie führte zu einer Druckphase der Hausherren, in deren Verlauf eine Strafzeit angezeigt wurde und die Eispiraten mit gezogenem Torhüter mit einem Mann mehr agieren konnten. Ein Torschuss konnte Benzing nur prallen lassen, Goldhelm Kanninen stand goldrichtig und schob mit einer Vorhand-Rückhand-Kombination zum 2:0 ein (22.). In der 34. Spielminute gelang den Wölfen der erste Treffer des Abends in Person von Calvin Pokorny. Dieser ließ Schneider im Powerplay mit einem platzierten Handgelenkschuss keine Chance. Sinnbildlich für das ganze Drittel die Entstehung dieses Treffers: Zahlreiche aggressive Zweikämpfe führten zu Scheibenverlusten und Scheibengewinnen, ehe Pokorny traf. In Spielminute 35 folgte eine weitere wilde Szene, die nach minutenlangem Videobeweis zu Gunsten des EHC entschieden wurde: Kein Tor für Crimmitschau. Die Scheibe war nicht zu erkennen, somit konnte nicht zweifelsfrei festgestellt werden, ob die Scheibe die Linie überschritten hatte oder nicht.
3. Drittel und Verlängerung: Master trifft zum Ausgleich per Penalty in Unterzahl
Nicht weniger intensiv gestaltete sich das dritte Drittel. Nach wie vor gab es Chancen hüben wie drüben wenngleich die Eispiraten das Hauptaugenmerk noch mehr auf eine stabile Defensive legten. So tat sich der EHC teilweise schwer, längere Zeit in der Angriffszone Druck aufzubauen. Dass Fehler in dieser Liga bestraft werden, klang oben stehend schon einmal an. Diesmal traf es aber die Hausherren in eigener Überzahl. Einen Scheibenverlust nutzte Simon Danner für einen Alleingang, wurde aber nach Ansicht der Schiedsrichter regelwidrig gestoppt. Den ausgesprochenen Penalty verwandelte Nick Master eiskalt und souverän zum 2:2-Ausgleich (51.). So ging es also ausgeglichen in die „Crunchtime“. Bis zur letzten Sekunde setzten beide Teams alles daran, den entscheidenden Treffer zu erzielen oder mit aller Macht zu verhindern. In der Schlussminute hatte zunächst Nick Master den Siegtreffer auf dem Schläger, traf die Scheibe aber nicht sauber aus dem Slot, im Gegenzug gelang beinahe den Hausherren das goldene Tor. Die folgende Verlängerung dauerte nur 99 Sekunden. Dann traf Lindberg im Powerplay – Ventelä sass auf der Strafbank – per abgefälschtem Schuss aus dem Slot ins Kreuzeck.
Fazit
In einem hochklassigen, rasanten Match konnte der EHC über die ganze Spielzeit mit den momentan auf einer Erfolgswelle schwimmenden Eispiraten mithalten und mit viel Moral und Kampf einen 0:2-Rückstand im Schlussdrittel ausgleichen. Mit etwas Glück wäre gar ein Auswärtssieg möglich gewesen, umgekehrt war der EHC aber auch bei einigen Pfosten-/Lattentreffern der Hausherren mit dem Glück im Bunde. Ähnlich wie am Freitagabend gelang abermals ein disziplinierter, kompakter und insgesamt starker Auftritt. Nachdem man zuvor in vier Spielen im Powerplay leer ausging, gelang nun im zweiten Spiel in Folge ein Überzahltreffer.
Tore:
1:0 (13:12) Lindberg (Smith, Saponari)
2:0 (21:23) Kanninen (Sturm, Verbeek)
2:1 (33:53) Pokorny (Ventelä, Billich) – PP1
2:2 (50:34) Master – SH-PS
3:2 (61:39) Lindberg (Smith, Saponari) – OT-PP1
Schüsse: Crimmitschau 35 (6/10/7/0), Freiburg 20 (4/10/7/1)
Strafen/Strafminuten: Crimmitschau 4-8, Freiburg 5-10
Überzahleffizienz: Crimmitschau 1-4, Freiburg 1-3
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi, Jens Steinecke / Lukas Pfriem, Simon Schießl
Zuschauer: 2.591
Aufstellung:
Benzing (Zabolotny)
Hahn, Master, Bowles / Ventelä, Neher
Billich, Linsenmaier, Buchner / Pokorny, De Los Rios
Hon, Klos, O’Donnell / Wachter, Hochreither
Bechtold, Danner, Makuzki
Foto: Tommy Valdivia Castro