Rückschau: Keine Punkte gegen die Spitzenteams
Null Punkte am vergangenen Wochenende haben die Wölfe auf den sechsten Tabellenrang abrutschen lassen. Die Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Bad Nauheim und Bietigheim haben allerdings unterschiedliche Ursachen. Im Heimspiel am Freitag gelang den Wölfen wenig, immer wieder blieben sie bereits im Mitteldrittel hängen und konnten so das Tor von Conti nicht wie gewünscht unter Druck setzen. Auffallend war, dass keinem einzigen der Leistungsträger gelang, Ordnung und sicherheit ins Aufbauspiel zu bringen. Im Schlußabschnitt konnten sie dann obendrein mit den von Schiedsrichter Bertl großzügig gewährten Überzahlmöglichkeiten nichts anfangen. Mit etwas mehr Cleverness und Übersicht hätte hier das Spiel ohne weiteres noch gedreht werden können. Am Sonntag agierten die Wölfe bei den Bietigheim Steelers dann sehr selbstbewusst und zogen über weite Strecken ein gutes Kombinationsspiel auf. Trainer Thomas Dolak hatte die Mittelstürmer im ersten Block getauscht und ließ Steve Palmer neben Mares und Cihlar agieren. Dadurch kam es im zweiten Sturm zur "Wiedervereinigung" der Gebrüder Del Monte, die allerdings nur bis zur 19. Minute dauerte, als sich Daniel Del Monte verletzte. Der bei Bietigheim mit viel Vorschußlorbeeren bedachte weissrussische Nationaltorwart Leonid Fatikow machte im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause noch keinen souveränen Eindruck und wirkte speziell bei hohen Schüssen in die Torecke unbeholfen. Letztlich entschied Steelers-Superstar Andrej Kowalew die Begegnung, der nicht nur unmittelbar zu Beginn des letzten Abschnitts den Ausgleich erzielte, was bei seinem Team neue Kräfte frei setzte, sondern der auch in der vorletzten Spielminute mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss den guten Freiburger Torwart Hugo Haas entscheidend überwinden konnte. Zuvor hatten die Wölfe zwei Chancen, selbst den entscheidenden Treffer anzubringen, durch Mares und den zweifachen Torschützen Steve Palmer nicht nutzen können.
EHC legt gegen Spielwertung Protest ein
Unmittelbar nach Spielende legte der EHC gegen die Wertung des Spiels aus formalen Gründen zur Fristwahrung Protest ein. Hintergrund dieses Vorgehens ist ein zur Zeit beim Sportgericht anhängiges Verfahren, in dem die offenbar wieder strittige Frage der Erteilung von Arbeitsaufenthaltserlaubnissen für Spieler aus sog. nicht privilegierten Staaten (Russland, Ukraine, Weissrussland, Tschechien, Slowakei) entschieden werden soll. Ausgelöst hat die Diskussion eine Klage des EHC Klostersee, der den Fall eines Spielers aufgreift, der in Geretsried zunächst keine Aufenthaltserlaubnis bekam, später in Ulm aber doch. Da die Freiburger Wölfe davon ausgehen, dass eine von der Ausländerbehörde ob zu Recht oder zu Unrecht erteilte Erlaubnis jedenfalls erst einmal verbindlich ist und dass Bietigheim das Verfahren für die Spieler Fatikow und Kowalew ordnungsgemäß durchgeführt hat, dürften der Protest wenig Aussicht auf Erfolg haben. In Kenntnis des schwebenden Verfahrens, dessen endgültiger Ausgang aber noch nicht abgesehen werden, wollte die Mannschaftsleitung der Wölfe jedoch kein Versäumnis begehen.
In Landshut und gegen Riessersee am Wochenende
Das kommende Wochenende wird für die Wölfe mit zwei Spielen gegen niederbayrische Teams richtungsweisend. Ein Heimsieg gegen den SC Riessersee am Sonntag ist dabei Pflicht, obwohl die Truppe von Peter Gailer einen blendenden Saisonstart hingelegt hat und in Aaron Fox einen der besten Kontingentspieler der Liga in ihre Reihen hat. Ein Wiederrsehen geben wird es mit Butzi Gailer, der nun unter der Zugspitze stürmt. Alles deutet darauf hin, dass das Team von Trainer Peter Gailer ein direkter Konkurrent um einen Play-Off-Platz sein wird, so dass hier nur Punkte zählen.
Die Mannschaft von Trainer Georg Gailer hält überraschend gut vorne mit, waren doch die Qualitäten der nordamerikanischen Neuzugänge vor der Saison allgemein etwas in Zweifel gezogen worden. Bisher haben aber Aaron Fox, T.J. Guidarelli, Matt Murray und Dan Björnlie ihre Kritiker Lügen gestraft und einen großen Anteil am Erfolg der ganzen Mannschaft. Der aus der Oberliga (Deggendorf) gekommene Keeper Martin Cinibulk ist ein solider Vertreter der tschechischen Torwartschule. In der Verteidigung stehen mit Sepp Lehner, Adam Smith und Tomasz Mieskowski drei Abwehrrecken der Gattung "Abräumer, während der unverwüstliche Jayson Meyer immer noch seine Offensivqualitäten ausspielt. Die vier Nordamerikaner im Sturm sind in einer offensiv extrem starken Reihe gebündelt (Fox, Murray und Björnlie), während Guidarelli mit Trainersohn Butzi Gailer und dem Dauerläufer Hubi Buchwieser den Ermüdungseffekt beim Gegner ausnützen soll. In allen Mannschaftsbereichen können die Garmischer traditionell auf starken eigenen Nachwuchs zurückgreifen. Die Gebrüder Buchwieser im Sturm sowie der schon routinierte Florian Storf und Stefan Wilhelm in der Abwehr sind Beispiele dafür. Trotz des derzeitigen Erfolges wird von aussen Unruhe an die Mannschaft herangetragen.Im Internetforum des Vereins geistern Gerüchte, wonach die nordamerikanischen Spieler auf Gehaltszahlungen warten und eine baldige Abreise des Quartetts droht. Wie so häufig dürfte es sich aber nur um anonymen Schmutz handeln, dem keine Bedeutung beizumessen ist. Spielbeginn im Eisstadion an der Ensisheimer Straße ist am Sonntag um 18.00 Uhr.
Zuvor müssen die Dolak-Schützlinge am Freitag beim EV Landshut antreten. Der langjährige Konkurrent aus Bundesligazeiten ist die Überraschungsmannschaft schlechthin in dieser Saison und hält sich seit Saisonbeginn an der Tabellenspitze. Die Mannschaft des früheren "Psycho"-Torwarts Bernie Englbrecht scheint ausgeglichen besetzt und begeisterungsfähig zu sein. Hinzu kommt, dass die Zuschauer in Landshut fast so zahlreich wie in früheren Zeiten ins Eisstadion kommen, so dass es im dortigen Hexenkessel sicherlich schwierig werden wird, Punkte zu entführen. Andererseits scheint bei den EHC-Torjägern Mares und Brezina der Knoten geplatzt zu sein (beide trugen sich in Bietigheim in die Torschützenliste ein), so dass ein Erfolgserlebnis durchaus möglich ist.