Shootout-Niederlage in Deggendorf
Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel beim Deggendorfer SC mit 4-5 nach Penaltyschießen verloren.
Der Aufsteiger aus Deggendorf startete besser ins Spiel und verbrachte zunächst mehr Zeit in der Offensivzone als die Wölfe. Doch trotzdem gingen die Freiburger in der siebten Spielminute mit 0:1 in Führung, als Ryan Moser goldrichtig stand und einen Abstauber verwerten konnte. Nach diesem Führungstor wachten die Wölfe richtig auf und erarbeiten sich ein Plus an Schüssen auf den Kasten von Jason Bacashihua. In der 17. Minute musste jeweils ein Spieler beider Mannschaften nach einem kleinen Handgemenge in der Kühlbox Platz nehmen. Die Sünder waren Nikolas Linsenmaier und Milos Vavrusa. Gut 90 Sekunden vor der ersten Pause durften dann auch die Deggendorfer im Powerplay spielen, da Radek Havel wegen Hakens raus musste. Doch die Wölfe retteten die 0:1-Führung in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel wurde das Spiel aggressiver, mit teils harten Checks, Raufereien und vielen Strafen, vor allem gegen Deggendorf. Aber alles der Reihe nach. In der 24. Spielminute konnte sich Matthias Nemec auszeichnen mit einem Riesen-Save, den nicht jeder Torhüter gehalten hätte. In der 25. Minute konnten die Freiburger auf 0:2 erhöhen, dank eines Riesen-Bocks von Torhüter Bacashihua, der die Scheibe nicht abgedeckt hat und das Spiel schnell machen wollte und die Scheibe mit sich hinter das Tor zog - sie dort aber gegen Ryan Moser verlor, der blitzschnell zu Tobias Kunz spielte. Der traf die Scheibe zwar nicht, dafür traf sein Kollege Linsenmaier in die Maschen. Zwei Minuten später erhöhten die Wölfe im Powerplay auf 0:3 durch Christian Neuert, der im Slot stand und den Querpass von Linsenmaier verwertete. Danach nahm der Trainer der Gastgeber, John Sicinski, ein Timeout - und das tat dem Aufsteiger gut. Denn kurze Zeit später, in der 28. Spielminute, konnten die Hausherren das erste Mal durch Curtis Leinweber treffen. Nur eine Zeigerumdrehung später gelang dem Aufsteiger den 2:3-Anschlusstreffer. Dimitrij Litesov konnte den Abpraller vor Nemec verwerten. Danach nahm der EHC wiederum ein Timeout und auch das zeigte seine Wirkung. Freiburg kam wieder besser ins Spiel. In der 30. Spielminute leisteten sich Sergej Stas und Alex Roach einen Fight, dern klar der Deggendorfer gewann. Jeder erhielt eine 2+2-Minuten-Strafe. Weil Deggendorf kurz darauf in doppelter Unterzahl spielte, gab es für die Wölfe die Möglichkeit auf das 2:4. Und ja, die Wölfe nutzten diese Chance und trafen durch Sergej Stas auf Pass von Marc Wittfoth zum 2:4. Kurz vor der zweiten Drittelpause saßen mit Mason Baptista und Linsenmaier zwei Freiburger Akteure auf der Strafbank. Doch Freiburg rettete den 2-Tore-Vorsprung in die zweite Pause.
Im letzten Drittel konnten die Hausherren weiter in doppelter Überzahl spielen und weil sich auch noch Radek Havel eine Strafe fing, war die Freiburger Kühlbox gut gefüllt. Als die Wölfe wieder zu viert waren, trafen dann die Gäste zum 3:4-Anschluss durch René Röthke. In der Folge drückte der DSC auf den Ausgleichstreffer und hatte mehrere Großchancen, doch nutzten sie bis zur 50. Spielminute nicht. Dann trafen die Hausherren durch einen Weitschuss von Alex Roach zum 4:4, wobei Nemec nicht gerade die glücklichste Figur machte. Nach dem 4:4 waren es die Hausherren, die weiter drückten und dem 5:4 näher waren als die Freiburger. Bei Freiburg ging nur noch ganz wenig nach vorne. In den letzten fünf Minuten kamen dann die Freiburger wieder besser ins Spiel und hatten auch noch ihre Chancen. Da es aber keiner Mannschaft gelang, das fünfte Tor zu schiessen, ging es leistungsgerecht in die Overtime.
In der Overtime war das Spiel sehr ausgeglichen, obwohl die Wölfe viel mehr Scheibenbesitz hatten. Die Deggendorfer holten sich in der 64. Spielminute die wohl unnötigste Strafe, die es im Eishockey gibt: Zu viele Spieler auf dem Eis! Das Powerplay des EHC war gut, doch Torhüter Bacashihua rettete sein Team ins Penaltyschiessen.
Nachdem jeweils sechs Spieler allesamt nicht trafen, ging auch das Penaltyschiessen in die Verlängerung. Als vierter Freiburger scheiterte Marc Wittfoth, und weil danach Maximilian Glässl traf, gewinnen die Hausherren mit 5:4.
Toller Aufsteiger und zwei EHC-Fans, die nach Deggendorf reisten
Der Aufsteiger aus Deggendorf ist wohl angekommen in der DEL 2. Im Sommer hat man die Eishalle saniert und auch ein neues Dach draufgesetzt. Auch die Stimmung in der Halle ist hervorragend und jeder singt mit. Der Stadionsprecher ist zudem noch einer der stimmungsvollsten der Liga - oder er ist immer noch in Aufstiegslaune. Zwei EHC-Fans machten sich auf die Reise nach Deggendorf, doch sie fahren heute nicht nach Hause, sondern machen eine Woche Urlaub in Bayern und besuchen am Dienstag unser Gastspiel in Bad Tölz und am Freitag unser Gastspiel bei den Bayreuth Tigers, bevor es am 2. Dezember wieder zu einem Heimspiel kommt. Zu Gast in der FSH sind dann die Eispiraten aus Crimmitschau.
Tore:
0-1 (06:24) Ryon Moser (Nikolas Linsenmaier, Tobias Kunz)
0-2 (24:28) Nikolas Linsenmaier (Tobias Kunz, Ryon Moser)
0-3 (26:37) Christian Neuert (Nikolas Linsenmaier, Alexander Brückmann - 5:4)
1-3 (27:27) Curtis Leinweber (René Röthke, Kyle Gibbons)
2-3 (28:40) Dimitrij Litesov (Christopher Kasten)
2-4 (36:18) Sergej Stas (Marc Wittfoth - 5:4)
3-4 (41:48) René Röthke (Jan-Ferdinand Stern, Maximilian Gläßl - 5:4)
4-4 (49:18) Alex Roach (Sergeij Janzen, Christoph Kiefersauer)
5-4 (65:00) Maximilian Gläßl (Penalty)
Strafzeiten: Deggendorf 18, Freiburg 16
Schiedsrichter: Dominic Erdle, Cori Müns / David Rudolph, Stefan Schusser
Zuschauer: 1.926
Die Freiburger Aufstellung:
Nemec (Hertel)
Brückmann, Seeger / Kunz, Linsenmaier, Moser
Havel, Miner Barron / Wittfoth, Stas, Herm
Bednar, Rießle / Neuert, Baptista, Saccomani
Cihak, Bräuner, Bauhof