Shutout-Niederlage in Ravensburg
In erneut dezimiertem Aufgebot auflaufend (und obendrein noch mit zwei Verletzungen während des Spiels) verliert der EHC Freiburg sein Auswärtsspiel in Ravensburg mit 0:6
Dabei gaben die sich kämpferisch zeigenden Wölfe erst durch drei Gegentore innerhalb von gut zwei Minuten zu Beginn des Schlussabschnitts ein Spiel ab, das zu diesem Zeitpunkt mit seinem Stand von 0:2 aus Freiburger Sicht durchaus noch in Reichweite lag. Dass der EHC überhaupt einem Rückstand entgegenblickte, lag nicht nur an Ravensburgs überragendem Rückhalt in Person von Goalie Ilya Sharipov, der heute seinen dritten Shutout der Saison einfahren konnte und an der starken ersten Sturmreihe, die mit Robbie Czarnik und Mathew Santos den zweit- und drittbesten Scorer der gesamten DEL 2 aufs Eis schickte, sondern auch am Powerplay des EHC: Null-aus-sieben (und einmal davon volle zwei Minuten lang im Fünf-gegen-drei) lautete die Ausbeute der Wölfe an diesem Family Day und seinem 17-Uhr-Eröffnungsbully in der Ravensburger CHG-Arena.
Dabei startete man jeweils gut in die ersten beiden Drittel, verpasste dann aber eben einmal zwei (3./6. Minute), dann sogar drei (23./29./33.) Chancen sich mit einem Überzahlspiel – in den ersten Fällen vielleicht sogar wegweisend – auf die Anzeigetafel zu spielen. Eine solche Chance bot sich den Wölfen dann sogar auch noch in Form eines Penaltys, der ihnen in der 16. Minute zugesprochen wurde.
Tore fielen dann allerdings in den ersten beiden Spieldritteln auf der jeweils anderen Seite des Eises im Duell der besten Überzahlformation (Ravensburgs, mit dessen Erfolgsquote von 25,4%) gegen die beste Unterzahlformation (Freiburgs und seinem Powerplaykilling, das mit seiner Quote von 90,5% im Schnitt in nur jedem zehnten Unterzahlspiel ein Tor kassiert) der Liga. So trafen der eingangs erwähnte Santos (1:0, 9.) und Nickolas Latta (2:0, 35.), der abschließend in der 56. Minute dann sogar Ravensburgs perfekte Powerplay-Ausbeute an diesem Abend mit einem Hattrick krönen konnte (0:6, 56.).
Zur Mitte des Spiels erhöhte Ravensburg seinen Druck in Richtung Patrik Cerveny. So hätten Erik Karlsson – der Center der Topscorer-Reihe – frei am Torraum, Goldhelm Robbie Czarnik im Slot und
Florin Ketterer, der somit beinahe sein Penaltyfoul kompensiert hätte, die Towerstars noch höher in Führung bringen können. Lattas bereits erwähnter Powerplaytreffer zum 0:2 aus Wölfe-Sicht erfolgte nach einem Klärungsversuch der Wölfe, auf den hin ein Rebound-Schuss an seinem Schlittschuh landete und von dorthin auf legale Weise seinen Weg ins Tor fand, was sich zwar etwas (un)glücklich, aber alles andere als unverdient ereignete.
Nach einem zwischenzeitlichen Aufbegehren von Eero Elo, der nach seinem Aufbau eines Angriffs die Scheibe torgefährlich auf seine Kelle zurückbekam, folgte im Schlussabschnitt dann die verheerende Phase aus EHC-Sicht: Ein solider Alleingang von Jan Nijenhuis (3:0, 45.) und ein trockener Move von Santos zu dessen zweitem Treffer (4:0, 46.) forcierten eine Auszeit von Peter Salmik, hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings schon die Vorentscheiden geliefert, die dann durch das 5:0 genau eine Minute später, bestätigt wurde. Das eingangs erwähnte torlose Fünf-gegen-drei der Wölfe, Bullys und Zweikämpfe, die regelmäßig an Ravensburg gingen und Lattas Hattrick-Treffer zum 6:0 besiegelten dann das Schicksal von Blau-Weiß-Rot an diesem Abend.
So gelang es dem EHC nicht, seine Saisonserie gegen Ravensburg auszugleichen und man unterlag den Towerstars erneut auf deren Eis und zum insgesamt dritten Mal in vier Spielen. Ausreden möchte man keine machen, so auch Calvin Pokorny nach dem Spiel, doch erneut kämpften sich die Wölfe in dezimierter Form durch weitere 60 Eishockeyminuten. Mit den gleichen 14 Feldspielern wie am Freitag, aber in durchmischten Sturmreihen, ließen die Wölfe nichts unversucht – eine Gehirnerschütterung von Shawn O’Donnell und eine Leistenverletzung von Tomas Schwamberger nahmen dem EHC-Tross dann allerdings noch obendrein den Wind aus den Segeln.
Tore:
1:0 (08:15) Santos (Karlsson, Sezemsky) – PP1
2:0 (34:45) Latta – PP1
3:0 (44:25) Nijenhuis (Karlsson)
4:0 (45:37) Santos (Czarnik, Karlsson)
5:0 (46:36) Latta (Dietz)
6:0 (55:24) Latta (Mühlbauer, Nijenhuis) – PP1
Schüsse: Ravensburg 35 (7/17/11), Freiburg 21 (8/4/9)
Strafminuten: Ravensburg 16, Freiburg 8
Überzahleffizienz: Ravensburg 3-3, Freiburg 0-7
Schiedsrichter: Hoppe, Voit / Lamberger, Egger
Zuschauer: 2627
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Miller, Schwamberger, Elo / Ventelä, Hempel
Burghart, Streu, Linsenmaier / Schwaiger, Pokorny
Reisnecker, O‘Donnell, Saakyan / Hafenrichter
Foto: Kim Enderle