Souveräner Shutout gegen Weißwasser
Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse mit 5:0 gewonnen
Nach einer Schweigeminute für den ersten Vorsitzenden des EHC, Werner Karlin, der vier Tage zuvor verstorben war, legten die Wölfe an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag über 60 Minuten hinweg einen defensiv kompakten und offensiv schnörkellosen Auftritt aufs Eis der Echte-Helden-Arena und überholen somit ihren heutigen Gegner in der Tabelle und nehmen dessen 5. Platz ein.
Hervorzuheben bleibt im Zuge dieser überzeugenden Gesamtleistung erneut das Unterzahlspiel, das weiterhin das beste der DEL 2 ist und nun sogar auf 38 (!) erfolgreich verteidigte gegnerische Powerplays in Folge zurückblicken kann. Doch auch die andere Seite der Special-Teams stand heute dieser rekordverdächtigen Serie in nichts nahe, gelangen Blau-Weiß-Rot in diesem Spiel gar zwei Powerplaytore.
Schon früh im Spiel fand Freiburg gezielt den Weg zum gegnerischen Tor – eine vermeintliche zählbare Ausbeute blieb dem Rudel aufgrund von Torhüterbehinderung allerdings zunächst verwehrt. Ein solcher Torerfolg blieb nach jeweils ausgelaufenen Powerplays Eero Elo vorbehalten. Freiburgs Goldhelm traf jeweils genau 30 Sekunden nach einem torlosen Über- bzw. Unterzahlspiel des EHC – und jeweils nach einem mustergültigen Anspiel eines Teamkollegen. Für das 1:0 schlenzte er trocken ein, nachdem er von jenseits der Torlinie von Tomas Schwamberger in Szene gesetzt worden war (10.); die Zwei-Tore-Führung erspielte er seinen Farben, nachdem Sami Ventelä ihn aus dem Slot heraus am Torraum lauernd erspähte und die beiden auf diese Weise Gäste-Torhüter Daniel Filimonow überwanden, der einen Schuss von Freiburgs Blueliner erwartend schon verheerend weit aus seinem Tor herausgekommen war (13.). Die heute ohne Christian Billich und mit nur 15 Feldspielern auflaufenden Wölfe verstanden es in diesem ersten Drittel, ihrem Gegner auf effiziente Weise die Wege zum von Patrik Cerveny gehüteten Tor zuzustellen und gingen somit verdient mit dieser 2:0-Führung in die erste Pause.
Neben einzelnen Nadelstichen auf beiden Seiten erarbeiteten sich beide Teams im zweiten Drittel jeweils ein Powerplay – Weißwasser durch einen guten Start in diesen mittleren Spielabschnitt, Freiburg im Zuge powerplayartiger Szenen in dessen Schlussminuten. Das beste Unterzahlspiel der Liga, das der EHC vorweisen kann und Stand vor dem Spiel nur 8% der generischen Powerplays in einem Torerfolg enden lässt, erspielte sich dabei sogar ein ums andere Mal eine Konterchance – zum 3:0 sollte es dann aber erst kommen, als Blau-Weiß-Rot seinerseits einen Mann mehr auf dem Eis hatte. Dieser Treffer ereignete sich in seinen finalen Momenten zwar äußerst kurios – flog schließlich eine abgefälschte Scheibe erst in hohem Bogen durch den Lausitzer Torraum und sprang dann genau so mit einer ihrer Kanten aufs Eis, dass sie den Weg ins Tor fand – wurde jedoch durch die physische Präsenz von Tomas Schwamberger und Petr Heider an eben diesem Torraum vorbereitet, wobei Heider auch auf dem Spielberichtsbogen dieser Treffer zugeschrieben wurde (3:0, 38.).
Das erneut frühe Überzahlspiel zu Drittelbeginn sollte im letzten Spielabschnitt dem EHC gehören, der seine Führung zur vermeintlichen Vorentscheidung dann aber erst in seinem zweiten Powerplayversuch des Drittels erhöhen konnte. Lediglich sieben Sekunden dauerte es im Rahmen dieser Überzahl, bis Eero Elo Nikolas Linsenmaier anspielte und dieser souverän einnetzte (4:0, 45.).
Das nun verbleibende letzte Spielviertel bestritten die Wölfe nicht nur im Modus des Ergebnishaltens, sondern arbeiteten weiterhin akribisch nach vorne. Dies untermauerte abschließend auf ein Neues den sicheren Offensivauftritt und die insgesamt souveräne Leistung von Blau-Weiß-Rot in diesem 30. Saisonspiel, was schließlich mit einem Treffer von Shawn O’Donnell zum 5:0 belohnt wurde, der die Lausitzer Defensive umkurvte und einen vermeintlichen Rückhand-Querpass direkt über die Torlinie beförderte (54.).
Mit diesem Shutout im Gepäck blickt der EHC nun zwei Auswärtsspielen zum Jahresausklang entgegen. Am Samstag, 28.12. treten die Wölfe in Weiden an, bevor zwei Tage später ihr Auftritt in Rosenheim ansteht.
Tore:
1:0 (09:03) Elo (Schwamberger, Miller)
2:0 (12:50) Elo (Ventelä, Reisnecker)
3:0 (37:49) Heider (Linsenmaier, Ventelä) – PP1
4:0 (44:51) Linsenmaier (Elo, Heider) – PP1
5:0 (53:07) O’Donnell (Linsenmaier, Heider)
Schüsse: Freiburg 27 (10/12/5), Weißwasser 25 (7/9/9)
Strafminuten: Freiburg 6, Weißwasser 8
Überzahleffizienz: Freiburg 2-4, Weißwasser 0-3
SchiedsrichterInnen: Brill, Voit / Jürgens, Ernst
Zuschauer: 3011
Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Elo, Schwamberger, Reisnecker / Pokorny, Ventelä
Hafenrichter, O‘Donnell, Linsenmaier / Neher, De Los Rios
Bechtold, Streu, Miller / Leitner, Heider