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13.03.2025

U20: Die Helden von Nürnberg!

EHC 80 Nürnberg – EHC Freiburg U20 4:6 (2:2, 1:2, 1:2)

Kein Jahr ohne Aufstieg: Die U20-Mannschaft des EHC Freiburg hat die sensationelle Entwicklung, die der EHC-Nachwuchs seit Jahren genommen hat, am Dienstagabend (11.03.) in Nürnberg gekrönt. Mit einem 6:4-Auswärtssieg im entscheidenden fünften Playoff-Spiel gelang dem Team von Trainer Martin Sekera, was vor der Saison niemand auch nur zu träumen wagte:

Der Durchmarsch durch die dritte Division der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL)!

Der Aufstieg in die DNL-2!

In der DEL-Arena beim Zeppelinfeld kam es am Dienstag zum Showdown.

Wie in den bisherigen Partien fällt das erste Tor früh, diesmal für Nürnberg. Ein schlampiger EHC-Abwehrversuch vor dem Tor landet direkt beim Gegner, der rechts seinen Kollegen mit freier Bahn zum Tor sieht – 1:0 (4. Minute). Die Freiburger wirken anfangs gehemmt, vielleicht vom Glanz der großen Arena, vielleicht weil jeder weiß, dass dies das (bisher) größte Spiel seiner Karriere wird. Nürnberg setzt seine Gäste ständig unter Druck und hat viele Chancen, doch EHC-Torwart Christian Goss macht sie alle zunichte.

Erst eine großartige Einzelaktion von Tomas Santora bringt den EHC ins Spiel. Das Kraftpaket aus Brünn (bisher acht Tore und zehn Vorlagen in zehn Spielen für den EHC) erobert die Scheibe hinten, zieht auf links nach vorn, quert erst auf Höhe der gegnerischen Bullykreise und zieht dann, aus dem Sichtschatten eines Nürnberger Verteidigers, unhaltbar ab – 1:1 (14.).

Danach schnuppern die Hausherren wieder reihenweise am Torerfolg, doch reihenweise verhindert Christian Goss im EHC-Gehäuse ihren Torjubel. Echte Entlastung kommt selten, dann aber richtig: mit einem fairen Tackling erobert Leo Glatz die Scheibe, übergibt sie an Niclas Hempel, der schickt Milan Schiffermüller steil, dieser könnte schießen, sieht links aber schon die schussbereite Kelle von Paul Bechtold, und der fackelt nicht lang – 1:2 (20.). Doch postwendend gelangt ein abgefälschter Schuss zu Nürnbergs alleinstehendem Rechtsaußen, und dem gelingt noch vor dem Pausengang der Ausgleich (20.).

Auch das zweite Drittel findet anfangs vor allem vor dem EHC-Tor statt. Aber es ist immer dasselbe: Goss hält, oder ein Freiburger hält die Kelle dazwischen, oder Goss hält. Dass dann in der 26. Minute die erste Strafe des sehr fairen Spiels den EHC-Youngster Fynn Ludwig trifft, erleichtert die Freiburger Aufgabe eigentlich nicht. Doch beim Aufbau des Powerplay verliert Nürnberg die Scheibe. Paul Bechtold erfasst die Situation am schnellsten, holt sich das Spielgerät und schiebt es nach kurzem Zwischensprint elegant am bislang kaum geprüften Nürnberger Goalie über die Linie – 2:3 (27.). Im dritten Spiel hatte Nürnberg gleich drei Shorthander geschafft, heute gelingt Freiburg nur einer – aber er wird sich als das wichtigste Tor des Abends herausstellen. Denn von diesem Schrecken erholen sich die bisher so selbstbewussten Franken lange nicht – zumal zwei Minuten später Niclas Hempel mit dem Distanzschuss der Serie, fast von der blauen Linie in den langen Torwinkel, auf 2:4 erhöht (29.). Nun haben die Gäste die Sache unter Kontrolle. Erst zwei EHC-Fouls binnen fünf Sekunden bringen den Gastgeber zurück ins Spiel; in doppelter Überzahl gelingt ihm im Nachschuss das 3:4 (37.).

Im Schlussdrittel läuft das Spiel teilweise vogelwild hin und her. Torchancen sind Zufallsprodukte, die größte Nürnberger Gelegenheit vereitelt Luis Bockstahler, als er einem nachschussbereiten Gegner vor dem EHC-Tor die Kelle kurz anlupft. Wenig später hat der EHC nochmals Powerplay: Blueliner Niclas Hempel sieht, dass vor dem gegnerischen Tor viel Traffic herrscht, also wirft er die Scheibe in diese Richtung, und tatsächlich findet sie den Weg über die Linie.– 3:5 (48.).

Jetzt läuft den Gastgebern die Zeit endgültig davon. Sie machen und tun, passen und schießen, doch Christian Goss spielt ein klasse Spiel. Als Nürnberg endlich den Torwart zieht, zieht Luis Bockstahler allen davon und schiebt die Scheibe ins verwaiste Tor – 3:6 (59.). Jetzt darf der Freiburger Anhang endgültig lautstark feiern und „Aufstieg“ skandieren. Daran ändert auch ein vierter Nürnberger Treffer, neun Sekunden vor dem Ende, nichts mehr. Dann brechen alle Dämme, Helme fliegen, Handschuhe segeln, und 18 Freiburger auf dem Eis können ihrer Freude, ihrem Stolz auf den größten Nachwuchs-Erfolg ihres Vereins freien Lauf lassen. An einem Dienstagabend, in einer DEL-Arena tief in Mittelfranken.

Für den EHC im Einsatz (Tore/Vorlagen): Christian Goss, Ella Gappel (n.e.) (Tor); Samuel Flamm, Rafael Brug, Fynn Ludwig (-/1), Niclas Hempel (2/-), Lio Leichsenring, Leonard Glatz (-/2), Adam Kasanda, Silas Flamm, Cedric Ringenbach, Edoardo Pellegrini, Justin Kistner (-/1), Tomas Santora (1/1), Robin Eggert, Paul Bechtold (2/3), Milan Schiffermüller (-/2), Luis Bockstahler (1/-)

Text: Toni Klein/Foto: Andreas Eggert

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