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18.11.2023

Verrücktes Spiel endet mit Overtime-Sieg!

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel beim EV Landshut mit 6:5 in der Verlängerung gewonnen

Kontrastreicher können Spielabschnitte nicht sein – das zweite und dritte Drittel stellten an diesem Freitagabend die Leistung, die die Wölfe jeweils in den vorherigen 20 Minuten aufs Eis gelegt hatten auf den Kopf. In zwei dieser Drittel – dem ersten und dem letzten – präsentierte sich der EHC mit all seinen Stärken, die auch schon vor der Deutschland-Cup-Pause sichtbar gewesen waren: Mit einem disziplinierten Spiel meldete sich Blau-Weiß-Rot immer wieder punktuell gefährlich vor dem gegnerischen Tor und erzielte dabei im ersten und dritten Spielabschnitt jeweils zwei Tore.

Dem gegenüber stand jedoch das Mitteldrittel, das dem EHC wieder einmal fast zum Verhängnis wurde – all ihre Gegentreffer, fünf an der Zahl, in diesem Spiel kassierten die Mannen von Timo Saarikoski nämlich in diesem rabenschwarzen Mittelabschnitt. Und dabei wiederholte sich eine konkrete Thematik vergangener Spiele – nämlich als man einen Doppelpack des Gegners innerhalb von zweieinhalb Minuten einstecken musste… und das gleich zweimal! Landshut machte den Wölfen nämlich nicht nur im Nu ihre 2:0-Führung zunichte, sondern bugsierte mit zwei weiteren schnellen Treffern Freiburg in einen 3:5-Rückstand. Doch so bemerkenswert dieser Verlauf des Mitteldrittels war, gilt es auch hervorzuheben, wie es Blau-Weiß-Rot gelang, im Schlussabschnitt wieder die Leistung aufs Eis zu legen, die das Freiburger Spiel der ersten 20 Minuten geprägt hatte.

In diesen war man nämlich bereits nach 30 Sekunden durch Nick Master in Führung gegangen und hätte nach einem Pfostenschuss von Parker Bowles in der 10. Spielminute gar eine höhere Führung verdient gehabt. Während der Gastgeber die höheren Spielanteile gehabt haben mag, fuhr Freiburg stets die gezielteren und gefährlicheren Angriffe – was letztlich mit Marvin Nehers sattem Schlenzer zum 2:0 aus Wölfe-Sicht belohnt wurde.

Während sich Landshuts Aufbegehren schon gegen Ende des ersten Drittels durch einen Konter von Ex-Wolf Tyson McLellan angedeutet hatte, machte es sich nach lediglich 37 Sekunden im zweiten Drittel auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Landshuts Fünf-Tore-Reigen, der u.a. einen Tic-Tac-Toe-Treffer, eingeleitet von von Ex-Wölfe-Blueliner Nick Pageau, bot, konnten die Breisgauer ihrerseits lediglich einen Treffer von Parker Bowles nach Chip-Pass von Ludwig Nirschl entgegensetzen.

Die Wölfe zeigten sich dabei insbesondere beim Gegentreffer zum 3:5 am eigenen Torraum nachlässig und begannen daraufhin das letzte Drittel mit einem unnötigen Foul in der gegnerischen Zone. Alle Zeichen deuteten also darauf hin, dass dieser Eishockeyabend für Blau-Weiß-Rot in einem Desaster enden würde. Doch eine Parade von Luis Benzing, der nach 40 Minuten David Zabolotny im Wölfe-Kasten ersetzt hatte, und eine Unterzahlchance von Bowles ließen das Momentum des Spiels wieder in Richtung Freiburg schwingen. Bowles war es dann auch, der Nikolas Linsenmaier zum 4:5-Anschlusstreffer in Szene setzte – und Freiburgs Nummer 9 wiederum fand kurz danach Ludwig Nirschl zu dessen verdientem Treffer, der nun den Ausgleich markierte. Ironischerweise – aber in den Verlauf dieses wilden Spiels passend – ereignete sich dieser Wölfe-Treffer zum 5:5 nun auch knapp zweieinhalb Minuten nach dem vorherigen Anschlusstreffer. Den Trend der letzten Spiele – und insbesondere des heutigen – auf den Kopf stellend, gab es nun also auch einmal einen Doppelschlag zu sehen, der zu Gunsten von Blau-Weiß-Rot ausfiel!

Die Wölfe prägten daraufhin den Verlauf der Verlängerung und kamen somit zum letztlich doch verdienten Treffer zum 6:5, der sie einen zweiten Tabellenpunkt aus Bayern mit in den Breisgau nehmen ließ. Nick Master schloss mit seinem zweiten Tor somit einen wilden Offensivreigen auf dem Eis ab, auf welchem die deutsche Nationalmannschaft wenige Tage zuvor die Titelverteidigung des Deutschland-Cups feiern konnte, und sorgte dafür, dass sich die Wölfe für ihre bisher höchste Saisonniederlage – ein 2:6 vor heimischer Kulisse gegen den EVL – revanchieren konnten.

Für den Sonntag steht nun das nächste Heimspiel in der Ensisheimerstraße im Eishockey-Kalender. Um 18:30 Uhr messen sich die Wölfe dann mit den Kassel Huskies.

Tore:
0:1 (00:57) Master (Billich, Hahn)
0:2 (10:48) Neher (Nirschl, Linsenmaier)
1:2 (20:37) McLellan (Kharboutli)
2:2 (23:09) Kharboutli (McLellan)
2:3 (30:26) Bowles (Nirschl, De Los Rios)
3:3 (32:17) Kharboutli (McLellan, Pageau)
4:3 (34:34) Zientek (L. Brandl, T. Brandl)
5:3 (37:03) Kornelli (Kharboutli, Cameron) – PP1
5:4 (44:47) Linsenmaier (Bowles, Zabolotny)
5:5 (47:06) Nirschl (Linsenmaier)
5:6 (62:50) Master (Nirschl)

Schüsse: Landshut 31 (7/13/11/0), Freiburg 23 (9/4/9/1)
Strafen/Strafminuten: Landshut 4/8, Freiburg 7/14
Überzahleffizienz: Landshut 1-5, Freiburg 0-2
Schiedsrichter: Hinterdopler, Harrer / Pletzer, Reinold
Zuschauer: 2875

Aufstellung:
Zabolotny (Benzing)
Nirschl, Linsenmaier, Bowles / Ventelä, Neher
Hahn, Master, Billich / De Los Rios, Pokorny
Buchner, Klos, Roach / Wachter, Gretz
Danner, Makuzki, Bongers

Foto: Christian Fölsner

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