Vozar-Jubiläum und Oberliga-Klassiker am Freitag
Das 500. Pflichtspiel im Trikot mit dem Wolfskopf steht bevor: Herzlichen Glückwunsch, Patrick Vozar!
Ein besonderes Spiel, ein Meilenstein und ein Festakt erwartet die Besucher der Oberliga-Partie zwischen dem EHC Freiburg und den Tölzer Löwen am Freitagabend, 19.30 Uhr, in der Franz-Siegel-Halle: Patrick Vozar, ein Urgestein und ein Leitwolf des Eishockeys in Südbaden, läuft zu seinem 500. Pflichtspiel für den EHC Freiburg auf. Nach Rawil Khaidarow und Petr Mares ist Vozar erst der dritte Akteur, der dieses denkwürdige Jubiläum feiern darf.
499 Mal hat der 39-jährige Mittelstürmer das Trikot mit dem Wolfskopf bereits getragen, seine ausgeprägte Spielintelligenz in die Waagschale geworfen, seinen Torriecher eingebracht und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Patrick Vozar symbolisiert gleichzeitig die Freiburger Nachwuchsarbeit – denn er hat das Eishockeyspiel einst im Breisgau erlernt. Neben seinen Spielzeiten auf Freiburger Eis (bis 1992, 1997-2000, seit 2007) absolvierte er zehn Saisons in Frankfurt, Reissersee, Ingolstadt, Heilbronn, Bad Nauheim, Bietigheim, Essen und Weißwasser. So hat sich Patrick Vozar in den 22 Jahren seiner aktiven Karriere großen Respekt bei Mitspielern, Gegenspielern und dem Publikum in ganz Eishockey-Deutschland erspielt und erarbeitet.
Rekordgegner mit Ambitionen
Gast an diesem magischen Abend ist kein geringer Gegner als die Tölzer Löwen. Bei den Oberbayern handelt es sich nicht nur um einen direkten Verfolger im Kampf um den zweiten Platz, sondern auch um den Rekordgegner des EHC Freiburg. Kein anderer Verein gastierte in der fast 30-jährigen Geschichte von EHC und Wölfen so häufig in Südbaden; die Begegnung ist also ein echter Klassiker.
Schon bis zum Jahr 2009 standen sage und schreibe 76 Begegnungen zu Buche - und in den beiden zurückliegenden Jahren kreuzten sich die Wege der Teams ganz besonders oft. Das liegt allen voran an der spannenden Playoff-Serie 2013, die über die volle Distanz von sieben Spielen ging. So treffen sich Löwen und Wölfe sich seit dem EHC-Aufstieg in der Oberliga heuer bereits zum 15. Mal. Wenn das mal nicht langweilig wird? Ganz und gar nicht, denn gerade die erwähnte Playoff-Serie untermauerte, dass es zwischen Freiburg und Tölz immer ganz besonders eng, hitzig und unterhaltsam zugeht: Wer erinnert sich nicht an den März 2013, als Freiburg ein verloren geglaubtes Spiel Sekunden vor Schluss noch drehte und damit Spiel Sieben am Isarwinkel erzwang?
Ausgeglichen besetzter Gegner
Außerdem macht die Tabellensituation das Spiel zu einer Begegnung auf Augenhöhe. Während sich der EHC Freiburg das Playoff-Heimrecht in der ersten Runde bereits gesichert hat, kämpfen die Tölzer Löwen noch um dieses. Mit aktuell 65 Punkten und 3 Zählern Vorsprung auf den schärfsten Konkurrenten Peiting liegen die Löwen aussichtsreich auf Platz vier – und bleiben hungrig: Mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen stellen die Oberbayern ihre Ambitionen eindrücklich unter Beweis. Allerdings verloren sie am vergangenen Wochenende ausgerechnet gegen den direkten Konkurrenten, den EHC Bayreuth. Denkbar knapp unterlagen sie bei den Franken kurz vor Ende mit 2:3. Dadurch konnte der schwarz-gelbe Ligakontrahent mit drei Punkten Vorsprung in der Tabelle davonziehen.
Die Tölzer Löwen haben keinen ausgesprochenen Topskorer in ihren Reihen (am meisten Punkte – nämlich 52 – hat der zurzeit verletzte Johannes Sedlmeyr gesammelt), aber sie treten wie auch der EHC Freiburg extrem kompakt und mannschaftlich geschlossen auf. Viele aus dem eigenen Nachwuchs gekommene Spieler machen die Tölzer zu einer ausgeglichenen und unberechenbaren Mannschaft.
Klaus Kathan ist die Tölzer Version von Patrick Vozar
Ein ganz besonderer Löwen-Crack hat seine Jugend allerdings schon fast zwei Jahrzehnte hinter sich, schloss sich im Alter von 36 aber noch einmal seinem Heimatverein an: Die Rede ist von Ex-Nationalspieler Klaus Kathan, der nach seinem DEL-Aus beim EHC München im Sommer an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Kathan ist so etwas wie die bayerische Version von Patrick Vozar. Nach sieben Stationen in ganz Deutschland - unter anderem Berlin Capitals, Adler Mannheim, DEG Metro Stars und Hannover Scorpions - und 933 DEL Spielen und 508 Scorerpunkte schließt sich für den gebürtigen Tölzer so der Kreis.
Der EHC Freiburg muss in der Partie, die um 19.30 Uhr beginnt, auf die gesperrten Nikolas Linsenmaier und David Appel sowie auf die verletzten Steven Billich, David Danner und Andrei Salzer verzichten.
Guggemusik sorgt für fasnachtliche Klänge
Musikalisch umrahmt wird die Begegnung von der Guggemusik Blächschade aus March-Neuershausen - und natürlich von einem zweifellos stimmungsvollen Publikum in der lautesten Halle der Liga, das den Jubilar Patrick Vozar hochleben lässt und die von Ausfällen gebeutelte EHC-Mannschaft nach Kräften unterstützt.