Zug dreht das Match im Schlussdrittel
Freiburg führt mit 2-0 durch Tore von Tobi Kunz und Niko Linsenmaier / die EVZ Academy dreht zu Beginn des Schlussabschnitts auf und erzielt 4 Tore binnen 10 Minuten / Empty-Net-Goal zum 5-2 besiegelt Freiburger Niederlage / Rückspiel am Freitag
In der Zuger Trainingshalle neben der Bussard-Arena war es richtig kalt: nach den sommerlichen Temperaturen beim Turnier in Mulhouse endlich wieder echtes Eishockey-Feeling für die rund 20 mitgereisten EHC-Fans! Freiburg musste sich auf der etwas kleineren Eisfläche in den Anfangsminuten erst einmal zurecht finden - die wuseligen Hausherren der EVZ Academy legten von Beginn an läuferisch eine starke Leistung aufs Eis und kamen zu einigen guten Abschlüssen, die Lukas Mensator im EHC-Gehäuse jedoch allesamt zunichte machte. Die NLB-Equipe des EVZ besteht zwar zu großen Teilen aus Nachwuchsakteuren, auf dem Eis konnte man läuferisch wie auch physisch jedoch keine Nachteile des Academy-Teams ausmachen. Der EHC agierte allerdings cleverer, spielte im Vergleich zu Zug die Situationen mit mehr Ruhe und Übersicht aus. Und nutzte seine Chancen konsequent aus: Beide Tore im ersten Abschnitt fielen bei Freiburger Überzahl. Das erste Tor in der 8. Minute durch einen von Tobi Kunz abgefälschten Schuss, beim zweiten Treffer durch Niko Linsenmaier in Minute 12 war es die Einzelaktion von Freiburgs Nummer 22, die dem Treffer entscheidend vorausging.
Der zweite Abschnitt wurde in Rekordtempo absolviert, es gab kaum Unterbrechungen, beide Teams arbeiteten diszipliniert und ließen die Scheibe schnell laufen. Für die Stürmer war es jedoch ein schwieriges Drittel mit wenig Raum und Zeit für Aktionen - so blieben Großchancen in den zweiten zwanzig Minuten Mangelware. Der Arbeitstag für Lukas Mensator war in der 31. Minute beendet, der fehlerfreie tschechische EHC-Keeper wurde von Marco Wölfl wie verabredet abgelöst. Wölfl musste dann in der 39. Spielminute erstmals hinter sich greifen, dem Treffer von Yannick Zehnder ins halbleere EHC-Gehäuse war jedoch eine zweifelhafte Aktion von Anthony Rech gegen Milos Vavrusa vorausgegangen - dem Freiburger Verteidiger wurden im Zweikampf die Beine weg gezogen, Referee Weber sah jedoch kein Foul, woraufhin sich Vavra so vehement beschwerte, dass er direkt noch zwei Strafminuten wegen Reklamieren aufgebrummt bekam. In einem nickligen Unterzahlspiel hielt der EHC anschließend das 1-2 bis zur Pausensirene.
Der Anschlusstreffer für Zug war so etwas wie der Weckruf für die Hausherren. Zu Beginn des Schlussabschnitts drehte die EVZ-Academy binnen zehn Minuten das Spiel, und das nicht einmal unverdient: Der EHC-Angriff fand gar nicht mehr statt, die EVZ-Angreifer entwischten ein ums andere Mal ihren Gegenspielern. Marco Wölfl hatte wenig Abwehrmöglichkeiten beim 2-2, als Zug bei angezeigter Strafe gegen Freiburg mit einem Mann mehr auf dem Eis die Scheibe zum Ausgleich über die Linie stocherte. Nach einer Strafzeit gegen Radek Duda traf Mike Küng zur Führung für die Hausherren, die Florian Schmuckli mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel auf 4-2 ausbaute. Allerdings war der vierte Zuger Treffer ein lupenreines Eigentor: Marco Wölfl hatte schräg nach vorne abgewehrt, genau in den Laufweg von Tobias Bräuner, der die Scheibe über die eigene Linie bugsierte. Dennoch bleibt fest zu halten, dass Zug in dieser Phase die bissigere Mannschaft war, Freiburg kaum noch Akzente in der Offensive setzen konnte und auch nach einer Auszeit von Leos Sulak nur mit Mühe zurück ins Spiel fand. Der Treffer von Marc Steiner ins leere Freiburger Tor setzte den Schlusspunkt unter eine Partie, die sich in zwei Phasen aufteilte: Freiburg hatte das Match 39 Minuten lang kontrolliert und gab binnen 10 Minuten einen 2-Tore-Vorsprung aus der Hand. Der Schlussabschnitt gehörte ganz den Gastgebern, was Coach Leos Sulak sauer aufstieß: Mit der Leistung seiner Mannschaft war er nach Spielende erkennbar nicht einverstanden.
Der EHC hat aber bereits am Freitag die Chance auf eine Revanche: Dann empfängt Freiburg das NLB-Team aus Zug zum Rückspiel in der Franz-Siegel-Halle, Spielbeginn ist wie immer Freitags um 19h30.
Tore:
0-1 (07:17) Tobi Kunz (Niko Linsenmaier/Philip Rießle - 5:4)
0-2 (11:45) Niko Linsenmaier (Tobi Kunz - 5:4)
1-2 (38:15) Yannick Zehnder (Anthony Rech/Timo Haussener)
2-2 (42:48) Florian Schmuckli (Alessio Pozzorini - 6:4)
3-2 (44:27) Mike Küng (Anthony Rech/Manuel Grigorini - 5:4)
4-2 (48:54) Florian Schmuckli
5-2 (59:46) Marc Steiner (Fabio Kläy/Fabian Haberstich - 4:6)
Zuschauer: 286
Schiedsrichter: Michael Weber
Strafminuten: EVZ Academy 36, Freiburg 16
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
26 Rießle, 42 Vas / 43 Wittfoth , 69 Duda, 81 C. Billich
86 Brückmann, 92 Kästle / 9 Linsenmaier, 22 Kunz, 33 Haluza
4 Vavrusa, 23 Melichar / 41 Herm, 17 Bräuner, 78 Cihak
45 Wagner, 19 Saccomani, 67 Airich