EHC Freiburg - Kassel Huskies 3-2

Das letzte Aufeinandertreffen mit den Kassel Huskies steckte allen EHC-Beteiligten noch lange in den Gliedern: Mit 0-9 verlor Freiburg am 30. Dezember gegen die Schlittenhunde, es war die höchste Freiburger Niederlage seit langer, langer Zeit. Und gleichzeitig war es eine Art Wendepunkt. Mit dem Auftakt ins Jahr 2016 besann sich der EHC auf seine mannschaftliche Geschlossenheit und seine Defensivstärke - parallel dazu suchten Niko Linsenmaier und Co. im Angriff schneller den Abschluss, wirkten zielstrebiger und weniger verspielt. Dazu kam in den letzten Spielen eine gewisse Starthilfe in Form von frühen Treffern. So auch beim zweiten Heimspiel gegen die Kassel Huskies, in der erneut in der ersten Spielminute die Freiburger Führung gelang: Tobi Kunz hatte nach der Scheibeneroberung von Niko Linsenmaier aus der Drehung blitzschnell vors Tor gepasst und dort stand, vergessen von der Gäste-Abwehr, David Vrbata. Das 1-0 fiel so schnell, dass Markus Keller im Kasseler Tor nicht einmal wirklich reagieren konnte. In der Folge von Abschnitt dann das gewohnte Bild: Die Gäste versuchten irgendwie zu Chancen zu kommen, liefen viel mit der Scheibe, kamen aber kaum in durch die komplett vollgestellte Mitte vor dem Tor von Jonathan Boutin. Gefährlich wurde es ein, zwei Mal, als die Scheibe im Spielergewühl hängenblieb, doch im Gestochen um das Spielobjekt blieb Freiburg am Ende Sieger.

Im zweiten Abschnitt erhöhte der EHC mit einem Doppelschlag durch Niko Linsenmaier und Marc Wittfoth auf 3-0 - es war ein verrücktes Spiel: Kassel erarbeitet sich ein Chancenplus, versiebte aber eine Gelegenheit nach der anderen. Boots zeigte sein ganzes Können, die EHC-Defensive blockte und ackerte in den Zweikämpfen - und im Angriff präsentierte sich der EHC kaltschnäuzig. Der Kombination zum 2-0 durch Niko Linsenmaier ging ein sehenswertes Direktspiel voraus, Keller hatte gegen den Schuss des Centers keine Abwehrmöglichkeit. Auch der dritte Freiburger Treffer entsprang aus einem schnellen Gegenangriff, Marc Wittfoth fälschte den Schuss von Petr Haluza gekonnt ab. In Überzahl hätte der EHC auf 4-0 erhöhen können, ließ zwei Großchancen liegen und dann zeigte sich einmal mehr, wie schnell es im Eishockey gehen kann. Kaum wieder komplett, erzielte Jean-Michel Daoust das 1-3 mit einem Rückhandschlenzer, 16 Sekunden später stellte Torjäger Jamie MacQueen mit dem 2-3 den Anschluss her. Statt 4-0 stand es 3-2, alles wieder offen!

Das Schlussdrittel bot dann - wie erwartet - Spannung pur. Die Gäste warfen noch einmal alles nach vorne, dazu hatten beide Teams Überzahlgelegenheiten - Freiburg damit die Chance, den Sack zuzumachen, während Kassel im Powerplay den Ausgleich auf dem Schläger hatte. Meistens glänzten jedoch die Unterzahlformationen (Freiburg hat ohnehin eine der besten Penalty-Kipling-Quoten der Liga), somit blieb es auch nach vier Minuten Freiburger Unterzahl am Stück von Minute 45 bis 49 bei der knappen 3-2 Führung für den EHC. Nachdem Kassel seinerseits eine Unterzahl in der 51. Minute eine Unterzahl überstanden hatte, gab es im Spiel nur noch eine Richtung: Das Tor von Jonathan Boutin. Kassel machte Druck, Freiburg kam kaum noch aus der eigenen Zone und Boots hatte alle Hände voll zu tun, um die Schüsse der Huskies zu entschärfen. In der letzten Minute setzte Rico Rossi alles auf eine Karte und nahm Markus Keller zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch Jamie MacQueen nahm bei einem Angriff die Strafe. Die letzten Sekunden dauerte eine gefühlte Ewigkeit, trotz Unterzahl tauchte Kassel noch einmal vor dem Freiburger Tor auf, doch der EHC brachte die Führung letztlich über die Zeit. Riesenjubel und eine ausführliche Ehrenrunde folgte: Der EHC hast auch den Tabellendritten drei Punkte abgeluchst! Eine starke kämpferische und taktisch disziplinierte Leistung brachte dem EHC drei Punkte ein. Immerhin einen Zähler konnte Freiburg auf Platz 12 gutmachen - die nächste Chance auf weitere Punkte gibt es für den EHC am Sonntag, dann gastiert Freiburg bei den Ravensburg Towerstars.   

Tore:
1-0 (00:23) David Vrbata (Niko Linsenmaier/Tobi Kunz)
2-0 (24:13) Niko Linsenmaier (David Vrbata/Tobi Kunz)
3-0 (25:53) Marc Wittfoth (Petr Haluza/Lutz Kästle)
3-1 (37:42) Jean-Michel Daoust (Marco Müller/Thomas Merl)
3-2 (37:58) Jamie MacQueen (Taylor Carnevale/Braden Pimm) 

Zuschauer: 2.213
Schiedsrichter: André Schrader
Strafminuten: Freiburg 6; Kassel 8

Die Pressekonferenz und Stimmen zum Spiel finden Sie nach der Partie auf EHCF-TV.

Die Freiburger Aufstellung:
Boutin
Rießle, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Wittfoth
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Karachun
Meyer, Kästle / Wittfoth, Bräuner, Haluza
Henry, Rupp, Hynes

EC Kassel Huskies:
Keller
Valenti, Sturm / Christ, Palausch, Carciola
Heinrlch, Marco Müller / MacQueen, Carnevale, Pimm
Stephan, Mathias Müller / Daoust, Merl, Klinge
Maginot / Wycisk, Proft, Meilleur

EHC Freiburg vs. Kassel Huskies
Franz-Siegel-Halle, Freitag 12. Februar 2016, 19h30 
Tickets: https://tickets.ehcf.de/tickets