EHC Winterthur - EHC Freiburg 6-1

Freiburg muss sich NLB-Klub EHC Winterthur mit 1-6 geschlagen geben / gute Chancen, aber geringe Ausbeute

Eine typische Szene in einem ersten Vorbereitungsspiel: Im letzten Abschnitt steuern zwei Freiburger Stürmer auf die frei liegende Scheibe zu, kaum haben sie bemerkt, dass schon eine Teamkollege zur Stelle scheint, drehen sie ab. Ein Spieler des EHC Winterthur schnappt sich den Puck, die beiden Wölfe schauen sich verblüfft an: „Ich dachte, Du würdest hingehen?“.

Im ersten Abschnitt merkte man ganz besonders, dass die Automatismen fehlen und die Abstimmung nach nur fünf Tagen Eistraining noch nicht auf Normalniveau sein kann. Winterthur ist zwar nur wenig länger auf dem gefrorenen Nass unterwegs (einige Spieler nutzten die Trainingsmöglichkeiten beim Kooperationspartner EHC Kloten), hatte dafür bereits eine Vorbereitungspartie absolviert. Am Vorabend unterlag der NLB-Klub vor 2.200 Zuschauern in der heimischen Eishalle am Deutweg mit 2-7. Gegen Freiburg präsentierte sich der EHC Winterthur zum einen zielstrebiger beim Abschluss und zum anderen mit einer starken läuferischen Leistung: Man könnte meinen, die fünf Spieler auf dem Eis seien unsichtbar miteinander verknüpft, so genau hielten die einzelnen Akteure der Hausherren ihre Positionen auf dem Eis.

Freiburg stand im ersten Drittel gut in der Abwehr, musste aber dennoch zwei Gegentreffer des EHC Winterthur hinnehmen – die Hausherren zeigten zu Beginn die klareren Spielzüge, dem EHC fehlte es zu Beginn an Präzision. Im zweiten Abschnitt kombinierten sich Niko Linsenmaier & Co. dann häufiger gefährlich vors Tor von Remo Oehninger. Leider ließen die Wölfe in dieser Phase gute Chancen zum Anschlusstreffer liegen, auf der Gegenseite zog Winterthur in der 36. Minute nach einem Doppelschlag binnen 30 Sekunden auf 4-0 davon. In der 38. Minute fasste sich Vladimir Kames in einem Freiburger Überzahlspiel ein Herz, zog von der blauen Linie ab und markierte mit einem satten Schlagschuss den ersten EHC-Treffer in der noch jungen Spielzeit 2015/16. Kurz vor der Sirene stellte Verteidiger Thomas Büsser mit seinem zweiten Tor an diesem Abend mit dem 5-1 den alten Vorsprung für den EHC Winterthur jedoch wieder her.

Im Schlussabschnitt gelang Büsser bei doppelter Überzahl der Hausherren Treffer Nummer 3, die Schlagschüsse des Blueliners waren bei viel Verkehr vorm Wölfe-Tor stets brandgefährlich. Im Freiburger Kasten begann übrigens Christoph Mathis, aber der 30. Minute kam Marco Wölfl zum Einsatz.

Das 6-1 war schließlich auch das Schlussresultat, unterm Strich zeigte der erste Test EHC-Coach Leos Sulak einige Punkte auf, an denen noch gearbeitet werden muss – unter anderem wird dazu die Partie in der kommenden Woche per  Videoanalyse nachbereitet. Gleichzeitig blitzte bei einigen herausgespielten Chancen der EHC-Stil der Vorsaison auf, wenngleich die Trefferausbeute gering war. Und dann gibt es ja schon gleich morgen um 19h45 beim EHC Basel die nächste Testgelegenheit, der Eintritt zu dieser Partie in der Basler Eishalle St. Jakob ist übrigens frei.

Tore:
1-0 (03:37) Nigel Wollgast (Pascal Marolf)
2-0 (12:57) Thomas Büsser (Luka Hoffmann)
3-0 (34:47) Pascal Marolf (Philip Beeler/Joshua Theodoridis)
4-0 (35:17) Thomas Mettler (Timon Vesely)
4-1 (37:12) Vladimir Kames (Alex Brückmann – 5:4)
5-1 (39:24) Thomas Büsser (Luka Hoffmann/Luca Homberger)
6-1 (47:34) Thomas Büsser (Jorden Gähler)

Zuschauer: 323
Schiedsrichter: Bastian Haupt
Strafminuten: Winterthur 8; Freiburg 14

Die Freiburger Aufstellung:
Mathis, ab 30. Wölfl
Melichar, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Haluza
Rießle, Frank / Wittfoth, Billich, Karachun
Kästle, Kames / Herm, Bräuner, Hvila
Rupp / Henry, Valasek, Engel bzw. Rösch