Eispiraten Crimmitschau - EHC Freiburg 1-5

Wie erwartet feierte EHC-Keeper Jonathan Boutin nach seiner verletzungsbedingten Pause beim Auswärtsmatch in Crimmitschau sein Comeback zwischen den Pfosten. Für ihn pausierte Verteidiger Vladimir Kames als überzähliger Kontingentspieler, die Freiburger Angriffsreihen blieben im Vergleich zu den letzten Partien unverändert. Der EHC kam bei eisigen Temperaturen im Crimmitschauer Sahnpark gut in die Partie und hatte gleich mit den ersten beiden Schichten Chancen durch David Vrbata, Petr Haluza und Jannik Herm - allerdings waren die Schussversuche zu ungenau, um Ryan Nie im Eispiraten-Tor vor ernsthafte Probleme zu stellen. Ganz anders dagegen die Hausherren, ab der 5. Spielminute erarbeitete sich Crimmitschau gleich reihenweise beste Möglichkeiten, scheiterte jedoch jedes Mal an Jonathan Boutin. Ein Konter der vierten Freiburger Reihe führte dann zum ersten Treffer der Partie: Stefano Rupp konnte einen Crimmitschauer Aufbaupass abfangen, spielte den perfekten langen Pass quer übers Eis auf Jonah Hynes, der nach ein paar Schritten trocken abzog und zum 1-0 für seine Farben traf. Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zur ersten Pause, Freiburg hatte zwar noch gegen Ende des Drittel zwei direkt aufeinanderfolgende Überzahlspiele, konnte sich jedoch nur im ersten Powerplay für längere Zeit im Drittel der Eispiraten festsetzen, aber letztlich ohne Ergebnis.

Im zweiten Abschnitt wurden die Nerven der rund 20 mitgereisten Freiburger Fans und der Zuschauer via SpradeTV oder vor dem Twitter-Ticker ein wenig strapaziert: Der EHC leistete sich in diesem Drittel insgesamt acht Strafminuten, in der 23. Minute konnten die Eispiraten sgoar fast zwei komplette Minuten in doppelter Überzahl agieren. Crimmitschau suchte immer wieder Ty Wishart an der blauen Linie, John Tripp und Eric Lampe versuchten, die Schüsse des Blueliners abzufälschen - einige Versuche gingen daneben, Boots schnappte sich einige Schüsse, ohne Abpraller zuzulassen und auch das Freiburger "Abwehrtrio" blockte und arbeitete gut in der Defensive. Trotz bester Chancen der Hausherren blieb Freiburg auch am Ende dieses Drittels ohne Gegentreffer im Sahnpark. Auf der eigenen Habenseite standen zwei Gelegenheiten durch David Vrbata und Alexander Karachun, bei eigener Überzahl kam jedoch nur relativ wenig Druck zustande - Motto: Safety-First, nach drei Gegentoren in Überzahl im voraus gegangenen Spiel in Rosenheim entschied sich der EHC diesmal (verständlicherweise) für die Risikominimierung.

Im Schlussdrittel baute zunächst Ondrej Svanhal die Freiburger Führung auf 2-0 aus: Petr Haluza hatte dabei großen Anteil, der Freiburger Topskorer hielt die Scheibe im gegnerischen Drittel, kurvte ums Eispiraten-Tor, im anschließenden Gewühl vor dem Kasten von Nie war es schließlich Ondrej Svanhal, der den Puck über die Linie stocherte. Nur wenig später kam Crimmitschau jedoch zum Anschlusstreffer, Daniel Bucheli hatte aus halbzentraler Position direkt abgezogen und Jonathan Boutin mit einem Flachschuss ins linke Eck bezwungen. In der Folge blieben die Hausherren am Drücker, Freiburg konnte sich zwar immer wieder durch eigene Angriffe entlasten - das Plus an Großchancen konnten jedoch weiterhin die Eispiraten verzeichnen. In eine solche Drangphase hinein schnappte sich David Vrbata die Scheibe, zog auf dem Flügel mit einem schnellen Antritt seinem Gegenspieler davon und verwandelte den Alleingang mit einem Rückhandschlenzer hoch ins Netz! 3-1! Crimmitschau versuchte noch einmal alles, hatte auch ein kurzes Powerplay drei Minunten vor dem Ende, zog dann aber selbst die Strafe durch John Tripp. Als Ryan Nie sein Gehäuse zwei Minuten vor dem Ende verlassen hatte, konnte sich der EHC nach einem letzten Aufbäumen der Eispiraten befreien und mit dem Treffer zum 4-1 durch Tobi Kunz ins leere Tor alles klar machen. Sekunden vor Schluss fiel sogar noch der fünfte Freiburger Treffer durch Alexander Karachun, dessen Schuss ein Eispiraten-Verteidiger unglücklich ins eigene Tor abfälschte.

Unterm Strich waren es sicher etwas glückliche drei Punkte, die Freiburg mit nach Hause nehmen konnte, aber aufgrund der stabilen Defensive und dem Quäntchen Glück im Abschluss war es auch kein gänzlich unverdienter Sieg: "Boots" hielt den EHC im Spiel, das erste Tor im Freiburger Trikot von Jonah Hynes und die Treffer von Svanhal, Vrbata, Kunz und Karachun im Schlussdrittel sorgten für einen wichtigen Auswärtssieg. "Das Ergebnis ist vielleicht zwei Tore zu hoch, aber ich glaube, dass der Sieg insgesamt in Ordnung geht", meinte Leos Sulak auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Weiter geht es für den EHC am Sonntag, dem 24. Januar, um 18h30 in eigener Halle - dann empfängt Freiburg den EC Bad Nauheim, Tickets gibt es online bis Samstag-Abend 0 Uhr oder am Spieltag selbst an der Abendkasse!

Tore:
0-1 (12:23) Jonah Hynes (Stefano Rupp)
0-2 (41:01) Ondrej Svanhal (Petr Haluza)
1-2 (45:13) Daniel Bucheli (Alexander Höller/John Tripp)  
1-3 (56:12) David Vrbata
1-4 (59:15) Tobi Kunz (Niko Linsenmaier - 5:4, Empty Net Goal)
1-5 (59:50) Alexander Karachun (Dennis Meyer)

Zuschauer: 1.670
Schiedsrichter: Ulrich Hatz
Strafminuten: Crimmitschau 10; Freiburg 10

Die Freiburger Aufstellung:
Boutin
Rießle, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Vrbata
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Haluza
Meyer, Kästle / Wittfoth, Bräuner, Karachun
Frank / Henry, Rupp, Hynes