Der ESV Kaufbeuren begann Spiel 5 der Playdown-Serie gegen den EHC Freiburg mit einer druckvollen Anfangsoffensive - nach der Niederlage am Freitag in der Overtime gaben Daniel Menge & Co. vor heimischem Publikum zu Beginn Vollgas und feuerten zahlreiche Versuche in Richtung Jonathan Boutin ab. Der EHC überstand die ersten Minuten mit stoischer Ruhe in der Abwehr, blieb der Strafbank fern und nahm zur Not ein Icing, wenn sich keine Anspielstation beim Spielaufbau auftat. Nach etwa fünf Minuten kam der EHC offensiv besser ins Spiel, konnte sich jedoch in den gesamten ersten zwanzig Minuten keine zwingende Chance erarbeiten. Kaufbeuren war läuferisch stets auf der Höhe, stellte die Mitte im eigenen Drittel zu, machte Druck auf die Blueliner und so verpufften die Freiburger Angriffe zumeist in den Ecken. Auf der anderen Seite zeigte Kaufbeuren bei einem Angriff in der 11. Minute, wie man ein gut gestaffelte Abwehr aushebeln kann: St. Jacques zog mit einem schnellen Antritt die EHC-Abwehr auseinander, sein Querpass landete am langen Pfosten genau auf dem Schläger von Daniel Oppolzer, der zum 1-0 für den ESVK verwandeln konnte. Freiburg gewann anschließend etwas mehr Spielanteile, kam langsam besser ins Spiel - allerdings konnten sich Marc Wittfoth und Co. nur wenige Chacnen herausspielen, die allesamt sichere Beute für Stefan Vajs waren.
Kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts erhöhte Josh Burnell bei vier gegen vier Feldspielern auf dem Eis auf 2-0 für seine Farben. Der letztjährige Füssener hatte vor dem Freiburger Tor energisch nachgesetzt und die frei liegende Scheibe an Boots vorbei über die Linie gestochert. Der EHC suchte nach dem Schlüssel für die Offensive, fand aber nach wie vor kein Rezept gegen diszipliniert agierende Buron Joker. Auf der anderen Seite leistete sich der EHC zwei Strafzeiten, in ein und derselben Schicht der vierten Reihe kassierten sowohl Yannick Henry wie auch Jonah Hynes zwei Strafminuten. Kaufbeuren nutzte die Überzahl zu zwei Treffern, zunächst versenkte bei 5 gegen 3 Daniel Menge einen Schlagschuss im Freiburger Tor, nur 33 Sekunden später erzielte Marc Schmidpeter bei 5 gegen 4 das 4-0. Leos Sulak nahm eine Auszeit, und der Weckruf von Außen zeigte direkt Wirkung: Freiburg ging aggressiver zu Werke, investierte läuferisch mehr und kam 23 Sekunden nach dem vierten Gegentreffer zum 1-4 durch Petr Haluza. Der Außen hatte nach dem Bullygewinn durch Tobias Bräuner sofort abgezogen, gegen den Rechtsschützen hatte sich Stefan Vajs zu weit in die linke Ecke bewegt. Es blieb jedoch das einzige Freiburger Tor in diesem Abschnitt - nachdem der EHC die ersten zehn Minuten von Abschnitt 2 ordentlich verschlafen hatte, blieb es beim 4-1 zur zweiten Pause.
Im Schlussdrittel rückte Christoph Mathis zwischen die Freiburger Pfosten, an ihm lag es aber ganz sicher nicht, dass Kaufbeuren das Ergebnis am Ende auf 8-1 hochschrauben konnte. Der EHC fand in dem teils nickligen Spiel nie die Richtung Mischung aus Aggressivität und Disziplin, allein drei Mal musse Freiburg in doppelter Unterzahl agieren. Dazu bekam die Freiburger Defensive den quirligen Daniel Menge nicht in den Griff, der Außenstürmer hatte am Ende sechs Skorerpunkte auf dem Konto - wobei auch seine Teamkollegen durch die Bank eine starke Partie ablieferten. Auf eine detaillierte Schilderung des letzten Drittels verzichten wir an dieser Stelle, am Ende spielt in den Playoffs die Höhe auch keine Rolle - wenngleich das Momentum in der Serie mit diesem deutlichen Erfolg nun beim ESVK liegen dürfte. Zu allem Überfluss kassierte Jonah Hynes in der Schlussminute eine Matchstrafe und dürfte damit beim Heimspiel am Dienstag voraussichtlich fehlen. Freiburg hat in drei Spielen in Kaufbeuren nur zwei Tore zustande gebracht, und wie schon in Spiel 1 und 3 ein ganz anderes Gesicht gezeigt wie bei den beiden Heimspielen. Aber genau darin liegt auch die Hoffnung: die Partie am Dienstag fängt bei Null an und mit dem Freiburger Publikum im Rücken ist der erneute Ausgleich möglich. Tickets gibt es wie bereits vermeldet unter https://tickets.ehcf.de.
Tore:
1-0 (10:50) Daniel Oppolzer (Daniel Menge/Chris St. Jacques)
2-0 (22:40) Josh Burnell (Lee Baldwin/Florian Thomas)
3-0 (28:07) Daniel Menge (Chris St. Jacques/Mitch Versteeg - 5:3)
4-0 (28:40) Marc Schmidpeter (Josh Burnell - 5:4)
4-1 (29:03) Petr Haluza (Tobias Bräuner)
5-1 (44:59) Daniel Menge (Chris St. Jacques/Daniel Oppolzer)
6-1 (52:37) Josh Burnell (Daniel Menge/Mitch Versteeg - 5:4)
7-1 (56:48) Matthias Bergmann (Daniel Menge/Simon Schütz)
8-1 (59:53) Daniel Oppolzer (Daniel Menge/Mitch Versteeg - 5:4)
Zuschauer: 2.313
Schiedsrichter: Eric Daniels, Steffen Klau
Strafminuten: Kaufbeuren 6; Freiburg 51
ESV Kaufbeuren:
Vajs
Baldwin, Woidtke / Menge, St. Jacques, Oppolzer
Bergmann, Schütz / Burnell, Thomas, Schäffler
Versteeg, Stein / Schmidpeter, Pfaffengut, Heider
Messing / Lautenbacher, Hadraschek, Lucas
EHC Freiburg:
Boutin
Rießle, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Vrbata
Meyer, Kästle / Wittfoth, Bräuner, Haluza
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Karachun
Frank / Henry, Rupp, Hynes