Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison bestritt der EHC ein Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies. Bereits vor Wochenfrist war die Reise für den EHC nach Nordhessen gegangen, damals kehrte das Team von Leos Sulak mit einer 1-5 Niederlage im Gepäck zurück ins Breisgau. Diesmal befand sich am Ende immerhin ein Zähler auf dem Freiburger Punktekonto, bei der 2-3 Niederlage im Penaltyschießen wäre aber auch durchaus mehr drin gewesen.
Aber der Reihe nach: Im ersten Abschnitt erwischte der EHC einen guten Start, beruhigte die Partie in den Anfangsminuten und gewann mit den ersten gelungenen Kombinationen mehr und mehr Selbstvertrauen. Allerdings waren es die Hausherren, die in der 7. Minute durch Sören Sturm in Führung gehen konnten - den ersten Schuss des Kasseler Angreifers konnte die EHC-Verteidigung noch blocken, der Rebound landete aber genau vor dem Schläger von Sturm, der per Direktabnahme die Scheibe hoch unter die Latte setzte. Der EHC reagierte unaufgeregt, routiniert und antwortete nur eine gute Minute später: Die erste Reihe setzte mit einer Serie von Schüssen Kassels Keeper Markus Keller unter Druck, den dritten Abpraller konnte Tobias Bräuner schließlich über die Linie drücken. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts gewannen dann wieder die Hausherren mehr Spielanteile, bevor Freiburg gegen Ende von Abschnitt 1 besser in Fahrt kam. Erneut war es die Reihe mit Tobias Kunz, Tobias Bräuner und Marc Wittfoth, die für Gefahr vor dem Husky-Tor sorgte und schließlich auch den zweiten EHC-Treffer erzielte. Tobias Kunz kreuzte mit der Scheibe quer vor das Gehäuse, zog in seiner Bewegung beide Verteidiger und den Torhüter auf sich, legte die Scheibe mit der Rückhand in die Mitte, wo Tobias Bräuner eiskalt zum 2-1 vollendete.
Die Freiburger 2-1 Führung hatte dann auch noch 40 Minuten Bestand, da der EHC wie in Abschnitt 2 quasi fehlerlos verteidigte und dabei der Strafbank weitgehend fernblieb. Kassel schien gegen die Freiburger Defensive zunehmend ratlos und musste sich gleichzeitig gegen die EHC-Konter zur Wehr setzen. Alexander Karachun hatte eine gute Breakaway-Gelegenheit, und bei einem Powerplay hätte Tobias Bräuner beinahe sein drittes Tor an diesem Abend erzielt, allerdings konnte Keller die im Torraum frei liegende Scheibe am Ende doch noch irgendwie ergattern. Freiburg hatte an diesem Abend insgesamt sieben Powerplaymöglichkeiten, aber das Überzahlspiel war bis auf diese eine Ausnahme in Minute 23 wenig gefährlich. In der Regel spielte der EHC die Scheibe tief, konnte sie an der Bande jedoch nicht zurückerobern, so dass Kassel die Pucks relativ einfach aus der eigenen Zone befördern konnte.
Im Schlussabschnitt hielt der EHC dem zunehmenden Druck der Hausherren weiter stand, hatte bei zwei Pfostentreffern allerdings auch das Glück auf seiner Seite. In einem Kasseler Powerplay in der 50. Minute fiel dann aber doch noch der Ausgleich durch Adriano Carciola - nicht unverdient, aber aus Freiburger Sicht, die lange Zeit tapfer und diszipliniert gekämpft hatten, natürlich ärgerlich. Doch es hätte noch schlimmer kommen können, wenn Kassel ein Überzahlspiel in den letzten beiden Minuten hätte ausnutzen können. Jonathan Boutin stand nun im Brennpunkt, die letzten Sekunden dauerte eine gefühlte Ewigkeit, dann flog die Scheibe hoch raus aus dem EHC-Drittel und zumindest ein Punkt in Kassel war gerettet!
Zu Beginn der Verlängerung blieb noch ein kleiner Rest der Strafe gegen Steven Billich auf der Uhr, aber der EHC konnte diese drei gegen vier Unterzahl schadlos überstehen. Anschließend gingen beide Teams in der Verlängerung kein großes Risiko ein, somit entschied das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt. Für Freiburg verwandelte lediglich Petr Haluza, auf Kasseler Seite trafen Jean-Michel Daoust und Justin Kirsch, so dass sich der EHC am Ende nur mit einem Zähler begnügen musste. Aber immerhin: Ein Punktgewinn in Kassel ist durchaus als Erfolg zu verbuchen, und so lächelte Leos Sulak (der direkt nach dem Spiel den vergebenen Chancen & der Führung hinterher trauerte) auf dem Weg Mannschaftsbus schon wieder. Der EHC hatte sich durch eine starke kämpferische Leistung und ein couragiertes Auftreten diesen einen Zähler redlich verdient.
Tore:
1-0 (06:41) Sören Sturm (Braden Pimm/Justin Kirsch)
1-1 (08:23) Tobias Bräuner (Marc Wittfoth)
1-2 (16:46) Tobias Bräuner (Tobias Kunz/Marc Wittfoth)
2-2 (49:46) Adriano Carciola (Jamie MacQueen/Mike Little)
3-2 (65:00) Justin Kirsch (Penalty)
Zuschauer: 2.897
Schiedsrichter: Göran Noeller
Strafminuten: Kassel 12; Freiburg 8
Die Freiburger Aufstellung:
Boutin,
Rießle, Brückmann / Wittfoth, Bräuner, Kunz
Vavrusa, Schusser / Herm, Svanhal, Haluza
Kästle, Kames / S. Billich, Rupp, Karachun
Henry, Hynes