Beim zweiten Auftritt in der Frankfurter Eissporthalle in der DEL2 Vorrunde 2015/16 konnte EHC-Coach Leos Sulak im Angriff aus dem Vollen schöpfen: Der EHC trat bei den Löwen mit vier Reihen an, dabei ergänzten Niko Linsenmaier und Tobias Bräuner immer wieder den Block mit Yannick Henry und Jonah Hynes. Dafür fehlten in der Abwehr Lutz Kästle und Alexander Brückmann krankheitsbedingt. Auf Seiten der Hausherren rückte der sehr schnelle und stets gefährliche Richie Mueller zurück ins Lineup, das Frankfurter Tor hütete Philip Lehr für den am Knie verletzten Antti Ore. Wie schon zuvor in Dresden gab es übrigens auch in Frankfurt beim Verlesen der Freiburger Mannschaftsaufstellung viel Beifall für Niko Linsenmaier.
Jetzt aber rein ins erste Drittel, das zu Beginn wie erwartet die Hausherren dominierten. Der EHC schaffte es jedoch, die Großchancen der Löwen auf ein Minimum zu reduzieren, bis zur 8. Minute, als ausgerechnet ein Konter die Führung für Frankfurt brachte. Henry Martens und Clarke Breitkreuz zogen im zwei auf eins davon, Breitkreuz entschied sich für den Schuss anstelle des Querpasses - und setzte die Scheibe perfekt ins rechte obere Toreck. Nach der Frankfurter Führung traute sich der EHC ein wenig mehr zu und hatte mehrere gute Einschuss-Chancen, konnte Philip Lehr jedoch nicht überwinden. Niko Linsenmaier traf bei einem Konter nur die Latte, aber auch der EHC hatte bei einem Aluminium-Treffer von Patrik Vogl Glück. Unterm Strich hatten die Löwen in den ersten 20 Minuten mehr vom Spiel, mehr Scheibenbesitz und beeindruckten mit einem schnellen Spielaufbau.
Im zweiten Abschnitt gleiches Bild: Die Löwen mit dem Tick mehr Schnelligkeit, aber vor dem Tor von Jonathan Boutin wurden die Räume dann auch für Nick Mazzolini und Co. zu eng. Schließlich war es ein abgefälschter Schuss von der blauen Linie, der die Frankfurter Führung auf 2-0 stellte, Stefan Chaput hatte seinen Schläger gekonnt in einen Schuss von Matt Tomassoni gehalten. Auf der anderen Seite des Eises gab es in Abschnitt 2 die ein oder andere Szene, in der man aus Freiburger Sicht den Atem anhielt: Petr Haluza eroberte in Unterzahl die Scheibe, zog vors Frankfurter Tor und scheiterte zunächst an Lehr, die Scheibe blieb jedoch vor dem freien Tor liegen - allerdings konnte sie kein Freiburger entscheidend erreichen. Der EHC hatte seine Chancen, hatte auch zwei, drei Überzahlgelegenheiten, konnte dabei jedoch nie dauerhaft Druck aufs Gehäuse von Lehr ausüben.
Im Schlussdrittel neutralisierten sich beide Teams über weiter Strecken. Freiburg versuchte, etwas mehr für die Offensive zu tun, fand gegen aggressiv verteidigende Hausherren jedoch nur selten ein Rezept. In der 51. Minute dann ein Freiburger Überzahlspiel, das es in sich hatte: Milos Vavrusa, Adam Schusser, Tobi Kunz, Niko Linsenmaier und Petr Haluza blieben die kompletten zwei Minuten auf dem Eis, ließen die Scheibe perfekt laufen - und verfehlten zwei Mal das leere Frankfurter Tor. Zuerst scheiterte Petr Haluza aus seiner Lieblingsposition am Pfosten, wenig später traf Tobi Kunz die Scheibe nicht richtig und verfehlte das völlig offene Netz. Auf der anderen Seite besorgte Nils Liesegang in der 55. Minuten die Entscheidung, mit dem 3-0 sicherten sich die Löwen verdient drei Punkte. Der EHC muss der ein oder anderen vergebenen Chance hinterher trauern - aber solche Tage gibt es, an denen einfach keine Scheibe den Weg ins gegnerische Netz findet. Die nächste Gelegenheit, es besser zu machen, ist übermorgen: Dann empfängt der EHC die Lausitzer Füchse in eigener Halle, Spielbeginn ist um 18h30.
Tore:
1-0 (08:22) Clarke Breitkreuz (Henry Martens/David Cespiva)
2-0 (31:35) Stefan Chaput (Matthew Tomassoni/Nils Liesegang)
3-0 (54:56) Nils Liesegang (Stefan Chaput/Clarke Breitkreuz - 5:4)
Zuschauer: 3.803
Schiedsrichter: Damien Bliek (Frankreich)
Strafminuten: Frankfurt 18; Freiburg 8
Die Freiburger Aufstellung:
Boutin,
Meyer, Kames / Wittfoth, Bräuner, Vrbata
Vavrusa, Schusser / Kunz, Linsenmaier, Haluza
Rießle, Frank / Herm, Rupp, Karachun
Henry, Hynes