In den letzten Jahren war der EHC Freiburg nur selten zu Gast in der Frankfurter Eissporthalle - das erste Aufeinandertreffen seit langer Zeit gab es in der Aufstiegsrunde zur DEL2 in der Saison 2014/15. Als DEL2-Aufsteiger kehrte der EHC anderthalb Jahre später zurück an den Ratsweg, und vieles erinnerte an die Partie damals im März 2014: Draußen war's hell & warm und vor der Frankfurter Eissporthalle gab es eine große Kirmes, die "Dippemess", die einmal im Frühjahr und einmal im Herbst stattfindet. Auch die Favoritenrolle war wie damals klar verteilt: Die heimischen Löwen gelten als Spitzenteam der zweiten Liga, Freiburg kann sich über den gelungenen Saisonstart freuen, weiß die sechs Punkte aber richtig einzuordnen. Als Aufsteiger und Außenseiter gilt es, sich in der Liga zu akklimatisieren und das Augenmerk vor allem auf die Defensive zu richten. Und so waren die Hausherren über weite Strecken spielbestimmend, die Löwen machten von Beginn an Druck aufs EHC-Gehäuse. Freiburg stand zu Beginn tief und verlegte sich aufs Kontern, wobei gleich der erste gefährliche Freiburger Angriff die EHC-Führung einbrachte. Iivo Hokkanen hatte die Scheibe hinters Tor für Marc Wittfoth abgelegt, der David Vrbata im Slot bediente - 1-0 für Freiburg! Frankfurt legte daraufhin einen Gang zu, insbesondere "Goldhelm" Nick Mazzolini beschwor immer wieder brenzlige Situationen vor Christoph Mathis herauf. Der Kanadier sorgte dann auch für die beiden Löwen-Tore im ersten Drittel: In der 9. Minute war es sein energisches Nachsetzen, das zum Ausgleich führte. In Minute 16 staubte Mazzolini in Goalgetter-Manier aus kurzer Distanz zum 2-1 ab. Die Führung nach 20 Minuten für die Löwen war vollauf verdient, allerdings haderte der EHC ein wenig mit ein, zwei ausgelassenen Konterchancen. Die beste Freiburger Möglichkeit vereitelte Antti Ore, der den Alleingang von Niko Linsenmaier stoppen konnte.
Frankfurt erwischte dann einen Blitzstart ins zweite Drittel. Damit ist zum einen der Zeitpunkt des Tores gemeint, zum anderen die Geschwindigkeit von Richard Mueller, der sich mit seiner bekannten läuferischen Stärke immer wieder Chancen kreierte. 51 Sekunden nach Drittelbeginn setzte der Deutsch-Kanadier die Scheibe aus dem Slot ins rechte obere Eck, da war für Christoph Mathis nichts zu machen. Frankfurt erarbeitete sich im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts zahlreiche Chancen, scheiterte aber immer wieder am Freiburger Schlussmann, zielte daneben und zwei Mal rettete ein EHC-Verteidiger auf der Linie für den bereits geschlagenen Mathis. Und so kam die Chance zum Anschlusstreffer in der 35. Minute etwas überraschend: Niko Linsenmaier wurde in Unterzahl auf dem Weg Richtung Löwen-Tor gefoult und erhielt einen Penalty zugesprochen. Doch wie schon im ersten Drittel scheiterte der Center im Duell gegen Antti Ore.
Im Schlussabschnitt bestimmten die Löwen weiterhin das Match - ließen aber viele gute Chancen liegen oder scheiterten am gut aufgelegten Christoph Mathis. Gegen den von Richard Mueller abgefälschten Treffer zum 4-1 war der EHC-Keeper jedoch machtlos. Zuvor hatte es zwischen Adam Schusser und Brett Breitkreutz "gefunkt", der EHC-Verteidiger hatte allergisch auf das Nachstechern des kanadischen Stürmers reagiert, für den anschließenden Fight mussten beide Akteure mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig unter die Dusche. Freiburg steckte im weiteren Verlauf des Schlussdrtittels nicht auf und kam durch das zweite Tor von David Vrbata an diesem Abend zum 4-2, der tschechische Flügelstürmer hatte einen Pass von Lutz Kästle mit dem Rücken zum Löwen-Tor verwertet. Aber auch Frankfurt hatte nochmal eine Antwort parat: In Überzahl erzielte Matt Tomassoni von der blauen Linie den 5-2 Endstand in dieser Partie. Auf der anschließenden Pressekonferenz trauerte EHC-Coach ein wenig den liegen gelassenen Freiburger Chancen beim Stand von 1-3 nach, unterm Strich bleiben aber die drei Punkte völlig verdient in Hessen. Für den EHC gibt es nun im Heimspiel am Sonntag gegen den SC Riessersee die Chance zu punkten - Eröffnungsbully in der FSH ist aufgrund des Familientags um 16h.
Tore:
0-1 (03:50) David Vrbata (Marc Wittfoth/Iivo Hokkanen)
1-1 (08:50) Nick Mazzolini (Clarke Breitkreutz)
2-1 (15:26) Nick Mazzolini (Felix Thomas)
3-1 (20:51) Richard Mueller (David Brine/Norman Martens)
4-1 (53:18) Richard Mueller (Lukas Laub/David Brine )
4-2 (56:39) David Vrbata (Lutz Kästle/Marc Wittfoth )
5-2 (58:00) Matt Tomassoni (Norman Martens/David Brine - 5:4)
Zuschauer: 4.021
Schiedsrichter: Maximilian Plitz
Strafminuten: Frankfurt 41; Freiburg 35
Die Freiburger Aufstellung:
Mathis,
Rießle, Vavrusa / Wittfoth, Hokkanen, Vrbata
Meyer, Schusser / Haluza, Kunz, Linsenmaier
Brückmann, Kästle / Karachun, Bräuner, Herm
Frank / Henry, Hynes, Valasek