Aus Freiburger Sicht war es ein ungewöhnlicher Spieltermin: Die Auswärtsspartie bei den Dresdner Eislöwen wurde an Mittwoch-Nachmittag um 17 Uhr ausgetragen. Allerdings war in Dresden Feiertag (Buß- und Bettag), daher waren die Ränge in der EnergieVerbund Arena durchaus gut gefüllt. Auch das Lineup des EHC war wieder etwas besser befüllt, aus Schwenningen waren die beiden Förderlizenzspieler Jonas Schlenker und Yannick Mund zum EHC-Tross dazugestoßen, außerdem meldete sich Julian Airich wieder fit. Dafür musste das Team EHC-Coach Leos Sulak jedoch auch einen Ausfall verkraften: Petr Haluza fiel aus, dafür rückte Chris Billich an die Seite von Tobias Kunz und Niko Linsenmaier in der Freiburger Starting Six.
Der EHC spielte in den ersten Minuten konzentriert, versuchte früh in die Zweikämpfe zu kommen und schaffte es somit, dass die Eislöwen in den ersten zehn Spielminuten kaum zu nennenswerten Torchance kamen. Freiburg hatte zwei Überzahlgelegenheit zu Beginn der Partie, während die ersten zwei Minuten noch beinahe ereignislos verstrichen, sprangen aus dem zweiten Powerplay dann einige gute Möglichkeiten heraus, die jedoch Dresdens neuer Keeper René Swette zunichte machen konnte. Überzahlspiel Nummer 3 brachte dann den langersehnten Erfolg im Powerplay: Nach einer schnellen Passfolge nahm Marc Wittfoth die Scheibe an der blauen Linie auf, ging einige Schritte Richtung Eislöwen-Gehäuse und setzte die Scheibe per Schlagschuss genau neben an den Innenpfosten des Dresdner Tores. Die Hausherren kamen anschließend im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts etwas besser ins Spiel und hatten bei eigener Überzahl mehrfach den Ausgleich auf dem Schläger. Der EHC ging weiter entschlossen in die Zweikämpfe, alle fünf Akteure auf dem Eis zeigten einer läuferisch gute Leistung, waren immer in Bewegung, so dass die 1-0 Führung aus Freiburger Sicht bis zur ersten Sirene Bestand hatte.
Im zweiten Abschnitt knüpfte der EHC zwar an die gute Defensivarbeit der ersten zwanzig Minuten an, allerdings hatte Dresden nun deutlich mehr Spielanteile und Abschlüsse - die Freiburger Box vor dem Tor vor Lukas Mensator offenbarte die ein oder andere Lücke, die Schüsse von außen fischte sich Mensator allerdings sicher. Im zweiten Drittel fehlte die Entlastung, die Freiburger Angriffe verebbten meistens schon in der neutralen Zone. Der EHC hielt dennoch lange Zeit die Führung, bis Niko Linsenmaier in der 40. Spielminute wegen Hakens in die Kühlbox geschickt wurde. Die Eislöwen - die stärkste Überzahlmannschaft der Liga mit einer sagenhaften Erfolgsquote von 34% - nutzten die Chance zum 1-1 Ausgleich durch René Kramer. Der Stürmer wurden durch einen schnellen Pass von Brendan Cook perfekt bedient und ließ mit seiner Direktabnahme Lukas Mensator keine Chance.
Im Schlussdrittel stand die EHC-Defensive lange Zeit gut, in der 48. Spielminute spielte der EHC dann einen Konter stark zu Ende - der vermeintliche Treffer durch Radek Duda fand jedoch nach Videobeweis keine Anerkennung durch Schiedsrichter Göran Noeller, da die Scheibe zuvor mit der Hand weitergespielt wurde. Es war der Auftakt zu einer starken Phase des EHC, der durch Tobi Kunz eine weitere Großchance zur Führung hatte und mehrfach aus der Distanz zum Abschluss kam. Dann schlug die Scheibe jedoch auf der anderen Seite des Eises ins Freiburger Netz ein: Steven Rupprich hatte Lukas Mensator mit einem Schuss von Höhe des Bullypunkts geprüft, den Nachschuss verwertete Arturs Kruminsch zum 2-1 für die Eislöwen. Zwei Minuten später hatte Tomas Schmidt von der blauen Linie Erfog: Sein Schuss sprang vom Kreuzeck zum 3-1 ins Freiburger Tor. So sehr sich der EHC in der Schlussphase auch bemühte, das Tor von René Swette geriet nicht mehr in allzugroße Gefahr, die Hausherren brachten den Sieg letztlich sicher über die Zeit. Freiburg hatte lange Zeit mitgehalten, im letzten Abschnitt jedoch zu viel zugelassen, um Punkte aus Sachsen mit nach Hause zu nehmen. Und lediglich ein einziger Torerfolg reichten am Ende nicht für ein Erfolgserlebnis.
Tore:
0-1 (12:04) Marc Wittfoth (Marton Vas/Milos Vavrusa - 5:4)
1-1 (39:38) René Kramer (Brendan Cook/Marcel Rodman - 5:4)
2-1 (52:28) Arturs Kruminsch (Steven Rupprich)
3-1 (54:41) Tomas Schmidt (Marcel Rodman/Brendan Cook)
Zuschauer: 2.946
Schiedsrichter: Göran Noeller
Strafminuten: Dresden 8, Freiburg 6
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator
64 Mund, 86 Brückmann / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
4 Vavrusa, 26 Rießle / 69 Duda, 41 Herm, 43 Wittfoth
10 Meyer, 42 Vas / 83 Schlenker, 17 Bräuner, 19 Saccomani
45 Wagner, 92 Kästle / 28 Cihak, 67 Airich