EHC Freiburg - HC Neumarkt 4-1

Generalprobe geglückt: Im letzten Testspiel der Saisonvorbereitung 2016 bezwang der EHC Freiburg den HC Neumarkt/Egna aus Südtirol mit 4-1 Toren (1-0,1-1,2-0). Zu Testzwecken spielten beide Teams noch eine fünfminütige Verlängerung aus, in der die Gäste aus der internationalen Alpenliga AHL einen Treffer erzielten, während Freiburg nicht weiter punkten konnte. Alles in allem war es ein verdienter Erfolg für die technisch versierteren Breisgauer - allerdings wurde das Match verständlicherweise nicht mit der allergrößten Intensität geführt.

Wie schon in den vergangenen Jahren dient das letzte Spiel vor dem Ligastart dazu, Automatismen zu fördern, den Spielaufbau oder die Spielzüge im Powerplay noch einmal zu verinnerlichen. Die Aufstellung von Leos Sulak ließ dabei erahnen, dass der EHC-Coach wie schon in den vergangenen Jahren auf feste "Zweier-Pärchen" in den Angriffsformationen setzt, die durchaus variabel durch Außenstürmer ergänzt werden. Jannik Herm und Tobias Bräuner bildeten solch ein Duo, oder auch Tobi Kunz und Niko Linsenmaier. Im Spiel gegen Neumarkt tat sich vor allem der nominell dritte Freiburger Block mit Radek Duda, Chris Billich und Petr Haluza hervor - allerdings schaffte es diese Formation trotz einiger guter Schichten nicht, den guten Gästekeeper Daniel Morandell zu überwinden. Niko Linsenmaier erzielte den einzigen Treffer im ersten Abschnitt: In Überzahl konnte er den Rebound vor dem Gehäuse der "Wildgänse" aus Neumarkt am Schoner von Morandell vorbeidrücken.

Die Gäste - die immerhin eine über 500km weite Anreise quer über die Alpen hinter sich hatten - tauchten im zweiten Abschnitt häufiger gefährlich vor dem Tor von Lukas Mensator aif. Neumarkt war im Vergleich zum EHC etwas weniger ausgeglichen besetzt, wenn jedoch die Top-Reihe der Gäste mit Linus Lindström, Ondrej Nedved und dem letztjährigen Freiburger David Vrbata auf dem Eis stand, entstanden immer wieder brenzlige Szenen im EHC-Abschnitt. Etwas überraschend fiel der Ausgleich in der 31. Minute durch Matteo Peiti dann allerdings doch, denn der EHC hatte bis dahin nur wenig Schüsse der Gäste zugelassen. Beide Teams verstanden es gut, die Mitte vor dem eigenen Kasten dicht zu machen. Zeitweise verrammelte Neumarkt den Torraum mit sämtlichen fünf Feldspielern, was dann jedoch zu einiger Hektik und kleineren Scharmützeln führte. Enrico Saccomani ließ sich in der 32. Spielminute nach einer hitzigen Schicht zu einem Stockstich hinreißen, in der anschließenden fünfminütigen Unterzahl funktionierte das Freiburger Penalty-Killing dann nahezu perfekt, so dass Neumarkt nach dem Ausgleich nicht direkt nachlegen konnte. Auf der anderen Seite führte Marc Wittfoth einen schnellen, wunderschönen Spielzug mit dem 2-1 zu Ende, was auch gleichzeitig den Spielstand zur 2. Pause bedeutete.

Natürlich gingen beide Teams im Schlussabschnitt kein großes Risiko ein: Keine Mannschaft möchte in der Schlussphase der Saisonvorbereitung Verletzungen riskieren und auch die intensive Trainingseinheiten der vergangenen Wochen hinterließen ihre Spuren. Nach Treffern von Petr Haluza und Tobi Kunz war das Match in der 45. Spielminute entschieden, das 4-1 entsprach auch durchaus dem Kräfteverhältnis auf dem Eis. Auch wenn es noch die ein oder andere Strafzeit gab, ging es auf dem Eis freundschaftlich zur Sache: Nach einem Zweikampf & einem Pfiff des Schiedsrichters gab Niko Linsenmaier gegenüber Uli Hatz laut hörbar zu, dass es schon ein Foulspiel war, welches er gerade begangen hatte und Radovan Gabri unterhielt sich in einer Spielpause feixend mit seinem Freiburger Gegenspieler. Und auch die beiden Trainer tauschten sich aus, Martin Ekrt und Leos Sulak verständigten sich auf eine Verlängerung plus Penaltyschießen zu Testzwecken, sagten das Penaltyschießen dann aber wieder ab. Die fünfminütige Verlängerung wurde mit drei gegen drei Feldspielern absolviert, wie es auch in der kommenden DEL2-Saison laut Regularien vorgesehen ist. Es gab einige gute Chancen auf beiden Seiten, aber nur die Gäste trafen durch einen beherzten Schlagschuss von Gabri.

Unterm Strich ging mit dem 4-1 gegen Neumarkt eine solide Freiburger Testspielphase zu Ende, die Spieler haben nun bis einschließlich Montag frei, bevor die Vorbereitung auf die ersten Pflichtspielgegner Kaufbeuren und Heilbronn beginnt. Der EHC konnte in den zurückliegenden Testspielen nahtlos an die konstant gute Defensivarbeit aus den letzten Wochen der abgelaufenen Saison anknüpfen, in der Offensive - insbesondere in der Chancenverwertung - ist aber noch etwas Luft nach oben. Am Freitag in Kaufbeuren und am Sonntag, dem 18. September vor heimischer Kulisse gegen die Heilbronner Falken wird sich zeigen, wo der EHC aktuell steht. Die Vorfreude auf die neue Saison ist groß, ab nächster Woche geht es endlich wieder um Punkte! Tickets für das Heimspiel am 18.09. gegen die Heilbronner Falken sind ab sofort in unserem Tcketsystem freigeschaltet!

Tore:
1-0 (12:13) Niko Linsenmaier (Alex Brückmann/Marc Wittfoth - 5:4)
1-1 (30:09) Matteo Peiti (Radovan Gabri)
2-1 (38:57) Marc Wittfoth (Milos Vavrusa/Niko Linsenmaier - 5:4)
3-1 (41:58) Petr Haluza (Radek Duda)
4-1 (45:26) Tobi Kunz (Alex Brückmann - 5:4)

Zuschauer: 820
Schiedsrichter: Ulrich Hatz
Strafminuten: Freiburg 39; Neumarkt 14

Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator
4 Vavrusa, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 78 Cihak
86 Brückmann, 10 Meyer / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 43 Wittfoth
42 Vas, 26 Rießle / 33 Haluza, 81 C. Billich, 69 Duda
45 Wagner, 64 Mund / 79 Hynes, 19 Saccomani, 67 Airich

Die Aufstellung des HC Neumarkt:
1 Morandell
94 Gabri, 6 Nedved / 23 Lundström, 7 M. Sullmann, 39 Vrbata
14 Willeit, 98 Oberrauch / 8 Bernard, 86 Zambaldi, 17 Peiti
96 A. Sullmann, 5 Zucal / 22 Graf, 21 Steiner, 85 Pallabazzer
61 Pisetta