Beim zweiten Spiel der Viertefinal-Serie zwischen den Vorrunden-Zweiten Löwen Frankfurt und dem EHC Freiburg legten die Gäste einen Blitzstart aufs Eis. Nach 3 Minuten und 4 Sekunden zeigte die Anzeigetafel in der Franz-Siegel-Halle eine zwei auf der Gäste-Seite, beim EHC stand noch die Null. Aber der Reihe nach: Freiburg konnte in Spiel 2 wieder auf Radek Duda zurückgreifen, außerdem kehrte Marco Wölfl zwischen die EHC-Pfosten zurück - dafür musste Center Tobias Bräuner passen. Bei den Gästen fehlte Christoph Gawlik, der Ex-Freiburger Eddy Rinke-Leitans stand dafür bei den Löwen an alter Wirkungsstätte im Lineup. Die Partie begann aus Frankfurter Sicht mit hohem Tempo, einigen guten ersten Schüssen und einem blitzsauberen Abstauber von Brett Breitkreuz in der 3. Spielminute. Verteidiger Joel Keussen hatte die Chance mit einem Solo eingeleitet, Breitkreuz verwertete anschließend den Rebound mit einem Schlenzer in den Winkel. Nur 27 Sekunden später erhöhte Roman Pfennings auf 2-0, nach genauem Zuspiel von Richard Mueller zirkelte der Frankfurter Stürmer die Scheibe an den Innenpfosten, von wo aus der Puck in den Freiburger Maschen landete. Der EHC fing sich nach diesem Rückstand nur langsam, kam gegen Mitte des ersten Drittels zu einer ersten guten Chance durch Chris Billich - Großchancen konnte Freiburg in diesen ersten zwanzig Minuten jedoch keine verzeichnen, zu deutlich war die Dominanz der Hessen. Mit 2-0 für die Gäste ging es somit in die erste Pause, Freiburg musste sich vor allem läuferisch und in den Zweikämpfen in der eigenen Zone zumeist den Löwen geschlagen geben.
Im zweiten Drittel baute Frankfurt seine Führung auf zwischenzeitlich 4-0 aus, Clarke Breitkreuz und C.J. Stretch profitierten dabei von Fehlern beim Freiburger Spielaufbau, die Löwen-Angreifer vollstreckten frei vor Marco Wölfl eiskalt. Leos Sulak nahm anschließend eine Auszeit und versuchte sein Team zum einen wachzurütteln, zum anderen aufzubauen - das Selbstvertrauen der EHC-Cracks schien zwischenzeitlich arg angeknackst. Freiburg rappelte sich anschließend in der Tat auf und kam in der 37. Spielminute durch Enrico Saccomani zum Anschlusstreffer. Das EHC-Eigengewächs hatte die Scheibe bei vier gegen vier Feldspielern auf dem Eis in der eigenen Zone erobert und den Konter mit einem platzierten Handgelenkschuss selbst verwandelt. Damit stand es 1-4 aus Freiburger Sicht zur zweiten Pause, die zwar nach der Auszeit besser im Spiel waren, dennoch sprach wenig für die Wölfe zu diesem Zeitpunkt, die Gäste lieferten bis dahin schlichtweg das perfekte Auswärtsspiel ab.
Zu Beginn des Schlussdrittels verkürzte Alex Brückmann in der 46. Spielminute auf 2-4, der Verteidiger war in Überzahl auf halblinker Position frei zum Schuss gekommen und bezwang Löwen-Keeper Brett Jaeger zum zweiten Mal an diesem Abend. In den folgenden Minuten schnupperte Freiburg am Anschlusstreffer, die Löwen antworteten zwar mit einer Tempoverschärfung und der ein oder anderen Chance, aber auch der EHC tauchte mehrfach gefährlich vor dem Löwen-Gehäuse auf. Es fehlten jedoch Kleinigkeiten, bei einem Pass nur Zentimeter, bei einer Unterzahlchance von Marton Vas auch etwas Scheibenglück. Wenige Sekunden später fiel dann auf der anderen Seite des Eises die Entscheidung: Clarke Breitkreuz traf die Scheibe im Slot perfekt und erzielte in Überzahl das 5-2, die Vorentscheidung. Freiburg steckte jedoch wie schon gewohnt nicht auf und versuchte es bei einem Überzahlspiel kurz vor dem Ende mit einem sechsten Feldspieler, Lukas Mensator (der im Schlussdrittel für Marco Wölfl ins Spiel gekommen war) blieb draußen. Der EHC brachte die Scheibe zwar noch ein, zwei Mal zum Tor, dann konnte sich Frankfurt jedoch befreien und aufs leere Tor zulaufen .. jedoch die Scheibe nicht darin unterbringen. Matt Pistilli scheiterte am Pfosten, Nils Liesegang an Marton Vas auf der Linie und zu guter Letzt bugsierten die Löwen dann auch noch über das leere Freiburger Gehäuse. In der Schlussminute hatte der EHC dann wieder ein Bully vor dem Kasten von Brett Jaeger, wieder blieb Lukas Mensator und diesmal brachten die Gäste die Scheibe im leeren Tor unter, Clarke Breitkreutz erzielte mit seinem dritten Tor an diesem Abend den 6-2 Endstand. Unterm Strich hatte Frankfurt die Partie über fast die gesamte Spieldauer hinweg dominiert und sich lediglich eine Schwächephase zu Beginn des letzten Drittels erlaubt. Freiburg hatte in dieser Phase nicht das Quäntchen Glück, dass man eben auch braucht, um nach einem 4-Tore-Rückstand zurück zu kommen. Mit dem Break liegen die Löwen nun 2-0 in der Serie vorne, die am Sonntag in Frankfurt ihre Fortsetzung findet - Spielbeginn in den Frankfurter Eissporthalle ist 16h.
Tore:
0-1 (02:37) Brett Breitkreuz (Joel Keussen)
0-2 (03:04) Roman Pfennings (Richard Mueller/David Cespiva)
0-3 (26:31) Clarke Breitkreuz (Nils Liesegang/Lukas Laub)
0-4 (32:03) C.J. Stretch
1-4 (36:23) Enrico Saccomani
2-4 (45:24) Alex Brückmann (Niko Linsenmaier/Chris Billich - 5:4)
2-5 (53:06) Clarke Breitkreuz (Patrick Jarrett/Richard Mueller - 5:4)
2-6 (59:29) Clarke Breitkreuz (Eric Stephan/Lukas Laub - 5:6)
Zuschauer: 3.076
Schiedsrichter: HSR Sven Fischer / LSR Stefan Bertele, Thomas Haas
Strafminuten: Freiburg 12, Frankfurt 6
Die Aufstellung des EHC:
94 Wölfl / 51 Mensator
4 Vavrusa, 45 Wagner / 43 Wittfoth , 69 Duda, 33 Haluza
86 Brückmann, 42 Vas / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
92 Kästle, 64 Mund / 41 Herm, 19 Saccomani, 67 Airich
28 Cihak
Die Löwen Frankfurt:
30 Jaeger / 1 Proske
10 Stephan, 97 Tomassoni / 29 B. Breitkreuz, 8 Jarrett, 61 Mueller
44 Dronia, 4 Card / 98 Liesegang, 94 Laub, 71 C. Breitkreuz
16 Gläßl, 57 Keussen / 88 Rinke-Leitans, 12 Stretch, 36 Pistilli
49 Cespiva / 13 Ratajczyk, 23 Pfennings