EHC-Coach Leos Sulak konnte beim ersten Heimspiel der DEL2-Hauptrunde gegen die Heilbronner Falken vier komplette Reihen aufbieten - neben dem zuletzt gesperrten Marc Wittfoth standen auch vier Förderlizenzspieler aus Schwenningen zur Verfügung: Yannick Mund, Jonas Schlenker, Jonah Hynes und auch Steven Billich liefen für die Wölfe auf. Aufgrund seines Treffers beim 1-3 in Kaufbeuren trug Billich in dieser Heimpremiere den Goldhelm des Topskorers und baute seinen Vorsprung in der Skorerwertung sogar nach 5 Spielminuten weiter aus. Mit einer starken Einzelaktion täuschte er zuerst einen Querpass an, zog dann aber mit der Scheibe nach innen und überwand Stefan Ridderwall aus kürzester Distanz zum 1-0 für den EHC. Der Goalie der Falken musste in den folgenden gut zwei Spielminuten noch zwei weitere Male hinter sich greifen, nach 8 Minuten stand es sage und schreibe 3-0 für den EHC. Zuerst traf Niko Linsenmaier nach einem unglücklichen Wechsel der Gäste per Alleingang zum 2-0, wenig später drückte Steven Billich in einem weiteren Powerplay die Scheibe zum 3-0 über die Linie. Falken-Coach Fabian Dahlem nahm nach dem dritten Freiburger Treffer eine Auszeit und rüttelte seine Mannen wach - mit Erfolg, Heilbronn kam anschließend Stück für Stück besser ins Spiel. Zuerst war es Justin Kirsch, der in der 14. Spielminute einen Zwei-auf-eins Konter zum 1-3 verwandeln konnte. Und in doppelter Überzahl erzielte Ville Järveläinen mit einem Schlenzer in den Winkel den Anschlusstreffer, das Match war wieder völlig offen. Der EHC konnte jedoch den Schlusspunkt unter diesen ereignisreichen Abschnitt setzen: Tobi Kunz staubte ab, nachdem Rinderwall einen Schuss von Yannick Mund nicht festhalten konnte. Mit einem nicht unverdienten, aber vielleicht einem Tick zu hohen 4-2 für den EHC ging es schließlich in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt stellte in der 23. Spielminute Rylan Schwartz den alten ein-Tore-Abstand wieder her, gegen die vierte Freiburger Reihe konnte der Heilbronner Top-Block die Scheibe mehrfach behaupten und schließlich war es der kanadische Neuzugang der Falken, der Lukas Mensator im EHC-Gehäuse zum 3-4 bezwingen konnte. Anschließend blieb es ein umkämpftes, enges Match mit hoher Intensität - in dem Freiburg erneut vorlegen konnte. Nach einem Schuss von Tobias Bräuner und dem Nachsetzen von Marc Wittfoth landete die Scheibe auf Umwegen wieder bei Bräuner, der sie per Bauerntrick im Falken-Gehäuse unterbringen konnte. Schiedsrichter Sicorschi nutzte für seine Entscheidung den Videobeweis, bestätigte aber seine erste Entscheidung: Treffer für Freiburg. Der EHC hatte gegen Ende von Abschnitt 2 sogar in doppelter Überzahl die Chance, die Führung auszubauen, aber Stefan Ridderwall und die Falken Defensive konnten alle Abschluss-Versuche des EHC erfolgreich unterbinden.
Im Schlussdrittel war es Jordan Heywood, der sein Team erneut heranbrachte: Der Verteidiger zog in der 48. Spielminute von der blauen Linie ab, die Scheibe fand durch viel Verkehr den Weg in die Freiburger Maschen zum 4-5 Anschlusstreffer. Heilbronn steckte nicht auf und hatte den Ausgleich in der Schlussphase mehrfach auf dem Schläger. Der EHC schaffte es ab der 55. Minute den Druck der Gäste etwas zu mindern, hielt die Falken vom eigenen Tor fern - aber im Eishockey bekommt man ja so häufig noch eine letzte Chance. Fabian Dahlem in der Schlussminute seinen Keeper zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis und tatsächlich gelang Ville Järveläinen 56 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich. Der kleine Außenstürmer verlud mit einer Finte seinen Gegenspieler, ging ein paar Schritte und setzte einen platzierten Schlenzer in den Winkel. In der Verlängerung fielen keine Treffer, somit entschied das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt - wobei die Gäste am Ende den entscheidenden Tick treffsicherer waren. Rylan Schwartz sorgte für die Entscheidung, Freiburg musste sich mit einem Zähler begnügen. Nach der knappen Niederlage am Freitag ein weiterer Dämpfer für den EHC, der ein gutes Spiel hingelegt hatte, aber in Heilbronn einen wirklich ebenbürtigen Gegner an diesem Abend fand.
Tore:
1-0 (04:36) Steven Billich
2-0 (05:49) Niko Linsenmaier (Petr Haluza - 5:4)
3-0 (06:47) Steven Billich (Marc Wittfoth/Márton Vas - 5:4)
3-1 (13:01) Justin Kirsch (Marius Stöber)
3-2 (15:16) Ville Järveläinen (Rylan Schwartz/Jordan Heywood - 5:3)
4-2 (18:58) Tobias Kunz (Yannick Mund)
4-3 (22:19) Rylan Schwartz (Tyler Gron/Justin Kirsch)
5-3 (31:50) Tobias Bräuner
5-4 (47:07) Jordan Heywood (Marius Stöber/Richard Gelke)
5-5 (59:04) Ville Järveläinen (Tyler Gron/Rylan Schwartz - 6:5)
5-6 (65:00) Rylan Schwartz (Penalty)
Zuschauer: 2.132
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi
Strafminuten: Freiburg 10; Heilbronn 12
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator
86 Brückmann, 64 Mund / 22 Kunz, 9 Linsenmaier, 33 Haluza
42 Vas, 26 Rießle / 69 Duda, 81 C. Billich, 40 S. Billich
4 Vavrusa, 92 Kästle / 41 Herm, 17 Bräuner, 43 Wittfoth
45 Wagner, 79 Hynes / 78 Schlenker, 19 Saccomani, 67 Airich
Die Aufstellung der Heilbronner Falken:
39 Ridderwall
4 Heywood, 96 Kurz / 12 Kirsch, 13 Schwartz, 37 Gron
17 Martens, 55 Gödtel / 20 Järveläinen, 27 Helms, 14 Lavallée
7 Vogl, 25 Bär / 92 Gelke, 10 Forster, 26 Krüger
74 Stöber, 94 Eberhard