EHC-Trainer Leos Sulak hatte vor dem dritten Viertelfinal-Spiel der Playoff-Serie gegen die Löwen Frankfurt die Freiburger Reihen umgestellt. Marc Wittfoth agierte nun an der Seite von Niko Linsenmaier und Chris Billich, Tobi Kunz rückte in die Reihe mit Petr Haluza und Radek Duda, im Tor stand diesmal wieder Lukas Mensator. Auch die Verteidigerpärchen wurden neu zusammengewürfelt, was dem EHC-Spiel jedoch keinen Abbruch tat, im Gegenteil: Freiburg kam gut aus der Kabine, zeigte von den ersten Minuten an mehr Zug zum Tor als in den beiden zurückliegenden Spielen und versuchte mit scharfen Pässen in den Slot für Gefahr fürs Löwen-Gehäuse zu sorgen. Jannik Herm kam auf diese Weise in Abschnitt 1 zwei Mal zum Abschluss, wurde jedoch von einem Löwen-Verteidiger noch beim Schuss gestört bzw. fand in Löwen-Goalie Brett Jaeger seinen Meister. Frankfurt erzielte in der 5. Spielminute durch Clarke Breitkreuz die 1-0 Führung - der Angreifer der Löwen hat derzeit anscheinend einen Lauf, schon beim Spiel 2 in Freiburg erzielte der Außenstürmer drei Treffer. Anschließend musste der EHC im ersten Abschnitt viel Zeit in Unterzahl zubringen: Gleich vier Strafen in Folge sprach Schiedsrichter Sven Fischer gegen Freiburg aus, unter anderem sprang dabei eine doppelte Überzahl für die Löwen heraus. Der EHC verteidigte die Situationen jedoch ausgesprochen gut, blockte Schüsse, arbeitete konsequent vor dem Tor und wenn einmal eine Scheibe durchkam, war Lukas Mensator zur Stelle. Somit ging es mit einem 1-0 für die Hausherren das erste Mal in die Kabine, die Löwen waren zwar spielbestimmend, aber nicht so dominant wie in den Spielen zuvor.
Im zweiten Abschnitt kam Freiburg von Anfang an gut ins Spiel, gleich mit der ersten Schicht nach Wiederbeginn erzielte Marc Wittfoth den 1-1 Ausgleich. Nach einer Rettungstat von Brett Jaeger gegen Chris Billich kam der Ex-Frankfurter im Freiburger Dress an die Scheibe, zog aus der Drehung ab und die Scheibe rutschte flach ins Frankfurter Tor. Der Treffer gab Freiburg Auftrieb: der EHC griff die Frankfurter Verteidiger früh an und zwang die Löwen so immer wieder zu hohen Pässen aus der Abwehr heraus. Den Löwen gelang es zwar auch immer wieder, sich vors Tor von Lukas Mensator zu kombinieren, im Fall der Fälle war der EHC-Keeper jedoch zur Stelle - unter anderem mit starken Fanghand-Saves gegen Matt Pistilli und Brett Breitkreuz. Die EHC-Taktikumstellung trug insgesamt jedoch Früchte, die Löwen hatten weitaus weniger Spielanteile im Vergleich zu Spiel 1 und 2 der Serie, und andersherum kam Freiburg deutlich häufiger gefährlich vors Frankfurter Tor. Riesenjubel im gut gefüllten Gästeblock dann in der 35. Spielminute: Marton Vas brachte seine Farben erstmals gegen die Löwen in Führung, nach Bullygewinn zirkelte der EHC-Verteidiger die Scheibe mit einem Schlenzer genau in den rechten oberen Torwinkel zum 2-1. Frankfurt kam jedoch 13 Sekunden vor der zweiten Pausensirene zum Ausgleich, die Direktabnahme von Brett Breitkreuz war noch leicht abgefälscht und senkte sich hinter Lukas Mensator zum 2-2 in die Maschen.
Im Schlussdrittel hatten die Hausherren dann wieder mehr vom Spiel, von Beginn an gab's mehr Arbeit für Lukas Mensator im Vergleich zum zweiten Abschnitt. Matt Pistilli brachte sein Team schließlich in der 43. Spielminute in Front, aus zentraler Position traf der Frankfurter Goalgetter zum 3-2 in die EHC-Maschen. Der EHC kam anschließend nicht mehr so stark ins Spiel wie zuvor, Frankfurt verstand es nun besser, mit Forechecking den EHC im eigenen Drittel einzuschnüren und sich mehrere gute Chancen zu kreieren. Lukas Mensator blieb jedoch ein ums andere Mal Endstation der Angriffsbemühungen der Löwen. Freiburg konnte in diesem letzten Drittel nur eine Top-Möglichkeit auf seiner Haben-Seite verbuchen, Radek Duda zielte jedoch nebens Löwen-Gehäuse. Nach einem Check von Pistilli gegen Lutz Kästle in der 57. Spielminute hatte der EHC in Überzahl noch einmal die Gelegenheit, auszugleichen, allerdings kam im Powerplay keine nennenswerte Möglichkeit zustande, auch mit einem weiteren Feldspieler anstelle von Lukas Mensator konnte Freiburg das Glück nicht mehr erzwingen. Am Ende erzielte Nils Liesegang in der 60. Spielminute mit dem 4-2 ins leere Freiburger Tor den Endstand in einer Partie, in der Freiburg über weite Strecken eine starke Leistung abgeliefert hatte. Taktisch sehr gut eingestellt, mit wesentlich mehr Spielanteilen und einem auch in der Defensive guten Auftritt war es das bis dato beste EHC-Spiel in dieser Serie. Zwar reichte all das am Ende nicht zu einem Erfolg, die EHC-Fans feierten ihr Team aber trotzdem nach Spielende ausgiebig. Und wer weiß, vielleicht liegt das Glück ja am Dienstag auf Freiburger Seite: Um 19h30 empfängt Freiburg die Löwen zum vierten Viertelfinal-Spiel in der Franz-Siegel-Halle. Tickets für das Spiel gibt es bis Montag-Abend (Mitternacht) unter https://tickets.ehcf.de und am Spieltag selbst dann an der Abendkasse.
Tore:
1-0 (04:57) Clarke Breitkreuz (Lukas Laub/Pawel Dronia)
1-1 (20:29) Marc Wittfoth (Lutz Kästle/Niko Linsenmaier)
1-2 (34:00) Márton Vas (Chris Billich/Niko Linsenmaier)
2-2 (39:47) Clarke Breitkreuz (Lukas Laub/Nils Liesegang
3-2 (42:11) Matt Pistilli (C.J. Stretch/Joel Keussen)
4-2 (59:30) Nils Liesegang (5:6, ENG)
Zuschauer: 5.285
Schiedsrichter: HSR Sven Fischer / LSR Philipp Grabein, Patrick Myliuis
Strafminuten: Frankfurt 22, Freiburg 12
Die Aufstellung des EHC:
51 Mensator / 94 Wölfl
86 Brückmann, 45 Wagner / 43 Wittfoth, 9 Linsenmaier, 81 C. Billich
4 Vavrusa, 64 Mund / 22 Kunz, 69 Duda, 33 Haluza
92 Kästle, 42 Vas / 41 Herm, 19 Saccomani, 67 Airich
28 Cihak