Am letzten Wochenende vor Weihnachten war in Eishockey-Freiburg noch einmal Spannung geboten, denn der EHC Bayreuth war zu Gast. Mit den Tigers kam am Freitagabend eine ehrgeizige und hartnäckige Truppe, die dasselbe Saisonziel wie Freiburg verfolgt: Sich den Klassenerhalt so früh wie möglich zu sichern. Zuletzt mussten sich die Oberfranken mit einer extrem dünnen Personaldecke Acht mal geschlagen geben, haben sich nun aber noch einmal in der Offensive verstärkt. Neben dem 19-jährigen Constantin Ontl vom EC Bad Tölz, wurde der 37-jährige und NHL-erfahrene Eric Chouniard verpflichtet.
Beim EHC Freiburg konnte man aufatmen, denn der lange verletzte Marc Wittfoth stand dem Team um Cheftrainer Leos Sulak endlich wieder zur Verfügung. Wehmut gibt es trotzdem: Sofiene Bräuner hatte sich im Training eine Verletzung im oberen Körperbereich zugezogen und steht – wie auch weiterhin Gabriel Federolf – der Mannschaft aktuell nicht zur Verfügung. Auch Radek Duda musste nach der Rückkehr von Miroslav Hanuljak, der zuletzt durch den Einsatz von Förderlizenzspieler Marco Wölfl pausieren durfte, erneut passen.
Ohne langes Abtasten begannen beide Mannschaften sehr offensiv, den besseren Start erwischten dabei die Freiburger. Nach Bullygewinn drängten sie die Gäste tief in deren Zone und schossen aus allen Lagen auf das Gehäuse von Friedrich Hartung. Auch wenn die Tore zunächst verwehrt blieben, schien der EHC das Spielgeschehen zu kontrollieren. Bayreuth lauerte auf Konter und kam lediglich bei schnellen Gegenstößen – begünstigt durch einen anfänglich unsicheren Miroslav Hanuljak – gefährlich vors Tor. Je länger die Partie dauerte, desto ausgeglichener wurde sie und auch die Tigers kamen besser in Spiel, bremsten sich aber durch ein Foul an Chris Billich selbst aus. In der anschließenden Überzahl spielten Billich & Co. viele hochkarätige Chancen heraus, konnten die Scheibe abermals nicht im Tor unterbringen. Abgebrühter machten es die Gäste: Neuzugang Eric Chouinard bekam den Puck von Hanuljak auf die Kelle gespielt und bestraften diesen Fehlpass mit der Gästeführung. Unbeeindruckt nahm der EHC das Spiel auf, konnte aber bis zum Drittelende keinen Puck ins gegnerische Tor unterbringen.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes zeigte sich ein ähnliches Bild: Freiburg mit dem besseren Start, Bayreuth sehr passiv. Nach etwas mehr als drei Minuten war die Nuss geknackt und die Paradereihe sorgte für den längst überfälligen Ausgleichstreffer. Nach Zuspiel von Niko Linsenmaier hämmerte Alexander Brückmann den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, wo er unterwegs von Mark Mancari unhaltbar abgefälscht wurde. Mit dem Ausgleich im Rücken schien der erstmalige Führungstreffer ganz nah, doch wieder waren es die Bayreuther, die wie aus dem Nichts vor dem Freiburger Tor auftauchten und nach einer kurzen, aber sehr effektiven Druckphase den erneuten Führungstreffer durch Chouinard erzielten. Mit Rückständen umzugehen hat der EHC schon einmal bewiesen und zeigte es noch einmal: Linsenmaier legte für Chris Billich auf, der mit einem feinen Schuss hoch ins Netz den Ausgleich herstellte. Kurz darauf eine heiße Szene vor dem Freiburger Tor: Brückmann kann einen selbst eingeleiteten Konter der Bayreuther nur durch eine turbulente Rettungsaktion ausbügeln und wurde für sein Vergehen jedoch in die Kühlbox geschickt. Überzahl Bayreuth, Tor Bayreuth. Und schon wieder war es Eric Chouinard, der das Spiel richtig „gelesen“ hatte und die Scheibe von der blauen Linie in den Winkel zirkelte. Erneut der Rückschlag, nachdem man dem Führungstreffer selbst näher gekommen war.
Auch im letzten Durchgang bot sich den 1.490 Zuschauern dasselbe Bild: Freiburg von Beginn an hoch konzentriert, motiviert und spielbestimmend. Diesmal blieb der Lohn nicht aus, erneut kämpften sich die Wölfe zurück. Wie zuvor auf der anderen Seite hielt Ben Walker seine Schlägerkelle in den Schuss von Mark Mancari und lenkte diesen ins Tor. Wieder war es zuvor ein Rückstand, wieder war es harte Arbeit und wieder war es die Belohnung! Nun hieß es dranbleiben, Druck machen und die Angriffe konzentriert zu Ende spielen. Doch einer hatte da ganz besonders etwas dagegen: Bayreuths Goalie Hartung war immer rechtzeitig zur Stelle, trieb die EHC-Angreifer beinahe zur Verzweiflung und rettete seine Mannschaft in die Overtime.
In der anschließenden Verlängerung hatte Ben Walker den Siegtreffer auf dem Schläger, scheiterte aber nach nur 39 Sekunden am Außenpfosten. Anschließend kamen die Gäste in Puckbesitz und setzten sich in der Freiburger Verteidigungszone fest. Nach knapp zwei Minuten Overtime erlöste Jozef Potac seine Mannschaft mit einem Schuss aus der Drehung in zentraler Position, der letztendendes noch abgefälscht für den Endstand sorgte.
Tore:
0-1 (11:21) Eric Chouinard
1-1 (23:34) Mark Mancari (Niko Linsenmaier/Alex Brückmann)
1-2 (28:45) Eric Chouinard (Felix Linden/Sergej Stas)
2-2 (34:08) Chris Billich (Tobi Kunz/Niko Linsenmaier)
2-3 (36:24) Eric Chouinard (Anthony Luciani/Yannick Drews - 5:4)
3-3 (41:52) Ben Walker (Mark Mancari/Jakub Babka)
2-3 (61:59) Jozef Potac (Anthony Luciani/Eric Chouinard)
Strafzeiten: Freiburg 2, Bayreuth 6
Schiedsrichter: Ulrich Hatz, Cori Müns / Linienrichter: Philip Grabein, Artur Voller
Zuschauer: 1.490
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights, Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV!
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Brückmann, Mancari / Kunz, Linsenmaier, Billich
Meyer, Rießle / Babka, Wittfoth, Walker
Maly, Körner / Saccomani, Herm, Airich
Cihak
Die Bayreuth Tigers:
Vosvrda (Hartung)
Linden, Gerstung / Stas, Chouinard, Luciani
Neher, Potac / Bartosch, Kolozvary, Ontl
Drews, Busch, Geigenmüller