In einem über 60 Minuten packenden und sehenswerten Spiel schlug der EHC Freiburg die Ravensburg Towerstars mit 4-3. Abgesehen von zwei Schwächephasen ganz zu Beginn und am Ende des Spiels präsentierten sich die Wölfe dabei gegenüber der Niederlage in Bad Tölz rundum verbessert und siegten letztlich verdient.
Auch im zweiten Spiel des Wochenendes konnte Leos Sulak wieder auf Förderlizenzspieler Lennart Palausch zurückgreifen, den er - zunächst - in der zweiten Reihe neben Radek Duda und Jakub Babka einsetzte. Außerdem wartete der Coach des EHC mit einer Überraschung auf: Stürmer Mark Mancari durfte sich neben Alex Brückmann in der Verteidigung beweisen, dessen etatmäßiger Partner Jannik Woidtke musste zunächst auf die Bank.
Deutlich wacher und spritziger als die neu formierten Wölfe starteten jedoch die Towerstars ins erste Drittel. Nach knapp einer Minute scheiterte Top-Stürmer Adam Lapsansky nur an der eigenen Unkonzentriertheit, als er den Puck nach einem starken Spielzug seiner Reihe nicht im leeren Tor unterbrachte. Freiburg konnte froh sein, die ersten Minuten schadlos überstanden zu haben - so rettete etwa Jakub Körner auf der Linie und in einer weiteren Aktion gelang es Ravensburg nicht, eine 3-auf-1-Situation erfolgreich abzuschließen. Nach den wackligen ersten Minuten schaffte es die Heimmannschaft dann aber doch noch, sich zu stabilisieren und Babka war es, der die erste echte Torchance für den EHC verbuchen konnte. In der elften Minute fiel dann die Führung für Freiburg, als nacheinander zwei Ravensburger auf der Strafbank Platz nehmen mussten. Neu-Verteidiger Mancari nahm seinen eigenen Nachschuss auf und bezwang Gäste-Keeper Jonas Langmann im zweiten Versuch. Durch Julian Airich und Niko Linsenmaier kam der EHC im Anschluss zu zwei weiteren guten Möglichkeiten, doch genau in diese Druck-Phase leistete sich der EHC einen folgenschweren Puckverlust im eigenen Drittel, den Marc Schmidpeter zum Ausgleich nutzte. Kurz vor Ende des Auftaktdrittels gab es dann noch einmal Aufregung vor dem Freiburger Tor: Artus Kruminsch bugsierte die Scheibe zwar an Freiburgs Torhüter Hanuljak vorbei ins Netz, doch die Schiedsrichter zeigen zunächst kein Tor an. Nach Konsultation des Videobeweises redigierten sie diese Entscheidung jedoch und Ravensburg ging mit einer 2:1-Führung in die erste Pause.
Nicht, dass Mancari seine Sache schlecht gemacht hätte, doch mit Beginn des zweiten Drittels war dessen Ausflug in die Abwehr auch schon wieder vorbei. Der Kanadier nahm seinen angestammten Platz in der Sturmreihe neben Duda und Babka ein, Woidtke seine Verteidiger-Position neben Brückmann und Palausch rückte in den dritten Block. Und tatsächlich sollten sich sowohl die Neuformierung als auch die offensichtlich motivierende Pausenansprache bezahlt machen. Nachdem zunächst die Paradereihe um Kunz, Billich und Linsenmaier mehrere gute Einschussmöglichkeiten vergab, war es in der 25. Minute Radek Duda, der sich im gegnerischen Drittel an der linken Bande gut durchsetzte und mit einem feinen No-Look-Pass den vor Langmann völlig frei stehenden Mancari bediente. Der ließ sich nicht lange bitten und verludt den Keeper mit einem
souveränen Move zum umjubelten Ausgleich. Im Anschluss entwickelte sich ein rasantes Auf und Ab mit etlichen Hochkarätern auf beiden Seiten. In Freiburger Unterzahl etwa rettete Hanuljak gegen einen satten Schuss von Ravensburgs Jakub Svoboda und zeigte wenige Minuten später noch eine spektakuläre Doppel-Parade innerhalb weniger Sekunden. Auf der anderen Seite parierte der ebenfalls glänzend aufgelegte Langmann mehrmals stark gegen Linsenmaier, Mancari und Duda. Das Unentschieden nach 40 Minuten war auf jeden Fall leistungsgerecht, dass es aber "nur" 2-2 stand, verdankten beide Teams ihren herausragenden Torhütern.
Auch ins Schlussdrittel starteten die Wölfe ähnlich engagiert wie zuvor schon ins zweite. In einem ersten Powerplay kurz nach Drittelbeginn konnten sich zunächst Linsenmaier und Herm mit guten Schussversuchen auszeichnen, jedoch noch nichts Zählbares verbuchen. In der 45. Minute - während der nächsten Überzahlgelegenheit - war es dann aber soweit: In einen platzierten Mancari-Hammer von der linken Seite musste Jannik Herm nur noch die Kelle reinhalten, um das inzwischen verdiente Freiburger Führungstor zu erzielen. In einem insgesamt sehenswerten, weil offensiv geführtem Spiel kamen in der Folge wieder beide Teams zu guten Torchancen. Für Freiburg scheiterte der überragende Mancari mit einem weiteren Power-Schlagschuss an der Fanghand des nicht minder starken Gäste-Keepers, auf der Gegenseite musste Wölfe-Torwart Hanuljak bei einer schönen Kombination von David Zucker und Robin Just seine ganze Klasse beweisen, um den Ausgleich zu verhindern. Als Jakub Babka in der 57. Minute aus einem Getümmel vor dem Tor der Towerstars das 4-2 erzielte und der Ravensburger Brian Roloff kurz darauf wegen Hakens für zwei Minuten vom Eis musste, schien der Sack zu. Doch die Oberschwaben gaben nicht auf und tatsächlich gelang Robin Just mit einem technisch feinen Alleingang in der 59. Minute der Anschlusstreffer - und das in Unterzahl.
Jetzt wurde es nochmal richtig hitzig und Ravensburg drängte auf den Ausgleich - doch mit etwas Glück und einem sicheren Hanuljak im Tor brachte der EHC die knappe Führung am Ende verdient über die Zeit.
Zu den Spielern des Abends wurden auf Ravensburger Seite der ständig brandgefährliche, aber heute im Abschluss glücklose Adam Lapsansky und beim EHC der Vier-Punkte-Mann Marc Mancari gewählt. Für den EHC steht nun eine kleine Pause an, Freiburg hat am kommenden Freitags-Spieltag frei - am Sonntag geht es dann in eigener Halle weiter, Gegner ist dann der ESV Kaufbeuren. Tickets gibt es wie immer online unter https://tickets.ehcf.de!
Tore:
1-0 (11:00) Mark Mancari (Radek Duda/Lennart Palausch - 5:3)
1-1 (15:52) Marc Schmidpeter (Daniel Schwamberger)
1-2 (18:45) Artus Kruminsch (Jakub Svoboda/Ondrej Pozivil)
2-2 (24:53) Mark Mancari (Radek Duda/Jakub Körner)
3-2 (44:50) Jannik Herm (Mark Mancari/Dennis Meyer - 5:4)
4-2 (56:20) Jakub Babka (Mark Mancari/Radek Duda )
4-3 (58:18) Robin Just (David Zucker/Lukas Slavetinsky - 4:5)
Strafzeiten: Freiburg 18, Ravensburg 14
Schiedsrichter: Kevin Salewski, Volker Westhaus / Linienrichter: Dominic Fowler, Mathias Komorek
Zuschauer: 1.927
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV.
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Brückmann, Mancari / Kunz. Linsenmaier, Billich
Meyer, Kästle / Babka, Duda, Palausch
Körner, Rießle / Herm, Saccomani, Airich
Woidtke / Maly, Cihak
Die Ravensburg Towerstars:
Langmann (Hertel)
Slavetinsky, Kolb / Lapsansky, Kruminsch, Svoboda
Sturm, Keller / Zucker, Pompei, Just
Pozivil, Supis / Pfaffengut, Roloff, Mayer
Kaplan / Schmidpeter, Schwamberger