EHC Freiburg - Tölzer Löwen 0-3

Der EHC Freiburg hat das erste Spiel in der Playdown-Serie gegen die Tölzer Löwen mit 0:3 verloren. In einer von beiden Seiten engagiert geführten Partie gelang den Gästen der Game-Winner erst knapp acht Minuten vor Schluss.

Wer erwartet hätte, dass sich die zwei Mannschaften in den ersten Minuten des ersten Playdown-Matches erstmal in aller Ruhe beäugen würden, sah sich rasch eines Besseren belehrt. Beide Teams legten los wie die Feuerwehr und kamen in der Anfangsphase zu mehreren hochkarätigen Chancen. Die besten hatten auf Freiburger Seite Chris Billich, der nach einem schönen Move zur Mitte abzog und nur in Mikko Rämös starkem Fanghand-Reflex seinen Meister fand und bei den Tölzern Altstar Klaus Kathan, der plötzlich frei vor Miroslav Hanuljak auftauchte, jedoch etwas zu hoch und damit am Tor vorbei zielte. Mitte des ersten Drittels gelang es den Gastgebern dann mit allen vier Blöcken, das Spielgeschehen mehr und mehr ins Drittel der Löwen zu verlagern, ohne jedoch zählbares Kapital daraus zu schlagen. In der 13. Minute war es allerdings vorbei mit der Drangphase, als Freiburgs Radek Duda wegen hohem Stock für 2+2 Minuten auf die Strafbank wanderte. Bad Tölz baute immer mehr Druck auf und hatte mehrmals die Führung auf dem Schläger. Doch der EHC zeigte einmal mehr, dass sie das beste Penalty-Killing der gesamten Liga spielen - entweder entschärfte der Ruhe ausstrahlende Hanuljak die Chancen selbst oder seine Vorderleute warfen sich im letzten Moment in die Schüsse. So blieb es nach den insgesamt ausgeglichenen ersten 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Auch gleich zu Beginn des zweiten Drittels konnte Freiburg erneut seine Qualitäten im Unterzahlspiel unter Beweis stellen. Während Niko Linsenmaier zwei Minuten in der Kühlbox saß, zeigten seine Teamkollegen wieder ein läuferisch und kämpferisch ansprechendes Penalty-Killing und ließen keine Großchance der Oberbayern zu. Dass auch die wissen, wie man mit einem Mann weniger erfolgreich verteidigt, zeigte sich nur kurze Zeit später - auch das erste Powerplay der Gastgeber endete ohne eine hochkarätige Möglichkeit. Überhaupt entwickelte sich das Spiel nun weiter zu einem echten Defensiv-Krimi, in dem es beiden Teams schwer fiel, sich im Angriffsdrittel festzusetzen, geschweige denn klare Chancen herauszuspielen. Erst gegen Ende des Drittels erhöhten sowohl Freiburg als auch Bad Tölz das Risiko etwas und plötzlich gab es innerhalb weniger Sekunden auf beiden Seiten des Eises mehrere Drei-auf-Zwei-Situationen. Doch auch in dieser heißen Phase hielten beide Torhüter die Null und so stand es auch nach 40 spannenden Minuten weiterhin unentschieden.

In der ersten Minute des Schlussdrittels hätte Freiburg die Tölzer beinahe kalt erwischt. Jakub Babka setzte sich stark über die rechte Seite durch und passte im richtigen Moment scharf in den Slot - doch sein frei stehender Sturmpartner Jannik Herm brachte den Schläger nicht an die Scheibe. Nach einem weiteren guten Versuch von Verteidiger Lukas Zib übernahmen dann wieder die Gäste die Kontrolle, ohne jedoch die ganz große Gefahr auszustrahlen. Dies wiederum gelang dann Mitte des letzten Drittels dem EHC im Powerplay. Duda und Babka waren hier ganz nah am Führungstreffer und selbst Rämö war nun bereits geschlagen. Doch irgendwie schaffte es der Löwen-Verteidiger Marinus Reiter noch, den Puck artistisch von der Linie zu kratzen. Und direkt im Anschluss an das gute Powerplay dann die eiskalte Dusche für Freiburg: In der 52. Minute erkämpfte sich Johannes Sedlmayr hinterm Tor die Scheibe und passte im entscheidenden Moment in den Slot auf Klaus Kathan - und der konnte sich die Ecke aussuchen und verwandelte perfekt gegen die Bewegung von Hanuljak zum 0:1. Nun hatten die Gäste natürlich Oberwasser und nutzten dies auch unmittelbar zum zweiten Schlag aus: Zwei Minuten nach der Führung holte sich dieses Mal Philipp Schlager an der Bande die Scheibe, zog hinter dem Tor vorbei und legte dann in die Mitte ab, wo Julian Kornelli nur noch ins leere Tor einschieben musste. Freiburg versuchte nun natürlich nochmal alles, ersetzte den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler und kam tatsächlich noch zu zwei großen Torchancen - doch sowohl Duda als auch Marc Wittfoth scheiterten jeweils völlig frei vor dem gegnerischen Tor am glänzend aufgelegten Mikko Rämö. In der Schlussminute fingen die Löwen dann noch einen letzten Schussversuch von Zib ab und Sedlmayr stellte per Empty-Net-Goal den 0:3-Endstand her. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel holte sich Bad Tölz am Ende nicht unverdient den ersten Sieg in der dieser Best-of-Seven-Serie. Die Bayern waren von ihrem Coack Rick Boehm taktisch hervorragend eingestellt, machten die Räume für die Freiburger Angreifer über die komplette Spielzeit extrem eng und nutzten letztlich die insgesamt spärlichen Großchancen konsequenter aus. Aufgrund der Leistungen beider Mannschaften könnte es jedoch insgesamt eine spannende und enge Playdown-Serie werden.

Tore: 
0-1 (51:42) Klaus Kathan (Johannes Sedlmayr/Julian Kornelli) 
0-2 (53:46) Julian Kornelli (Philipp Schlager/Joonas Vihko)
0-3 (59:06) Johannes Sedlmayr (Julian Kornelli/Marcel Rodman - 5:6, ENG)

Strafzeiten: Freiburg 8, Bad Tölz 6
Schiedsrichter: Sascha Westrich, Michael Klein / Linienrichter: Thomas Kalnik, Tino Thönelt
Zuschauer: 1.906

Der Video-Spielbericht mit allen Highlights und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV!

Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Wölfl)
Zib, Körner / Babka, Herm, Duda
Brückmann, Kästle / Kunz, Linsenmaier, Billich
Meyer, Rießle / Wittfoth, Saccomani, Airich
Federolf, Maly / Bräuner, Palausch, Cihak

Die Tölzer Löwen:
Rämö (Mechel)
Borer, Reiter / Vihko, Rodman, Schlager
Kolacny, Schwarz / Kathan, Kornelli, Sedlmayr
Frank, Hüttel / Strobl, Edfelder, Sedlmayr
Horschel, Schenkel, Hörmann