Der EHC bleibt auswärts weiter punkt- und sieglos: Bei den Eispiraten Crimmitschau verlor der EHC trotz Führung am Ende mit 3-5 (0-2,3-1,2-0).
Leos Sulak schickte beim Auswärtsmatch in Crimmitschau die gleichen Reihen wie beim Freitags-Spiel gegen Bad Nauheim aufs Eis; mit drei Blöcken sowie Austin Cihak und Sofiene Bräuner auf der Bank agierte Freiburg gegen zweieinhalb Reihen der Hausherren. Crimmitschau brachte nur 14 Spieler aufs Matchblatt, dazu musste Ivan Ciernik schon relativ früh im ersten Drittel in die Kabine - im zweiten Drittel konnte der Angreifer dann aber wieder mitmachen. Freiburg zeigte sich in der Anfangsphase der Partie vor allem mit der ersten Angriffsreihe rund um Topskorer Niko Linsenmaier gefährlich, unterm Strich hatten jedoch die Eispiraten in den ersten zwanzig Minuten mehr und vor allem qualitativ bessere Chancen. Zwei Mal rettete das Aluminium für Miroslav Hanuljak im EHC-Gehäuse, außerdem vergab Crimmitschau zwei zwei-auf-eins Kontermöglichkeiten. Auf der anderen Seite nutzte Freiburg die Fehler der Eispiraten clever aus: In der 16. Spielminute nahm Olivier Roy die Scheibe hinter seinem Tor auf, zögerte mit dem Abspiel jedoch zu lange, so dass Niko Linsenmaier dem Eispiraten-Keeper den Puck abluchsen konnte. Ein scharfer Pass in die Mitte und Philip Rießle zum 1-0 konnte ins leere Tor einschieben. Crimmitschau antwortete mit einer weiteren Druckphase, der Treffer fiel aber erneut auf der anderen Seite: Tobi Kunz fuhr in der 20. Spielminute alleine aufs Eispiarten-Tor zu, kam zwar nicht an Olivier Roy vorbei, behielt die Scheibe jedoch hinter dem Tor trotzdem unter Kontrolle. Den Pass vors Tor konnte Roy zwar verlangsamen, aber die Scheibe kullerte schließlich doch noch von seinem Schoner vors Gehäuse, wo Niko Linsenmaier goldrichtig stand und die Scheibe nur noch über die Linie drücken musste. Mit 2-0 ging es dann auch das erste Mal in die Kabine - Freiburg hatte in diesen ersten zwanzig Minuten neben einem starken Miroslav Hanuljak im Tor endlich einmal das Glück auf seiner Seite - was in den bisherigen Auswärtsspielen gefehlt hatte.
Im zweiten Drittel wurde das Spiel immer offensiver, zeitweise entwickelte sich ein spektakulärer Schlagabtausch mit Top-Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt. Am Anfang blieb es jedoch dabei: Die klaren Chancen konnten beide Teams nicht verwerten, wie zum Beispiel Crimmitschau mit einem Schuss an den Pfosten des komplett leeren Freiburger Tores. Dagegen fielen die Treffer auf teils kuriose Art und Weise, wie etwas das 1-2 durch Patrick Pohl, der hinter dem Tor den Schoner von Miroslav Hanuljak anschoss, von dem die Scheibe schließlich über die Linie rutschte. Den Ausgleich erzielte in der 33. Spielminute Robbie Czarnik, der nach Bullygewinn direkt abdrückte - Hanuljak war zwar noch dran, konnte aber nicht verhindern, dass die Scheibe zum 2-2 im Freiburger Netz einschlug. Der EHC war trotz des Ausgleichs weiterhin gut im Spiel, Leos Sulak änderte die zweite und dritte Formation leicht um, Roman Tomanek und Julian Airich tauschten ihre Plätze. Chris Billich und Jannik Woidtke hatten die erneute Führung auf dem Schläger, das 3-2 für Freiburg erzielte schließlich Niko Linsenmaier in Überzahl. Der EHC-Goldhelm hatte im Slot einen Abpraller unter Kontrolle bringen können und aus zentraler Postion ins linke Toreck getroffen. Die Freude über die erneute Führung währte jedoch nicht lange, nur 39 Sekunden später stellte Crimmitschau ebenfalls im Powerplay den alten Spielstand wieder her. Ein abgefälschter Schuss von Bernhard Keil landete im Freiburger Gehäuse und es hätte nicht viel gefehlt, da wären die Eispiraten bei einem weiteren Überzahlspiel kurz vor Drittelende sogar die erstmalige Führung gelungen. Mit 3-3 ging es dann schließlich zum zweiten Mal in die Kabine.
Im Schlussabschnitt hatten dann beide Teams mehrfach die Möglichkeit, in Führung zu gehen - mit zunehmender Spielzeit wurde es immer spannender, bei Schüssen auf beiden Seiten hielt man die Luft an, man spürte förmlich die Anspannung in der Crimmitschauer Eissporthalle. In der 55. Spielminute dann die entscheidende Szene in dieser Partie: Ossi Saarinen drehte sich im Zweikampf um Radek Duda, fädelte an dessen Bein ein und kam zu Fall. Obwohl die Schiedsrichter bis dahin viel laufen ließen, gab es zwei Strafminuten für den tschechischen Routinier auf Freiburger Seite, der allerdings auch nicht besonders clever in den Zweikampf gegangen war. Die Eispiraten benötigen in Überzahl nur 19 Sekunden, um die 4-3 Führung zu erzielen, ausgerechnet der Gefoulte selbst stand am Bullypunkt nach starkem Pass von Ales Kranjc völlig frei und netzte per One-Timer zur Führung für Crimmitschau ein. Freiburg versuchte in den verbleibenden viereinhalb Minuten noch einmal alles, und nahm knapp zwei Minuten vor dem Ende Miroslav Hanuljak zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Es gab noch einmal Tohuwabohu vor dem Crimmitschauer Kasten, als zehn Feldspieler auf fünf Quadratmetern um die freie Scheibe kämpften. Am Ende der Szene stand aber eine erneute Strafzeit gegen Radek Duda und damit das Ende der EHC-Ausgleichsbemühungen. Das 5-3 ins leere Freiburger Tor besiegelte eine besonders bittere EHC-Niederlage, da Freiburg lange geführt und zahlreiche Chancen hatte - aber schlußendlich einmal mehr mit leeren Händen dastand.
Tore:
0-1 (15:46) Philip Rießle (Niko Linsenmaier)
0-2 (19:17) Niko Linsenmaier (Tobi Kunz/Chris Billich)
1-2 (21:25) Patrick Pohl (Elia Ostwald)
2-2 (32:02) Robbie Czarnik (Jordan Knackstedt)
2-3 (37:21) Niko Linsenmaier (Chris Billich/Alex Brückmann - 5:4)
3-3 (38:00) Bernhard Keil (Jordan Knackstedt/Ales Kranjc - 5:4)
4-3 (55:14) Ossi Saarinen (Ales Kranjc/Jordan Knackstedt - 5:4)
5-3 (59:28) Jordan Knackstedt (Danny Pyka/Christoph Kabitzky - 5:4, empty net)
Strafzeiten: Crimmitschau 4, Freiburg 22
Schiedsrichter: Dominic Erdle, Robert Paule / Linienrichter: John-Darren Laudan, Artur Stach
Zuschauer: 1.649
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Meder)
Brückmann, Woidkte / Kunz, Linsenmaier, Billich
Meyer, Kästle / Babka, Duda, Tomanek
Rießle, Federolf / Herm, Saccomani, Airich
Cihak, Bräuner