Schon vor Beginn der Partie konnte sich der EHC Freiburg über die Rückkehr von Gabriel Federolf freuen. Der Verteidiger nahm nach über drei Monaten Verletzungspause den Platz neben Kapitän Philipp Rießle ein und bekam über das gesamte Spiel hinweg auch gleich ordentlich Eiszeit. Im Sturm musste Freiburg zwar auf den gesperrten Radek Duda verzichten, aber aufgrund der Unterstützung durch die Doppellizenzler Kai Herpich und Lennart Palausch konnte Leos Sulak mit vier Blöcken agieren. Und die übernahmen in den ersten Minuten auch gleich die Kontrolle in der Heilbronner Kolbenschmidt Arena. Nach überstandener eigener Unterzahl dauerte es im ersten Freiburger Powerplay in der sechsten Minute nur wenige Sekunden, ehe Jannik Herm mit einer feinen Einzelleistung vor dem Kasten das Führungstor erzielte. Durch das Gegentor schienen die Gastgeber jedoch aufgeweckt und erhöhten nun den Druck. Nachdem Mark Heatley noch am Bein von Mark Mancari gescheitert war, zielte Heilbronns Topscorer Brendon Alderson in der elften Minute besser und versenkte einen One-Timer vom rechten Bullypunkt ins lange Eck. In der Folge entwickelte sich ein ansehnliches Auf und Ab, sowohl Miroslav Hanuljak als auch Marcel Melichercik mussten dabei mehrere Male rettend eingreifen. Kurz vor Drittelende dann die erneute Führung für die Wölfe: Gemeinsam mit Jakub Babka erkämpfte sich Herm an der linken Bande den Puck und passte in den Slot auf Herpich. Der scheiterte zwar mit seinem ersten Versuch am Heilbronner Goalie, blieb aber hartnäckig und spitzelte die Scheibe im zweiten Versuch über die Linie.
Nach ausgeglichenen ersten Minuten schaffte es Freiburg im zweiten Abschnitt immer mehr, die Spielkontrolle zu übernehmen. Die Wölfe machten das Mitteldrittel geschickt zu und zwangen die Falken immer wieder zu ungenauen Pässen. Sulak ließ sein Team nun nur noch mit drei Reihen agieren, die es allesamt schafften, in der Angriffszone Druck aufzubauen und sich Chancen herauszuspielen. Innerhalb kurzer Zeit gelangen Niko Linsenmaier zwei Traumpässe quer durch die Verteidigungszone der Heilbronner, jedoch scheiterte sein Passempfänger Tobi Kunz in beiden Szenen knapp.
Auch die Reihe um Babka, Herm und den glänzend aufgelegten Herpich erspielte sich in dieser Phase mehrere Tormöglichkeiten. Erst nach der Hälfte des Spiels kam auch Heilbronn wieder etwas besser in die Partie und Freiburgs Keeper Hanuljak hatte in der 33. Minute Glück, als er im Getümmel vor seinem Kasten kurz den Überblick verlor. Eine Unaufmerksamkeit der Wölfe in eigener Überzahl führte dann beinahe zum Ausgleich. Kyle Helms lief allein auf Hanuljak zu, setzte seinen Abschluss jedoch knapp über das Tor. Dieser Schuss vor den Bug führte allerdings dazu, dass Freiburg nun wieder konzentrierter zur Sache ging. Kurz vor Ablauf des Powerplays bewies Mancari einmal mehr Übersicht, als er den sich am linken Bullypunkt frei gelaufenen Herpich bediente - und der zum 3:1 nur noch einschieben musste. Und in der Schlussminute des zweiten Drittels setzte Herpich noch einen drauf und machte seinen Hattrick voll. Nach einem im eigenen Drittel abgefangenen Pass startete er auf eine Zwei-auf-Eins-Situation durch, deutete geschickt den Querpass an - um die Scheibe dann passgenau zwischen Melicherciks Schulter und der Latte ins kurze Kreuzeck zu schlenzen.
Ins Schlussdrittel starteten die Heilbronner Falken nicht nur mit einem neuen Mann zwischen den Pfosten - Leon Frensel kam für Marcel Melichercik -, sondern auch mit reichlich frustbedingtem Schwung. Der Coach der Gastgeber, Gerhard Unterluggauer, hatte seine Angriffsreihen für die letzten 20 Minuten zudem ordentlich durcheinandergewirbelt, was Freiburg zunächst vor Probleme stellte. In den ersten Minuten nahmen die Wölfe einige Icings, fanden aber mit zunehmender Dauer wieder besser ins Match. Auf Heilbronner Seite schwand die Hoffnung, nachdem sich der Plan, ein schnelles Anschlusstor zu erzielen, nicht erfüllte. In der 53. Minute hatte Alderson zudem Pech, als er nur den Pfosten traf. Als dann noch zunächst Mark Heatley und kurz vor Schluss auch Justin Kirsch auf die Strafbank wanderten, war auch die letzte Gefahr gebannt und Freiburg konnte die Uhr letztlich souverän herunterspielen. EHC-Kapitän Philip Rießle trug durch Heatleys Foul einen Cut davon, der mit vier Stichen genäht wurde.
Nach 60 Minuten stand ein absolut verdienter Auswärtssieg zu Buche, der nicht nur auf das anstehende Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen den Ligaprimus aus Bietigheim Hoffnung macht, sondern natürlich auch was den Klassenerhalt in der DEL2 angeht. Zu den Spielern des Abends wurden auf Seiten der Gastgeber Jordan Heywood und bei den Gästen der überragende Kai Herpich gewählt.
Tore:
1-0 (05:56) Jannik Herm (Marc Wittfoth/Kai Herpich - 5:4)
1-1 (10:32) Brandon Alderson (Kyle Helms/Henry Martens)
1-2 (18:11) Kai Herpich (Mark Mancari/Jannik Herm)
1-3 (37:11) Kai Herpich (Mark Mancari/Jannik Herm - 5:4)
1-4 (39:27) Kai Herpich
Strafzeiten: Heilbronn 6 + Spieldauer Heatley, Freiburg 4
Schiedsrichter: Nicole Hertrich, Carsten Lenhart / Linienrichter: Nikolas Neutzer, Andreas Roth
Zuschauer: 1.256
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV.
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak / Haas
Meyer, Kästle / Herm, Herpich, Babka
Brückmann, Mancai / Kunz, Linsenmaier, Billich
Rießle, Federolf / Wittfoth, Saccomani, Airich
Maly / Bräuner, Palausch, Cihak