Der EHC Freiburg gewinnt auch das zweite Auswärtsspiel in dieser Saison beim amtierenden Meister Löwen Frankfurt. Dank einer überragenden Abwehrleistung und starkem Konterspiel macht Freiburg mit einem 4-1 (1-0,1-1,2-0) das zweite 6-Punkte-Wochenende der Saison perfekt.
EHC-Coach Leos Sulak musste in Frankfurt nicht nur auf die beiden verletzten Kontingentspieler Ben Walker und Mark Mancari verzichten, neben Alex Brückmann fiel im Sonntagsspiel auch Jakub Körner krankheitsbedingt aus. Die erste Minute der Partie ließ dann gleich erahnen, wie das Match beim amtierenden Meister insgesamt laufen könnte: Die Hausherren machten Druck, setzten sich im EHC-Abschnitt fest, feuerten aus allen Lagen, auch wenn die Position manchmal wenig günstig erschien. Miroslav Hanuljak wehrte alleine in den ersten dreißig Sekunden gut und gerne fünf Schüsse ab, bis der EHC nach Scheibengewinn aus der eigenen Zone den schnellen Gegenangriff einleitete. Gegen zu weit aufgerückte Löwen spielte Jakub Babka das zwei-auf-eins glänzend aus, legte quer ab auf Chris Billich, dessen Direktabnahme nach genau 60 Sekunden im Frankfurter Netz zum 1-0 für Freiburg zappelte! Die restlichen 19 Spielminuten des ersten Abschnitts waren ein Spiegelbild dieser Anfangsminute: Frankfurt blieb am Drücker, schoss insgesamt 21 Mal auf das EHC-Gehäuse, konnte Miroslav Hanuljak aber nicht überwinden. Die beste Möglichkeit vergab Matt Pistilli ausgerechnet in Unterzahl, die Scheibe sprang von der Latte gefährlich zurück ins Feld, die EHC-Abwehr brachte das Spielobjekt aber noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone. Auf der anderen Seite bewahrte Löwen-Keeper Antti Karjalainen seine Farben mit einem starken Reflex mit dem Schläger vor dem zweiten Gegentreffer - vorausgegangen war eine drei-auf-eins Situation für den EHC. Somit ging es mit einer Freiburger 1-0 Führung das erste Mal in die Kabine: die Hausherren hatten mehr vom Spiel, aber die EHC-Konter waren brandgefährlich.
Im zweiten Abschnitt begann Freiburg konzentriert, ließ in der Abwehr kaum gefährliche Aktionen der Hausherren zu und war bei den eigenen Angriffen hellwach. Wie schon bei der 1-0 Führung im 1. Drittel war es Jakub Babka, der in der 24. Spielminute den zweiten Freiburger Treffer einleitete: Der tschechische Angreifer nahm die Scheibe in der neutralen Zone technisch perfekt mit, legte ab auf Niko Linsenmaier, dessen platzierter Handgelenkschuss über der Fanghand von Antti Karjalainen zum 2-0 für den EHC im Frankfurter Tor landete. Die Löwen schalteten anschließend einen Gang hoch, und machte bei einem Powerplay in der 26. Spielminute ordentlich Druck aufs Wölfe-Tor. Gerade als die Strafzeit gegen den EHC abgelaufen war, hebelte Nils Liesegang mit einem Pass durch den Slot die EHC-Abwehr aus, Lukas Koziol verwandelte sicher ins halbleere Freiburger Tor zum 1-2 Anschlusstreffer. In der Folge blieben die Hausherren zwar spielbestimmend, aber Miroslav Hanuljak machte mit einer ganzen Reihe von Glanztaten alle Chancen des Tabellendritten zunichte. Auf der anderen Seite des Eises blieben die Freiburger Angriffe weiterhin gefährlich, Tore fielen in diesem Abschnitt keine mehr, so dass es mit einem knappen Vorsprung für Freiburg in die zweite Pause ging.
Wie schon in den ersten beiden Dritteln kam der EHC auch im Schlussdrittel hellwach aus der Kabine: Ganze 13 Sekunden waren gespielt, als Chris Billich per Nachschuss das dritte Freiburger Tor besorgte. Jakub Babka (mit seiner dritten Torvorbereitung) hatte abgezogen, Karjalainen wehrte nach vorne ab und Chris Billich (mit seinem zweiten Treffer) bezwang den finnischen Keeper in Diensten der Löwen mit einem Flachschuss zum 1-3. In der Folge entwickelte sich das erwartete Spiel auf ein Tor, wobei Freiburg mehrfach durch Konter das vierte Tor auf dem Schläger hatte. Miroslav Hanuljak stand dennoch im Brennpunkt des Geschehens, Frankfurt kreiselte um das EHC-Gehäuse wie die Indianer um die Wagenburg, wobei alle "Pfeile" am Schoner oder der Fanghand des Freiburger Schlussmanns stecken blieben. Der EHC verteidigte clever, nahm im Schlussdrittel keine einzige Strafzeit und schaffte es in der Schlussphase, das Spiel vom eigenen Tor fern zu halten. Den Schlusspunkt unter diese Partie setzte Radek Duda mit einem Schlagschuss aus spitzem Winkel, der Karjalainen untern den Schonern zum 1-4 Endstand durchrutschte. Mit einer konzentrierten Abwehrleistung, gefährlichen Kontern und starker Chancenverwertung sicherte sich der EHC beim amtierenden Meister drei Punkte - und macht damit nach dem Erfolg am Freitag gegen Kassel das 6-Punkte-Wochenende perfekt.
Tore:
0-1 (01:00) Chris Billich (Jakub Babka/Niko Linsenmaier)
0-2 (23:36) Niko Linsenmaier (Jakub Babka/Chris Billich)
1-2 (28:33) Lukas Koziol (Nils Liesegang/Matthew Pistilli)
1-3 (40:13) Chris Billich (Jakub Babka/Niko Linsenmaier)
1-4 (59:52) Radek Duda (Tobi Kunz)
Strafzeiten: Frankfurt 4, Freiburg 6
Schiedsrichter: Patrick Gogulla, Marcus Brill / Linienrichter: Dominic Fowler, Mathias Komorek
Zuschauer: 4.054
Der Video-Spielbericht mit allen Highlights und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV.
Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Meder)
Meyer, Kästle / Babka, Linsenmaier, Billich
Maly, Frick / Kunz, Herm, Duda
Rießle, Federolf / Wittfoth, Saccomani, Airich
Bräuner, Palausch, Cihak