EHC-Coach Leos Sulak begann das Match mit der gleichen Aufstellung wie im Freitags-Spiel gegen Weiden, also mit drei Blöcken. Im Tor stand wiederum Fabian Hönkhaus, der in den ersten Spielminuten allerdings wenig zu tun hatte. Sein Gegenüber Kevin Beech dürfte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht viel wärmer gewesen sein - beide Teams absolvierten den Beginn der Partie mit viel taktischer Disziplin, gingen im Fall der Fälle wenig Risiko und so ergaben sich kaum Großchancen auf beiden Seiten. Erst im Powerplay ergaben sich mehr Torszenen, und Überzahlspiele hatte im ersten Abschnitt überwiegend der ERC Sonthofen. Eine dieser Chancen nutzte Michael Grimm zur Führung für die Hausherren, erst danach kam Freiburg langsam besser ins Spiel. Kurz vor der Drittelpause verpassten erst Julian Airich und Sekunden darauf Chris Billich den Ausgleich, beides Mal konnte ERC-Goalie Kevin Beech klären.
Im zweiten Abschnitt wechselte Steven Billich an die Seite seines Bruders Chris und Jakub Wiecki, Julian Airich spielte zusammen mit Niko Linsenmaier und Tobi Kunz. Ob es die Umstellung war oder das zunehmend aktive Coaching von Leos Sulak: Der EHC trat in den zweiten zwanzig Minuten wesentlich spritziger auf, erhöhte das Tempo und kam durch früheres Eingreifen in den Sonthofener Spielaufbau zu deutlich mehr Chancen. Marc Wittfoth gelang in der 22. Minute der Ausgleich, mit einer starken Einzelleistung ließ er zunächst Beech aussteigen und verwandelte mit der Rückhand. In der Folge hatte Freiburg mehr vom Spiel, die Hausherren verlegten sich aufs Kontern, kamen dabei bis zur 30. Minute aber immer seltener vors Tor von Fabian Hönkhaus. Bei einer doppelten Überzahl in der 34. Spielminute hatte Freiburg die beste Gelegenheit, in Führung zu gehen - aber Kevin Beech und die Sonthofener Abwehr standen allen EHC-Versuchen entscheidend im Weg. In der ein oder anderen Situation fehlte Freiburg allerdings auch die nötige Portion Scheibenglück, die bei einem Rebound oder Versuch aus spitzem Winkel dazu gehört.
Im Schlussdrittel nahm der Druck des EHC immer mehr zu und mit einem Doppelschlag binnen 60 Sekunden konnte Freiburg dann auch erstmals die Führung in diesem umkämpften Spiel erobern. Nach einem Scheibengewinn im Sonthofener Abwehrdrittel gelangte die Scheibe in der 46. Minute zu Tobi Kunz, der mit einer Körpertäuschung und einem Lupfer über Beech hinweg die 2-1 Führung für den EHC markierte. Kurz darauf schloss Jakub Wiecki einen EHC-Angriff mit einem Schuss aus unmöglichem Winkel zum 3-1 ab. Die Spielsituation änderte sich damit grundlegend: Sonthofen musste nun das Spiel machen und rückte weiter auf, während Freiburg jetzt mehr Platz im Angriff hatte. Sonthofens Trainer Dave Rich nahm rund zwei Minuten seinen Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis, Freiburg konnte sich jedoch relativ rasch aus dem eigenen Drittel befreien - Jakub Wiecki ersprintete die Scheibe, Pass auf Steven Billich, der mit dem 4-1 ins leere Tor die endgültige Entscheidung besorgte.
Die rund 200 mitgereisten Freiburger Fans hatten nun allen Grund zu feiern: Freiburg hatte die Tabellenführung erfolgreich verteidigt und die Mannschaft bedankte sich mit Welle, Raupe und anderen Ritualen für den starken Support der Freiburger Anhängerschaft im Allgäu. Leider gibt es jedoch auch eine schlechte Nachricht an diesem Abend: Julian Airich verletzte sich im Schlussdrittel an der Schulter und konnte am Ende nicht mehr mitwirken. Eine genaue Diagnose steht allerdings noch aus - dennoch wünschen wir AJ an dieser Stelle gute Besserung!
Tore:
1-0 (14:44) Michael Grimm (Brad Miller, Markus Vaitl -5:4)
1-1 (21:17) Marc Wittfoth (Tobias Bräuner)
1-2 (45:14) Tobias Kunz (Steven Billich/Alexander Brückmann)
1-3 (46:14) Jakub Wiecki (Chris Billich/Steven Billich)
1-4 (58:09) Steven Billich (Jakub Wiecki/Chris Billich - 5:6, ENG)
Zuschauer: 928
Schiedsrichter: Sascha Westrich
Strafminuten: Sonthofen 24, Freiburg 8
Die Aufstellung des EHC:
Hönkhaus
Frank, Meyer / Airich, C. Billich, Wiecki
Melichar, Rießle / Herm, Bräuner, Wittfoth
Kästle, Brückmann / Kunz, N. Linsenmaier, S. Billich